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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 17,2.1904

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Heft 21 (1. Augustheft 1904)
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Eine geplante Kunstgewerbeausstellung
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Lose Blätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.7886#0467

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die Hand, sondern die Maschine für die Ausführung eines künst-
lerischen Entwurfes ausschlaggebend ist: die K n n st i n d u st r i e.

Diese Ausstellung, die auf die Beteiligung unserer deutschen
kunstindustriellen Firmen rechnet, soll in einem eigenen Gebäude bor-
geführt werden. Eine der wichtigsten neuzeitlichen Kulturaufgaben be-
steht darin, das Schaffen solcher Gebrauchsgegenstände in gesunde
Bahnen zu lenken, die in ihrer Massenherstellung den Bedarf und da-
durch den Geschmack unserer Zeit beherrschen.

s. Vorbildliche Leistungen. Für diese Abteilung schwebt
als Ziel vor, an ausgewähltcn Erzeugnissen der Kunstindustrie zu
zeigen, daß bei der Verarbeitung durch die Maschine die Schönheit
des nackten Materials nicht zu verwischen, oder täuschend zu ver-
ändern, sondern möglichst nngebrochen zur Geltung zu bringen ist,
und daß der aussichtslose Wettbewerb mit den durch die Haud ge-
schaffenen Schmuckformen zu Verirrungen verleitet.

2. Ueberblick über den Stand der Kunstindustrie.
a) Materialgruppen. Endlich sollen unsere bedeutendstcn Firmen
durch das Vorführen ihrer Erzeugnisse einen Ueberblick über den
Stand unscrer heutigen Kunstindustrie geben. Diese Abteilung soll
nicht nach 'staatlichen Abgrenzungen, sondern dem Weltmarktinteresse
der Jndustrie entsprechend nach Materialgruppen geordnet werden.

d) Räume. An ganzen Jnnenräumen, die lediglich industriellen
Ursprungs sind, soll versucht werden, zu zeigen, wie maschinelle Her-
stellung geschmackvoll bürgerlichen Bedürfnissen dienen kann.

o) Maschinen und Werkstätten. Soweit es sich ermög-
lichen läßt, wird eine Vorführung einschlägiger Arbeitsmaschinen und
ganzer Werkstätten-Betriebe geplant.

Zur möglichst eindrucksvollen und vollständigen Durchführnng
der hier angedeuteten Gesichtspunkte erbittet die Dresdner Ausstel-
lungslcitung die tatkräftige Mitarbeit der deutschen Kunstgewerbe-
Zentren. ! ?

Sie hofft dadurch nicht nur einen Ueberblick über die heutigen
Leistungen, sondern zugleich Anregungen für eine gesunde Weiter-
cntwicklung des deutschen Kunstgewerbes zu geben und damit neben
den künstlerischen vor allem auch die wirtschaftlichen Jnteressen des
deutschen Schaffens zu fördern.

1.08s klättsr,

Irn Lpitnl 2U ksanau

von Karl Fischer.

V o r b e m e r k un g. Von Karl Fischers „Denkwürdigkeiten und Er-
innerungen eines Arbcitcrs", die Paul Goehre bei E. Diederichs in Leipzig
herausgegeben hat, ist nun der zweite Band erschienen.

Es werden jetzt soviel Bücher gerettet, die unverdicnt vergessen waren.
Das ist erfreulich. Noch erfreulicher wäre es, wenn Bücher, die es wert
sind, Einfluß anszuüben, nicht erst gcrettct zu werdcn brauchten, sondern
vor dcm Vcrsinkcn in die Flut bewahrt blieben. Wir wissen ein Buch,
das das Schicksal des Frensscnschen Nomans verdiente, das auch nicht ganz

1. Augustheft 1S0H

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