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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 15,2.1902

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Heft 24 (2. Septemberheft 1902)
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Unsre Noten und Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.8191#0619

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früher und später (auch von Schroind, Thoma und Böcklin) noch gern ge-
brauchten Kunstmittels, den Beschauer sich in Personcn des Bildes gleichsam
hineinfühlen zu lassen. Auf seinem zweiten Werke jedoch hat er auch darauf
schon oerzichtet. Kein Betrachter oder Träumer, nicht einmal ein zur Stimmung
mithelfendes Tier ist hier zu sehen, nur der Hünenstein selbst, die Baumstümpfe
und das Gestrüpp um ihn her und in sehr wenig konventioneller Beleuchtung
der Himmel mit seiuem Lichte darüber, aber dieseS Stück Natur ist meder
akademisch auf seine schönen Linien, noch naturalistisch auf das Aeußerliche
ssiner Erscheinung beobachtet, sondern ist durchaus auf die Stimmung hin
belauscht, die es im Herzen des Beobachters auftönen läßt. Von hier zu
Böcklins „Tod, der durch den Herbst reitet/ führt eine Linie, mag sie auch
noch lang sein. Die Gerechtigkcit verlangt, daß wir dieses vcrgessenen
Künstlers wieder gedenken. Diese beiden Oelbilder von ihm (die auch in der
Farbe eigentümlich interessant sind) bewahrt die Dresdncr Galerie.

^um seckLeknten IÄkrgang

laden wir nunmchr unsere Leser ein. Wir dürsen ihnen wiederum eine erfreuliche
lllitteilung machen: es haben sich während dos letzten Iahrganges abennals mehr
als dreitausend neue Freunde zu uns gescllt, so daß wir anch wieder zu neuen Auf-
wendungen für unser Blatt schreitcn dürfon. Der Aunstwart wird bereits vom
nächsten lsefte ab in so vicl größerom Formate erscheinen, als bishor, daß wir
ihn den Lesern beschnittcn ebenso groß geben könncn, wie cr jetzt unbeschnitten
ist. Dabei wird sein Papicr noch besser sein. Auch unsre Bilderbeigaben und
seine übrige Ausstattung werden dem nähcr gebracht wcrden können, was uns
als Leitbild vorschwebt.

Freilich, all diese äußeren Dinge sind ja nnr Zutbat nnd lsilssmittel beim
Werk. Der Uunstwart könnte zehnmal schöner ausgestattet und doch ein tranriges
lNodeblatt sein. Daß er was besseres ist, verdankt er langc nicht allein dencn,
dic ihn machen, verdankt er vielmehr vor allem denen, die ihn auf lickten und
dunkeln lllegcn mit so viel Bereitwilligkeit und Ernst, mit so viel vcrtrauen,
mit so viel Nachsicht und so viel Anerkennung begleitct nnd die immcr ncue
Genossen herzugerufen haben, uni unsre Schaar an liraft nnd Linfluß zn stärken.
Ls hat gut aufrecht stehen, wer sich so fest auf die Seinen stützcn kann, wie wir.
llnd wie diese Freundwilligkeit der „Aunstwartgemeinde" (wir habcn das lvort
nicht ausgebracht und brauchen es selbcr heuto zum ersten lNal) unsre Arbeit
dankbar macht, so drängt es uns, an dieser Stell^ des Rück- und Ausblicks, dem
Unsern von Neuem dasür zu danken.

Li»»irst»»'«»t-L?<rril«rg,

Dresden-Blasewitz. lNünchen.


Der Dürerbund bcgründct. (A.) — Die Literatur-Waisen. Von
E. Platzhoff. — Friedrich Hebbel. Von Adols Bartels. — Schul-
gesang fürs Leben. — Lichtwarks Festrede in Nürnberg. — Lose Blätter: Auf-
rritte aus Hebbels Dramen. — Rundschau. — Itotenbcilage: August Reuß,
Abendregen. — Bilderbeilagen: Bildnis Friedrich Hebbels; Albrecht Dürer,
„Großes Rasenstück"; K. D. Friedrich, zwci Landschasten.

Berantwortl.: der Herausgeber Ferd. Avenariusm Dresden-Blasewitz. Mitredakteure: sür Mufik:
vr. Richard Batka in Prag-Weinderge. für bildcnde Kunst: Paul Schulse-Raumburg
in Berlin. — Scndungen sür den Text an den Hcrausgebcr, über Mtufik an vr. Barka.

Drnck und Verlag von Georg D. W. Callwcy tn München.

Bestellungcn, Anzeigen und Geldsendungen an den Verlag Georg D. W. Callwcy in Münchcn.
 
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