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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 7./​8.1925/​26

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1/2. Maiheft
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Aus dem nordischen Kunstleben / Der neuentdeckte Hierohymus Bosch / Kölner Kunstbrief / Schweizerische Kunstchronik / Kunstauktione / Aus der Museumswelt / Kunstausstellungen / Anzeigen
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https://doi.org/10.11588/diglit.25878#0430

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aber rricht nur die Sicherheit erkennen, mit der er seine Motive
zwingt, sondern auch die in die Breite wachsende Kraft seiner
Palette. Bei H i r z e 1 - S p a n i e r hängen Oelbilder und Aqua-
relle, die Ernst Ludwig K r e t s c h m a n n auf einer Reise nach den
Kanarischen Inseln gemalt hat. „Das was seine Arbeiten“, schreibt
Paul Friedrich im Vorwort des Katalogs, „besonders auszeichnet, ist
der Sinn fiir eine klare Raumgestaltung. Dafiir bleibt ihm noch eine
letzte Ineinssetzung von Natur und Figur ein erst geahntes, höchstes
Ziel.“ Vielleicht erreicht er sein Ziel. Wir wollen warten.

*

Das Staatliche KuÄerstichkabinett in Ber-
lin eröffnet soeben eine Gedächtnisaustellung des kürzlich ver-
storbenen amerikanischen Graphikers Joseph Pennell.

Die diesjährige G r o ß e B e r 1 i n e r Kunstausstellung
wird am 22. Mai eröffnet werden. Die Vorarbeiten sind im vollen
Gange. Die Jury hat ihre Tätigkeit vollendet. Die Ausstellung
wird schon dadurch in diesem Jahre ein geschlosseneres rein kiinst-
lerisches Bild bieten, weil es der Künstlerschaft endlich gelungen
ist, die seit langem angestrebte Trennung von den Volksunter-
haltungsplätzen des „Ulap“ zu erreichen. An der Ausstellung selbst
beteiligen sich außer einer Anzahl der ersten deutschen auswärtigen
Künstler, aus Berlin neben dem „Verein B e r 1 i n e r K ü n s t -
ler“ „D i e Novembergruppe“ und die Gruppe der „A b -
s trakte n“, die aus dem Kreise der „Sturmleute“ hervorgegangen
ist. Eine besondere Note wird die sehr gewählte und sehr umfang-
reiche Ausstellung der Graphik haben, die im wesentlichen von der
„Freien Vereinigung der Graphiker“, der ja jetzt nahezu aile her-
vorragenden Graphiker Deutschlands angehören, bestritten wird.

Die Galerie Dr. Goldschmidt- Dr. W a 1 1 e r s t e i n stellt
neue Aquarelle von Chrisitan R o h 1 f s aus.

Nach Schluß der Ausstellung von Südsee- und Afrika-Plasitken
bringt die Galerie Neumann und Nierendorf zum ersten
Mal eine Gesamt-Äusstellung des russischen Malers Lasar Segall.
Die National-Galerie erwarb das neueste Bild von D i x , ein Por-
trät des Philosophen Max Scheler von der Kölner Universität.

Im Verein B e r 1 i n e r K ü n s 11 e r findet am 15. Mai die Er-
öffnung einer Gedächtnisausstellung verstorbener Künstler statt,
wie: Douzette, Fabian, Halke, Heffner, Obronski, Kuhnert, Protzen,
Saltzmann, Scherres, Schmarje. Dauer der Ausstellung bis
26. Junl 1926.

Herrmann Gerson veranstaltet soeben eine Ausstellung
antiker und moderner Textilien unter dem Titel
,,Der dekorative Stoff von der Renaissance bis zur Gegenwart“.
Diese Ausstellung ist in gleicher Weise für den Kunstfreund, den
Kunsthistoriker und den Sammler wie für den schaffenden Künstlei
und Architekten von außergewöhnlichem Interesse. Denn nicht
nur, daß eine Sammlung antiker Stoffe ausgestellt wird, wie sie in
Berlin wohl noch nie gezeigt werden konnten und nicht nur, daß die
modernsten und interessantesten Versuche der neuen dekorativen
Kunst in Deutschland und Frankreich gezeigt werden, gerade in der
unmittelbaren Nebeneinanderstellung und Gegeniiberstellung der
modernen Kunst und der Kunst der Vergangenheit liegt ein großer
und eigenartiger Reiz.

Dtfßsden.

