Vom Abbild zum Sinnbild
Moderne Malerei im Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt a. M.
Von
Erna Auerbach -Frankfurt a. M.
In den Neubauräumen des Städeisclien Kunstinsti-
iutes befindet sicli zur Zeit eine Ausstellung moderner
Malerei, die Aufselien erregt und stärlcste Beachtung
verdient. Sie wurde von der Stadt Frankfurt am Main
veranstaltet, um — wie es im Vorwort des Kataloges
zu lesen ist — der Bevölkerung, die seit dem Kriege
eine gröBere Schau moderner Kunst nicht melir be-
suchen konnte, zum erstenmal wieder einen Überblick
über die Malerei der letzten Jahrzehnte zu ])ieten.
Professor Dr. Fritz Wichert wurde mit der Durch-
fiihrung der Veranstaltung beauftragt. Es ist ihm ge-
lungen, ein Werk zu schaffen, das iiber die Grenzen
Frarikfurts hinaus Bedeutung beanspruchen darf. Fast
alle tonangebenden Künstlerpersönlichkeiten, die seit
den Zeiten der Impressionisten Wesentliches ge-
schaffen haben, sind mit entscheidenden Arbeiten ver-
treten. Und so ergibt sich aus der glänzenden Anord-
nung der Einzelleistungen ein iiberraschendes und
vielseitiges Bild der Gesamtentwicklung.
Die Ausstellung trägt den Titel vom Abbild zum
Sinnbild. Es soll damit in einem Schlagwort der Sinn
der Entwicklung, wie sie Wichert sielit, gedeutet sein.
Grundsätzlich wichtig erscheint die Umstellung des
Kiinstlers der Natur gegenüber, die gegen 1900 in der
europäischen Malerei einsetzt und die Folgezeit be-
stimmt. Sie ist deutlich spürbar iu den Werken der
großen Neuerer, der Cezanne, van Gogh, Munch,
Gauguin und Hodler.
Wir betreten die Ausstellung und erblicken in dem
ersten mittleren Saale, von dem sich die anderen Säle,
gleichsam wie von einer gemeinsainen Plattform aus,
nach allen Seiten ausbreiten, Cezanne und van Gogh.
Neben frühen, dunklen Bildern, die noch an Courbet
erinneru, iiben die reifen Werke der beiden Künstler
Picasso / Aililet
Privatbcsitz. Mit Genehmigung der Galerie Flechtheini
544
Moderne Malerei im Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt a. M.
Von
Erna Auerbach -Frankfurt a. M.
In den Neubauräumen des Städeisclien Kunstinsti-
iutes befindet sicli zur Zeit eine Ausstellung moderner
Malerei, die Aufselien erregt und stärlcste Beachtung
verdient. Sie wurde von der Stadt Frankfurt am Main
veranstaltet, um — wie es im Vorwort des Kataloges
zu lesen ist — der Bevölkerung, die seit dem Kriege
eine gröBere Schau moderner Kunst nicht melir be-
suchen konnte, zum erstenmal wieder einen Überblick
über die Malerei der letzten Jahrzehnte zu ])ieten.
Professor Dr. Fritz Wichert wurde mit der Durch-
fiihrung der Veranstaltung beauftragt. Es ist ihm ge-
lungen, ein Werk zu schaffen, das iiber die Grenzen
Frarikfurts hinaus Bedeutung beanspruchen darf. Fast
alle tonangebenden Künstlerpersönlichkeiten, die seit
den Zeiten der Impressionisten Wesentliches ge-
schaffen haben, sind mit entscheidenden Arbeiten ver-
treten. Und so ergibt sich aus der glänzenden Anord-
nung der Einzelleistungen ein iiberraschendes und
vielseitiges Bild der Gesamtentwicklung.
Die Ausstellung trägt den Titel vom Abbild zum
Sinnbild. Es soll damit in einem Schlagwort der Sinn
der Entwicklung, wie sie Wichert sielit, gedeutet sein.
Grundsätzlich wichtig erscheint die Umstellung des
Kiinstlers der Natur gegenüber, die gegen 1900 in der
europäischen Malerei einsetzt und die Folgezeit be-
stimmt. Sie ist deutlich spürbar iu den Werken der
großen Neuerer, der Cezanne, van Gogh, Munch,
Gauguin und Hodler.
Wir betreten die Ausstellung und erblicken in dem
ersten mittleren Saale, von dem sich die anderen Säle,
gleichsam wie von einer gemeinsainen Plattform aus,
nach allen Seiten ausbreiten, Cezanne und van Gogh.
Neben frühen, dunklen Bildern, die noch an Courbet
erinneru, iiben die reifen Werke der beiden Künstler
Picasso / Aililet
Privatbcsitz. Mit Genehmigung der Galerie Flechtheini
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