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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 20,1.1907

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Heft 11 (1. Märzheft 1907)
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Avenarius, Ferdinand: Vom Büchlein "Heb mich auf!"
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Avenarius, Ferdinand: Klinger
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https://doi.org/10.11588/diglit.8627#0776

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könnten sie zu spät kommen. Denn wir haben ja noch gar keinen
Anhalt dafür, wie groß dieser Bedarf im Ganzen sein wird, und
tasten daher bei Festsetzung der Auflagehöhe dieses erste Iahr noch
ganz im Dunkeln.

Es handelt sich eben in jeder Beziehung zunächst noch um
einen Versuch. Natürlich auch bei der Gestaltung des Inhalts selbst.
An Ratschlägen aus den Kreisen unsrer Freunde wird's uns nicht
fehlen, nachdem einmal der Anfang genracht ist. Nnser Arbeitsaus--
schuß bittet um solche Ratschläge besonders, wenn sie das Ergebnis
von Erfahrungen sein werden. Gibt uns doch das periodische
Wiedererscheinen der Hefte die Möglichkeit zu ständigem Nachbessern
und Ausbauen so sehr, daß wir später die erste Aussührung vielleicht
selber belächeln dürfen. A

Klinger*

Ist Klinger ein großer Maler? Ist er ein großer Radierer?
Ist er ein großer Bildhauer? So spröde sich seine Kunst dem Volke
als solchem gab, die engeren Kreise der „Kunstbeflissenen" hat zum
mindesten sein Radieren schon sehr srüh auf ihn aufmerksam gemacht,
immer wieder neuartige Gaben hielten die Teilnahme wach und ver-
tieften sie, und so kommt's, daß die Erörterung von Fragen, wie
die genannten, mit Aufsätzen und Broschüren schon seit lange
Stöße gehäuft hat. Trotzdem ist über keine einzige von ihnen eine
Äbereinstimmung zu einfacher Antwort erreicht worden. Liest man
die Ergebnisse der nicht ganz kritiklos Vewundernden, so zeigen sie
sich voller Vorbehalte. So sehr, daß mau den Nrteilen „er ist ein

* Wir haben darauf verzichtet. diesem Aufsatze Bilderbeilagen bei--
zugeben, weil wir nach den Werken keines Künstlers überhaupt so viele Re--
produktionen schon gebracht haben wie nach Klingerschen; eine Illustration
dieses Aufsatzes würde wie eine Nachlese wirken, und der Eindruck rnußte
doch gerade heute vermieden werden. Zur Erleichterung des Aberblicks
verzeichnen wir aber im Folgenden, was wir bis jetzt an Kunstbeilagen
nach Klinger gebracht haben: „Kassandra" (XH, s), „Akkorde" (XII, 8),
„Evokation" (XII, 8), „Amphitrite" (XII, s8), Widmungsblatt an Böcklin
(Doppelblatt XII, 23), „An die Schönheit« (Doppelblatt XIII, 7), „Elend"
(XIII, W, „Die Versuchung" (XIII, W, „Prometheus" (XIV, y, „Titanen--
kampf" (XIV, s), „Die Zeit und der Nuhm^ (XIV, 8), „Mutter und Kind"
(XIV, s5), „Und doch!" (XIV, s5), Lisztbüste (XIV, s8), Mädchenbüste
(XV, 7), Beethoven (drei Beilagen XV, s5), Zwei Radierungen aus der
Brahms-Phantasie (XV, 2s), „Prometheus" aus der Brahms-Phantasie
(XVI, 2), Salome (XVI, H), Nietzschebüste (XVI, 5), Studie zur Magda-
lena (XVI, ss), noch einmal Beethoven, der Kopf allein (XVI, s5), „Adam
und Eva und Tod und Teufel" (XVII, 2), Das Ärbild der Salome
(XVII, U, Brustbild einer Frau (XVII, sO), Ein Bild aus dem Zyklus
„Eine Liebe« (XVII, sO), „Die Pest" (XVII, sO), „Das Drama" in zwei
Veilagen (XVIII, 5), Richard Wagner-Denkmal (XVIII, s6). An Bild-
nissen Klingers selber hat der Kunstwart schon gebracht: Photographie
von Perscheid (XIII, 7) und Steindruck nach Orlik (XVIII, 5).

s. Märzheft (907 srs
 
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