DOI Heft:
Heft 13 (1. Aprilheft 1911)
DOI Artikel:Unsre Bilder und Noten
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.9032#0088
einen Höhepunkt Gebhardtischer Kunst bedeutet. Unsre Bilder sollen abcr
zugleich auf eine schöne Gebhardt-Publikation hinweisen, der sie ent-
nommen sind: die Sammlung von 2^ farbigen Studien „E. v. Gebhardt"
mit einem Vorworte von Fritz Stahl. Das sehr intcressante Mappen-
werk ist bei Raphael Tuck L Sons in Berlin und London erschienen.
Dis Beilage zu dem Leitaufsatz „Schmücken? Gestalten!" gibt
eine Anzahl von Beispielen aus dem dort empfohlenen Buche von Knoll
und Reuther, das „Die Kunst des Schmückens" heißt, aber noch mehr
und Wichtigercs bringt, als dieser Titel andeutet. Wir haben auf unsre
Tafeln dicselben Worte gesetzt, die in diesem Werke den Bildcrn bcige-
geben wurden, um so den Geist dcs Ganzcn anschaulich zu machen. An
dicser Stelle sei die Wichtigkeit des vortrefflichen Wcrkcs noch einmal
betont, das im Kühtmannschen Verlage zn Dresden erschienen ist. Wir
nreinen: es gehört schlechtcrdings znr Bildung in diesen Fragen, die
hier besprochenen Gedanken zunächst einmal nachzudenken. Erst
wenn das geschehen ist, wird man weiter zusehn können, mit, ohne und
da und dort vielleicht anch gcgen dic Verfasser.
Die Zusammenstellung der Bildcr vom Prcisausschreibcn fürs Bis-
marck-Nationaldenkmal am Rhein gehört zu den Rundschan-
aufsätzen über dies Thema. A
»,*nsre Notenbeilage briugt Proben von Kompositionen der bcidcn in
^der Rundschau dicses Heftes erörterten musikalischen „Wundcrknaben"
als Beiträge zu dcm Kapitel „Kind und Kunst".
Den Anfang des Korngoldschen Trios (Verlag: Wiener Universal-
edition) gebcn wir in einer eigenen Einrichtung für Klavier. Schon
das erste Stück zeigt, welchen Geistes Kind es ist. Kühn, mit pracht-
vollem Schwung, bäumt sich das erste Thema auf, steigert sich kräftig
und macht im achten Takte eine entzückend liebenswürdige Verbeugung.
Der Spicler wird schon hier, mehr noch aber aus der Fortführung
des Themas gewahr werden, wie unheimlich die reich differcnzierte,
mit den modernsten Klangabschattungen arbeitende harmonische Phan-
tasie des Knaben das überschreitct, was man als „kindliche Einfalt"
bezeichnen kann. Die Sicherhcit, womit er seine Gedanken hinsetzt, dünkt
mich für solch ein junges Menschenkind wirklich so zicmlich beispiellos. Von
dem andern Wunderkind E d. Maye r kann ich leider nichts aus dcu für
ihn kennzeichnendcn symphonistischen Sachen, die er vorspielte, mitteileu,
weil der Knabe sie noch bis vor kurzem uicht zu Papier zu briugeu ver-
mochte, in der letzten Zeit aber, seitdem cr regclrechten Untcrricht genießt,
in seinem Komponieren auffallend „zahm", einfach, intim geworden ist.
So geht denn auch das kleinc Klavierstück unsrer Bcilage über die Gefühls-
sphäre seines Alters nicht viel hinaus, dient abcr immerhin dazu, die so
ganz andere Artung seines Talentes zn bekunden. B
herausgeber: vr. k. e. Ferdinand Avenarius in Dresden-Blasewitz; verantwortlich:
der herausgeber. Mitleitende: vr. Hermann Allinann. Für Musik: Dr. Richard Batka
in Wien XIIl/6; für bildende Kunst: Prof. Paul Schultze-Naurnburg in Saaleck bei Kösen
in Tküringen — In Ssterreich - Ilngarn für Herausgabe und Schriftleitung verantwortlich:
Dr. Richard Batka in Wien XIIl/6 — Sendungen für den Text ohne Angabe eines Personen-
namens an die »Kunstwart-Lettung* in Dresden-Blasewitz; über Musik an Dr. Richard Batka
in Wien Xlll/6. Hügelgasse 7 — Manuskripte nur nach vorheriger Vereinbarung,
widrigenfalls keinerlei Derantwortung übernommen werden kann — Verlag von Georg D. W.
