Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 12,2.1899

DOI Heft:
Heft 17 (1. Juniheft 1899)
DOI Artikel:
Rundschau
DOI Artikel:
Unsere Beilagen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7958#0182

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
rverden sollen. Endlich wird die be-
rühmte Lick-Sternwartc eine Erweite-
rung erfahren, indem eine besondere
Sternwarte für Studenten erbaut wer-
den wird. Sie wird einezentrale Kuppel
von 25 Futz Durchmesser erhalten, die
für ein ^szölliges Fernrohr bestimmt
ist, ferner -i Kuppeln für kleinere Fern-
rohre. — Älle diese Stiftungen werden
nebeneinander in derselben Wochen-
ausgabe der New-Dorker »Science« ge-
meldet." Und die New-Vorkcr»Science«
spricht nur von den Stiftungen für
wissensch aftliche Zwccke, nicht für
literarische, künstlerische u. s. w.

Es ist doch gut, datz wir auch solche
Nachrichten gelegentlich lesen, wenn
wir über den schnöden Materialismus
der Dollar-Iankees uns gerade wieder
entrüsten. Wo sind denn die Stiftungen
unserer Reichen für geistige Zwecke?

Wir haben weniger Reiche — gut,
aber wo find die wenigeren Stif-
tungen? Unsere Reichen sind nicht
so reich — gut, aber wo sind die
kleineren Spenden? Wir haben
welche, gewitz, aber in welchem Ver-
hältnis ftehen fie zu den Schenkungen
und Vermächtnissen, die in andern
Kulturländern üblich sind! Wenn wir
für rein geistige Zwecke oder gar für
einen Künstler „sammeln", ist dann
das Endergebnis nicht regelmähig cine
Blamage oder ein Skandal? Selbst
die Eitelkeit der Spender hat bei
nns einen lächerlichenZug nach Kronen-
orden und Kommerzienratsdiplomen
hin, statt nach der jubelnden Zustim-
mung des Volkes. Muh man ein
Uankeefreund sein, um in dieser Be-
ziehung unsere Rückständigkeit zu em-
pfinden?

Mnsre Wetlugen

erheischen dicsmal nicht viele Begleitworte. Die Musikbcilage ist doppelten
Umfangs, um unsre Leser für den Ausfall beim vorigen Heft zu entschädigen.
Adolf Dopplers Komposition von Theodor Fontanes Ballade „Sylvester-
nacht" mag für sich selber sprechen; zu jedem auch nur halbwegs Empsäng-
lichen, davon sind wir überzeugt, wird fie's stark genug thun. — Mit den
Bilderbeilagen ehren wir auch an dieser Stelle das Andenkcn deS Velasquez
als eines von denen, die heute noch leben und in aber drei Jahrhunderten
immer noch leben werden. Wer diesem Grohen innerlich noch nicht nahe ge-
kommen ist, dcm ebnet vielleicht unser Beitrag über „Justis »Velasquez« äls
Kompendium praktischer Aesthetik" den Weg zu ihm. Aber auch unsre Bilder
(denen wir weitere folgen lassen) sind ihm wohl willkommon, so bcscheiden sie
sind. Welche wundervoll individualisiercnde Charakteristik auf dem Bild der
Jnfantin Maria Teresa wie auf dem Ausschnitt aus der Gruppe der Zccher
im Prado I Welche Breite und überlcgene Vornehmheit der Behandlung dabei,
welche Sicherheit im Tresfen des Wesentlichen! Wer beachtet, wie auf dem
Bild der Prinzessin z. B. die Haartracht geschildert oder vielmehr nur angc-
deutet ist, wird sürder auch wissen, wer einem Lenbach den Mut zu seiner
kühnen Unterordnung der Nebensachen gegeben hat.

Vom Nackten in der bildcnden Kunst. — Von der jüngsten deutschcn
Literatur. (Schlutz.) Von Adolf Bartels. — „Ein Heldcnleben" von Richard
Strauh. (Schluh.) Von Arnold Bischoff. — Justis „Velasqucz". — Lose
Blätter: Aus Hugo von Hofmannsthals „Hochzeit der Sobeide". — Rundschau.
— Bilderbcilagen: Velasquez, Jnfantin Maria Teresa; Zechergruppe. Noten-
beilage: Adolf Dopplcr, Sylvcsternacht; Ballade von Th. Fontane.

vcrantwortl.: der Herausgeber FerdinandAvenarius in Dresden-Llaseniitz. Mitredakteure: für Nlusik:
Dr. R ich ard Batka in prag-weinberge, für bildendeAunst: s)aul Sch ultz e-Nauniburg in Berlin.

Sendungen für den Cext an den Herausgcber, über Musik an Dr. Batka.

Verlag von Georg D. W. Lallwe^. —Agl. Hofbuchdruckerei Aastner 6c Lossen, beide in München.
Bestellungen, Anzeigen und Geldsendungen an den v erlag: Georg D. w. Lallwe^ in München.
 
Annotationen