Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 17,2.1904

DOI Heft:
Heft 20 (2. Juliheft 1904)
DOI Artikel:
Rundschau
DOI Artikel:
Unsre Noten und Bilder
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7886#0436

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
einblicken zu lassen. Da hören wir
von einer Vermittlerarbeit zwischen
Auftraggebern und Auftragnehmern,
von Bestrebungen um Beschaffung
guter Erzählungcn zu wohlfeilem
Nachdruck für kleinere Zeitungcn und
guter Stücke für Liebhaberbtthnen,
von „Hausmusikabenden", durch die
man gegen die reinen Virtuosenkon-
zerte wirken will, von Vorberertungen
für die Schillcr-Feiern des nächsten
Jahres, von den Pctitionen, dic man
ausgearbeitet hat und von denen
besonders die sehr wichtige wegen
des Dresdner Theaterplatzes und
Brückenbaus schon jetzt einen schönen
Erfolg gehabt hat, von Studien,
Taten und Absichtcn wegen der Hei-
matschutz-Gesetzgebung, von zum Teil
ausgebreiteten Agitationen und von
manchem Einschrciten oder Vorberei-
ten sonst noch, während doch manches
zu Mitteilungen an die Oeffentlich-
keit noch nicht reif oder geeignet
ist. Bon dem reichen Leben in den

cinzelnen deutschen Dürervereinen
geben dann kurze Referate ein über-
aus mannigfaches Bild. Wer Näheres
erfahren möchte, ohne dem Dürer-
bunde schon anzugehören, kann sich
das neueste Dürcrblatt von Callwcy
in München unentgeltlich kvmmen
lassen.

Uebrigcns gibt der Verein seinen
Mitgliedern dieses Jahr auch eine
„Dürer-Gabe": zwölf Blätter aus
Dürers Kleiner Holzschnitt-Passion
mit Text, die in dieser Ausgabe im
Buchhandel überhaupt nicht zu haben
sind. Wer also beitritt, indem er
den Jahresbcitrag nach eigner Ein-
schätzung, nur nicht unter einer
Mark, an den Bundesgeschäftsführer
Georg D. W. Callwey in München
schickt, bckommt dafür glcich zwölf
Dürerblätter unberechnet mit der
Quittung! Man sollte denkcn, wcn
nicht die Sache selber zum Eintritt
bestimmte, den müßte das zum
„Dürerbündler" machen.

Unsre l^olen uncl kiläer.

Dic Notenbeilage bringt zunächst zwei noch unveröffentlichte Männer-
chöre des in Wien lebenden, unsern Lesern wohlbekannten Komponisten
Kamillo Horn aus Reichenberg. — Ferner ein bretonisches Volks-
lied, das zuerst Bourgault-Ducoudray in seiner berühmten Sammlung
„Nsloäiös populuirss äs Lusso-LrotiUAUs" herausgcgeben hat. Die Melodie
steht dort in Lis, und man kann sie bequem auch in dieser Tonart spielen,
wenn man in unserer Wiedergabe statt des b scchs Kreuze vorgezeichnet
denkt. Das durch seine wundervolle Stimmung berühmte, auch von großen
Sängerinnen gesungene Stück erschcint hier znm erstenmale in ciner deut-
schen Ausgabc. — Zulctzt bringen wir eine Allemande aus dem „Banchctto
Musicale" von dem alten Meister Johann Hermann Schein (ch86—(630),
Bachs Vorgänger als Thomaskantor. Man mag es am Klavier oder Har-
monium allein ausführen oder die Oberstimme von der Violine mitspielcn
kassen. Ani besten klingt es freilich auf der Bratsche, doch wird dieses

2. Fuliheft 1A04

359
 
Annotationen