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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 15,2.1902

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Heft 14 (2. Aprilheft 1902)
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Rundschau
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Unsre Noten und Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.8191#0113

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Ivo etwa die Hcrausgabe einer ernsten
Festschrift grüßcren Umfangs im Werkc
ist und wo die Mittel dazu nicht gar
zu knapp sind, da empfehlen wir's
dringend der Beachtung auf seine An-
regungen hin. p- 5ch.

* Die Wünschc nach Rahmen
und Mappen sür die Meister-
bilder und Vorzugsdrucke haben sich

so gemehrt, datz wir uns trotz aller-
hand anfänglicher Bedenken nun doch
entschlossen haben, ihnen nachzukommen.
Proben werden jetzt angefertigt und
wir hoffen, die schlietzlichen Leistungen
sclbst sollen gut und billig wcrden.
Beschränken wir uns für heute auf
diese Mitteilung zur Antwort auf alle
Anfragen. Näheres hoffen wir bald
sagen zu können.

Ansrs uncj Viläer.

Dic diesmalige Notenbeilage enthült in der Hauptsache einen volkstüm-
lichen Männerchor von Othegraven, der G. Göhlcrs in diesem Heft enthal-
tenen Sätzcn über die neuen Sachen dieses Komponisten zur Erlüutcrung dienen
soll. Dann aber benutzen wir eine freibleibcnde Seite, um noch eine Probe
der Z umstc egschen Lieder zu geben, aus dcren Veröffentlichung im Dreililien-
Verlag zu Berlin wir im vorigen Heft aufmerksam gemacht haben —
nämlich das Opitzische Nachtlied. Auf die intimcn harmonischen Ncize dieses
Stückes weist dcr Herausgeber, Hr. Landshoff, mit vielem Feingefühl hin. »Wie
schön wirkt z. B. im Nachsatz die Modulation nach (iis-ciur, wo man die Parallclc
erwartetl Wie fein ist das 6is-<1ur schon im vorangehendcn Takt durch den
Halbtonschritt d, Iiis, eis eingeführt! Wie schnell und selbstverständlich und wie
charakteristisch ist der Rückgang Lber b'is-moii zur Haupttonart! Wie stimmungs-
voll ist die leere Oktave aus der letzten Textsilbe ohne ein Hinzutreten der Terz,
und wie gut ist sie durch die Stimmführung begründet! Wie ist der thema-
tische Gehalt des einfachen Motivs in Singstimine und Begleitung verwertet,
im Vordersatz in ansteigender, im Nachsatz in absteigender Liniel Wie knapp
ist die Form, die Diktion, keine Note zu viel und keine zu wenig! ilnd wie
vorzüglich ist der Text, wie überhaupt immer bei Zumsteeg, deklamiert! Und
wie ungezwungen und natürlich gibt sich das Ganze l" Jch führe diese Worte
gern hicr an, weil sie zeigen, wie viel stiller Genuh sich durch die liebevolle
Betrachtung selbst aus eincm so unscheinbaren Liedchen herausholen lätzt, und
teile auch die Meinung unseres Gcwährsmannes, dah wir den Lyriker
Zumsteeg keineswegs aufzugeben brauchen. Diese Lieder, meint er, sind Haus-
musik. „Jeder, der nur cin wenig Klavier spielen kann, vermag sie zu bewäl-
tigen, und eine viel bessere Kost würden diese schlichtcn Tüne bieten, als die
zweifelhaftcn Erzeugnisse, woraus Leute mit geringer Technik oder crst noch
Lcrnende sonst angewiesen sind." R. B.

Es ist eigentlich schlimm, daß wir den Freunden erst heut zum ersten
Mal ein Uhde sches Bild mit ins Heim geben. Aber unsre Schuld ist's nicht:
wir konnten nicht eher die Druckerlaubnis von denjenigen Firmen bekommen,
die ihrerseits die betreffenden Urheberrechte seiner Zeit vom Künstler erworbcn
haben: erst jetzt ermöglicht es uns die Freundlichkeit des Reclamschen Verlagcs
m Leipzjg, unsern alten Wunsch zu erfüllen. Wären wir frei in der Wahl
gewesen, wir hätten vielleicht auch ein anderes Bild Uhdes zur ersten Be-

2. Axrilheft ld»2
 
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