sich doch im Charakter der Fortführung („Liebe wird lind") an. Daß es
zum Schluß geht, lassen die paar bezeichnenden Abänderungen merken. Was
den Rhythmus betrifft, so machen wir daraus aufmerksam, wie deutlich
beide Sätzchen das Wesen des und des ^ Taktes abspiegeln. — Die
Ois-nioll-Klage Philints ist einfach und klar genug geformt; um so ein-
dringlicher machen wir auf den Gehalt aufmerksam. Es steckt etwas Schu-
bertisches in dieser herrlichen Melodie! Die nachschlagenden Achtel möge
man weder hastig noch grob hinsetzen; sie teilen ja nur die Akkorde, die
vielleicht an der Stelle „Meiner Sehnsucht tiefes Ach!" zusammengegriffen
werden könnten; doch hebt sich der Einsatz der Wiederholung auch so ge-
nügend ab. — Die drei Stücke follen nicht das Letzte sein, was wir aus
der „Maienkönigin" mitteilen. Ein andermal wollen wir auch die geschicht-
lichen Grundlagen erörtern; für den ersten Eindruck sind sie in keiner Weise
notwendig. Jener Gelegenheit sparen wir auch die Bemerkungen über die
szenischen Vorgänge auf.
Zwei Beispiele aus dem ersten Satz der fünften und aus dem
Andante der vierten Symphonie von Bruckner sind dazn be-
stimmt, Halms Aufsatz zu -erläutern. Es könnte scheinen, als seien die beiden
Melodien einander ziemlich ähnlich. Choralartige Einleitungen und Beglei-
tungen finden sich in mehreren Symphonien Bruckners. Jeder einzelne
Fall zeugt aber für die vollfließende Ersindungskraft. Wollte man hier
von Manier sprechen, so müßte man auch Bachs Vorliebe für die Harmoni-
sierung gegebener Choräle eine Schwäche nennen.
Als fröhlichen Abschluß denken wir uns das kleine Lied von Gleitz,
den wir hiemit wieder in Erinnerung bringen. Neben dem Sänger wird
sich auch der Klavierspieler sreuen, ein Miniatursätzchen zart und duftig
vorzumusizieren. R G
Herausgeber: Ferdinand Anenarius in Dresden- Blaservitz; verantwortlich:
i. B. Eugen Kalkschmidt, Dresden-Blasewitz; Mitlditende: für Musik: Or. Karl
Grunsky in Stuttgart; für bildende Kunst: Prof. Paul Schultze - Naumburg
in Saaleck bei Kösen in Thüringen — Sendungen für den Text ohne Angabe eines Personen-
namens an die „Kunstwart-Leitung' in Dresden-Blasewitz; über Musik an vr. Karl
Grunsky, Stuttgart, Stitzenburgstr. l- — Manuskripte nur nach vorheriger Verein-
b arung, widrigenfalls keinerlei Verantwortung übernommen werden kann — Derlag von
Georg D. W. Callwey, Druck von Kastner L Callwey, kgl. Hofbuchdruckerei in München —
Bestellungen, Anzeigen und Geldsendungen an den Verlag Georg D. W. Callrvey in München
280 Runstwart XVIII, (7
zum Schluß geht, lassen die paar bezeichnenden Abänderungen merken. Was
den Rhythmus betrifft, so machen wir daraus aufmerksam, wie deutlich
beide Sätzchen das Wesen des und des ^ Taktes abspiegeln. — Die
Ois-nioll-Klage Philints ist einfach und klar genug geformt; um so ein-
dringlicher machen wir auf den Gehalt aufmerksam. Es steckt etwas Schu-
bertisches in dieser herrlichen Melodie! Die nachschlagenden Achtel möge
man weder hastig noch grob hinsetzen; sie teilen ja nur die Akkorde, die
vielleicht an der Stelle „Meiner Sehnsucht tiefes Ach!" zusammengegriffen
werden könnten; doch hebt sich der Einsatz der Wiederholung auch so ge-
nügend ab. — Die drei Stücke follen nicht das Letzte sein, was wir aus
der „Maienkönigin" mitteilen. Ein andermal wollen wir auch die geschicht-
lichen Grundlagen erörtern; für den ersten Eindruck sind sie in keiner Weise
notwendig. Jener Gelegenheit sparen wir auch die Bemerkungen über die
szenischen Vorgänge auf.
Zwei Beispiele aus dem ersten Satz der fünften und aus dem
Andante der vierten Symphonie von Bruckner sind dazn be-
stimmt, Halms Aufsatz zu -erläutern. Es könnte scheinen, als seien die beiden
Melodien einander ziemlich ähnlich. Choralartige Einleitungen und Beglei-
tungen finden sich in mehreren Symphonien Bruckners. Jeder einzelne
Fall zeugt aber für die vollfließende Ersindungskraft. Wollte man hier
von Manier sprechen, so müßte man auch Bachs Vorliebe für die Harmoni-
sierung gegebener Choräle eine Schwäche nennen.
Als fröhlichen Abschluß denken wir uns das kleine Lied von Gleitz,
den wir hiemit wieder in Erinnerung bringen. Neben dem Sänger wird
sich auch der Klavierspieler sreuen, ein Miniatursätzchen zart und duftig
vorzumusizieren. R G
Herausgeber: Ferdinand Anenarius in Dresden- Blaservitz; verantwortlich:
i. B. Eugen Kalkschmidt, Dresden-Blasewitz; Mitlditende: für Musik: Or. Karl
Grunsky in Stuttgart; für bildende Kunst: Prof. Paul Schultze - Naumburg
in Saaleck bei Kösen in Thüringen — Sendungen für den Text ohne Angabe eines Personen-
namens an die „Kunstwart-Leitung' in Dresden-Blasewitz; über Musik an vr. Karl
Grunsky, Stuttgart, Stitzenburgstr. l- — Manuskripte nur nach vorheriger Verein-
b arung, widrigenfalls keinerlei Verantwortung übernommen werden kann — Derlag von
Georg D. W. Callwey, Druck von Kastner L Callwey, kgl. Hofbuchdruckerei in München —
Bestellungen, Anzeigen und Geldsendungen an den Verlag Georg D. W. Callrvey in München
280 Runstwart XVIII, (7