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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 17,1.1903-1904

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Heft 2 (2. Oktoberheft 1903)
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Lose Blätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.7715#0117

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5ein Arückstock saust behende
Auf die dürren, gierigen ^ände,

Die Anöchel- und Anochenverbände:
Anicksknucksknacks.

Freund Lfein schreit: Au, mach ein Lnde,

Au, au, ich lauf ins Gelände
Nach bfaus schnurstracks.

Noch heut lebt Herr Aunz von Aarfunkel
Mit seiner verrunzelten Runkel
Auf seinem 5chloß jdunkxunkel
In Stille und Sturm.

5eine Lebensgeschichte ist dunkel,

Ls murmelt und raunt manch Gemunkel
Um seinen Turm.

Mittagschläfchen.

Lin Vogel sang im Axfelbaum
5ein einfach Frühlingslied.

Ls sang mich in den schönsten Traum
Der liebe Störenfried:

Der Mohrenknabe führt am Zaum
Lin weiß arabisch Roß,

Zeigt rückwärts mit dem andern Daum
Auf ein umgrüntes Schloß.

Die Stufen nieder, hörbar kaum,

Lin Füßchen, chic, geschickt.

Das Händchen HLlt den schweren Saum,

Die Reiherfeder nickt.

Am Himmelsblau ein weißer Flaum.

Wir reiten miteinand

Still durch den sonirbeglänzten Raum,

N)ir reiten bfand in bfand.

Märztag.

lVolkenschatten fliehen über Felder,

Blau umdunstet stehen ferne wälder.

Kraniche, die hoch die Luft durchxflügen,
Aommen schreiend an in lVanderzügen.

Lerchen steigen schon in lauten Schwärmen,
Ueberall ein erstes Frühlingslärmen.

Lustig flattern, Mädchen, deine Bänder,

Rurzes Glück träumt durch die weiten Länder.

Aurzes Glück schwamm mit den wolkenmassen,
wollt es halten, mußt es schwimmen lassen.

2. Gktoberheft tZOs

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