Die Galerie Ernst Arnold eröffnete soeben eine Feuer-
b a c h - Ausstellung, in der jene wiedergefundenen Pariser Studien
des Meisters gezeigt werden, deren Veröffentlichung nach fast

zwanzigjährigenr Nachforschen Anlaß zu lebhaften Erörterungen in
Kunstkreisen gab. Es sind 20 Gemälde und über 30 Zeichnungen,
die das, was wir von Feuerbach kennen, in der ausdruckvollsten
Weise ergänzen.

Der neue Leiter der .ietzt unter der Bezeichnung „E m i I
Ri c h t e r , Moderne G a 1 e r i e u n d B ii c h e r s t u b e“ be-
kannten Dresdner Kunsthandlung, E r i c h E. B a u m b a c h , er-
öffnete am 11. April vor geladenen Gästen seine Räume mit einer
Gedächtnisausstellung ftir Paula Modersohn-Becker.
Nacli dem von Georg v. Harten klangschön und in technischer
Vollendung am Flügel vorgetragenen Interemezzo Op. 117 Nr. 3 von
Brahms hielt Herr Baumbach eine kurze Ansprache, in der er ge-
wissermaßen sein Programm entwickelte, der modernen Kunst zu
dienen, ohne sich in eine bestimmte Richtung festzulegen. Nachdem
die Feier mit dem Vortrag von Regers „Aus meinem Tagebuch“
beendet war, erfolgte eine Besichtigung der Ausstellung.

püankfuvt a- Jvt*

Die Kunsthandlung Trittler stellt zurzeit in ihrem gra-
phischen Kabinett eine bedeutende Privatsammlung von Hand-
zeiclmungen Max L i e b e r m a n n s aus. Außerdem wird ein
großer Teil des graphischen Werkes von Emil Nolde, sowie
Aquarelle dieses Kiinstlers gezeigt.

leipziQ*

In L e i p z i g und in L ü b e c k werden seit längerer Zeit
zwei größere Ausstellungen D e u t s c h - r ö m is c h e r M a 1 e r e i
und Zeichnungen des 19. Jahrhunderts vorbereitet. Das Museum der
Stadt Lübeck beabsichtigt, in der Zeit vom 3. Juni bis 18. Juli aus
Anlaß der 700-Jahrfeier seiner Reichsfreiheit eine Ausstellung
„Overbeck und sein Kreis“ zu zeigen, während in Leipzig das Mu-
seum der bildenden Künste und der Leipziger Kunstverein gemein-
sam in der Zeit vom 1. August bis 31. Oktober einen Ueberblick
über die „Deutsch-römische Malerei und Zeichnung von 1790—1830“
geben wollen. Beide Ausstellungen, deren Pläne unabhängig von-
einander entstanden sind, sollen zur kunstgeschichtlichen Klärung
dieser Epoche dienen und sind so vorbereitet, daß sie sich gegen-
seitig ergänzen. Während in Lübeck vor allem die Kunst und
Kunstgesinnung der Nazarener herausgearbeitet wird, soll in Leip-
zig ein Bild von der Gesamtheit Deutsch-römischer Kunst aufge-
rollt werden.

jvtüncbcH.

I3ie Firma Hugo Meyl „Ostasiatische Kunst“ versendet den
reich illustrierten Katalog ihrer neuen Ausstellung kostenlos an In-
teressenten der alten f e r n ö s 11 i c h e n Kunst. Der Inhalt des
Kataloges läßt eine reiche Auswahl der guten, alten Porzellane der
großen chinesischen Epochen erkennen, ebenso eine sehr schöne
Kollektion der auf dem Kunstmarkt selten angebotenen chinesischen
Malereien (Rollbilder) sowie alter japanischer Tee-Keramik. Die
schönen großen Abbildungen, begleitet von einer sorgfältig ausgear-
beiteten Beschreibung der Stiicke dürften den verwöhntesten An-
sprüchen der Sammler auf diesem Gebiete genügen. Auch die im
textlicheu Teil aufgeführte Literatur über die angeführten Kunst-
gebiete wird manchen Interessenten willkommen sein.

Neues von den Kunstausstellungen siehe auch letzte Umschlagseite!

Redaktionsschluss für das 1/2. Junibeft 3. Juni. — Redaktionsschluss für das l.juliheft 30. Juni.
Herausgeber u. verantwortlicher Leiter: Adolph Donath, Berlin-Schöneberg. — Verlag „Der Kunstwanderer“, G. m. b H., Berlin.
Redaktion: Berlin-Schöneberg, Hauptstraße 107. — Druck: Pflaume <5 Roth, Berlin SW. 68.

GALERIE DR. GOLDSCHMIDT-DR. WALLERSTEIN, BERLiN, SCHÖNEBERGER UFER 36A

ALTE GEMÄLDE GOTISCHE SKULPTUREN RENAISSANCE-BRONZEN

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