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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 20,1.1907

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Heft 8
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Rundschau
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Unsre Bilder und Noten
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https://doi.org/10.11588/diglit.8627#0584

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her, indem man eine Tafel der
käuflichen Gelatine in einer Tasse
warmen Wassers löst. Dann über-
gießt man eine gut gereinigte Glas-
platte mit der Lösung und läßt den
Äberschuß ablausen. Stellt man
diese Platte unverzüglich vor das
Fenster, so werden sich, falls die
Außentemperatur unter Null ist,
alsbald die bekannten Eisblumen
bilden. Man nimmt nun die Platte
ins Zimmer; in dem warmen
Raume schmilzt und verdampft das
Wasser, während die Gelatine in
feinster Weise alle die zierlichen
Gebilde festhält. Wg

svl Dank

Das hätte ich nicht gedacht, daß
mir zum 20. Dezember s o viel
des Freundlichen angetan würde.
Ich komme ja in Versnchung, aus-
drücklich zu versichern: ich hatte
wirklich das Meinige getan, da-
mit die öffentlichkeit nicht mit die-
sam Tage belästigt würde. Die
der Zeitungen ist ja auch mit mei-
nem Fünfzigsten so ziemlich ver-
schont worden, aber der Männer
und Frauen, die mir geschrieben
oder die mich sonstwie erfreut haben,
sind so viele, daß sie sast schon

wieder unter sich eine kleine Sffent-
lichkeit bilden.

Was soll ich zu all dem sagen?
Um auch nur die Hälfte des Lobes,
das mir jetzt geschickt worden ist,
als bar verdiente Münze einzu-
stecken, dazu bin ich leider ein biß-
chen zu gescheit. Es waren sehr
viel Vorschußlorbeeren in all den
lieben Kränzen, Freunde. Denkt
aber nicht, ich freute mich ihrer
wegen dieser Erkenntnis minder —
nun heißt es: zu erwerben, was
man geliehen bekommen hat, und
dieses Erwerben selber verspricht
wieder Freuden auf Freuden. Änter
der einen Voraussetzung freilich:
daß die Kräfte den Aufgaben noch
gewachsen bleiben, mit andern Wor-
ten: daß es mir weiter so gut geht,
wie jetzt. Aber ich bin nach meiner
Krankheit viel arbeitsfrischer ge-
worden, mit dem Kunstwart und
seinen Amternehmungen geht's fröh-
lich bergauf, auch auf allen Fel-
dern in der Amgebung gedeiht das
Korn, und immer neue Hände bieten
ihre Hilfe. Warum dürft' ich nicht
noch auf weitere Saaten und Ern-
ten hofsen?

Den Einzelnen antworten kann
ich nicht. Allen, allen Dank! A

Ansre Bilder rmd Noten

Was sagen unsre Leser zu diesem Gocthe-Kopf? Ist er eine
Aberraschung oder ist er keine? Wie viel Tausende von „Goethebildern"
sind verbreitet, und wo ist eines, das es mit diesem hier an innerer
Größe aufnehmen kann? And das zugleich so überzeugend menschlich
echt, in manchem sogar so bis zum Naturalistischen realistisch wäre?
And doch steht Pierre Iean Davids Goethebüste jedermann zu-
gänglich — man lese, was Bode über dies „Denkmal" im Leitaufsatz
dieses Heftes sagt. Dort steht auch, warum man's trotzdem im deutschen
Volke kaum kennt, jedenfalls nicht kennt, wie es ist. Man kennt es
besten Falls, wie wir's von einem der tüchtigsten Berufsphotographen
für den Kunstwart haben photographieren lassen — unsre dritte Beilage
zeigt es so auf seinem Sockel. Es ist immer noch die schönste Photo-
graphie nächst der dem Hefte vorgesetzten, die von dem Werke da ist, und
doch, wie wenig gibt sie davon im Vergleich zu jener! Es mußte ein
Nicht-Photograph, aber ein Künstler kommen, um uns endlich einmal

2. Ianuarheft sZO?
 
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