Lallwey — Druck von Kastner L Lallwey, kgl. hofbuchdruckerei in Müncben — Geschäfts-
stelle für Berlin: Georg Siemeus. 57, Kurfürstenstrahe 8 — Geschäftsstelle für Ssterreich-Ungarn:
hofbuchhandlung Moritz Perles, Wien l, Seilergasse 4
72 Kunstwart XXIV, (3
zugleich auf eine schöne Gebhardt-Publikation hinweisen, der sie ent-
nommen sind: die Sammlung von 2^ farbigen Studien „E. v. Gebhardt"
mit einem Vorworte von Fritz Stahl. Das sehr intcressante Mappen-
werk ist bei Raphael Tuck L Sons in Berlin und London erschienen.
Dis Beilage zu dem Leitaufsatz „Schmücken? Gestalten!" gibt
eine Anzahl von Beispielen aus dem dort empfohlenen Buche von Knoll
und Reuther, das „Die Kunst des Schmückens" heißt, aber noch mehr
und Wichtigercs bringt, als dieser Titel andeutet. Wir haben auf unsre
Tafeln dicselben Worte gesetzt, die in diesem Werke den Bildcrn bcige-
geben wurden, um so den Geist dcs Ganzcn anschaulich zu machen. An
dicser Stelle sei die Wichtigkeit des vortrefflichen Wcrkcs noch einmal
betont, das im Kühtmannschen Verlage zn Dresden erschienen ist. Wir
nreinen: es gehört schlechtcrdings znr Bildung in diesen Fragen, die
hier besprochenen Gedanken zunächst einmal nachzudenken. Erst
wenn das geschehen ist, wird man weiter zusehn können, mit, ohne und
da und dort vielleicht anch gcgen dic Verfasser.
Die Zusammenstellung der Bildcr vom Prcisausschreibcn fürs Bis-
marck-Nationaldenkmal am Rhein gehört zu den Rundschan-
aufsätzen über dies Thema. A
»,*nsre Notenbeilage briugt Proben von Kompositionen der bcidcn in
^der Rundschau dicses Heftes erörterten musikalischen „Wundcrknaben"
als Beiträge zu dcm Kapitel „Kind und Kunst".
Den Anfang des Korngoldschen Trios (Verlag: Wiener Universal-
edition) gebcn wir in einer eigenen Einrichtung für Klavier. Schon
das erste Stück zeigt, welchen Geistes Kind es ist. Kühn, mit pracht-
vollem Schwung, bäumt sich das erste Thema auf, steigert sich kräftig
und macht im achten Takte eine entzückend liebenswürdige Verbeugung.
Der Spicler wird schon hier, mehr noch aber aus der Fortführung
des Themas gewahr werden, wie unheimlich die reich differcnzierte,
mit den modernsten Klangabschattungen arbeitende harmonische Phan-
tasie des Knaben das überschreitct, was man als „kindliche Einfalt"
bezeichnen kann. Die Sicherhcit, womit er seine Gedanken hinsetzt, dünkt
mich für solch ein junges Menschenkind wirklich so zicmlich beispiellos. Von
dem andern Wunderkind E d. Maye r kann ich leider nichts aus dcu für
ihn kennzeichnendcn symphonistischen Sachen, die er vorspielte, mitteileu,
weil der Knabe sie noch bis vor kurzem uicht zu Papier zu briugeu ver-
mochte, in der letzten Zeit aber, seitdem cr regclrechten Untcrricht genießt,
in seinem Komponieren auffallend „zahm", einfach, intim geworden ist.
So geht denn auch das kleinc Klavierstück unsrer Bcilage über die Gefühls-
sphäre seines Alters nicht viel hinaus, dient abcr immerhin dazu, die so
ganz andere Artung seines Talentes zn bekunden. B
herausgeber: vr. k. e. Ferdinand Avenarius in Dresden-Blasewitz; verantwortlich:
der herausgeber. Mitleitende: vr. Hermann Allinann. Für Musik: Dr. Richard Batka
in Wien XIIl/6; für bildende Kunst: Prof. Paul Schultze-Naurnburg in Saaleck bei Kösen
in Tküringen — In Ssterreich - Ilngarn für Herausgabe und Schriftleitung verantwortlich:
Dr. Richard Batka in Wien XIIl/6 — Sendungen für den Text ohne Angabe eines Personen-
namens an die »Kunstwart-Lettung* in Dresden-Blasewitz; über Musik an Dr. Richard Batka
in Wien Xlll/6. Hügelgasse 7 — Manuskripte nur nach vorheriger Vereinbarung,
widrigenfalls keinerlei Derantwortung übernommen werden kann — Verlag von Georg D. W.
Lallwey — Druck von Kastner L Lallwey, kgl. hofbuchdruckerei in Müncben — Geschäfts-
stelle für Berlin: Georg Siemeus. 57, Kurfürstenstrahe 8 — Geschäftsstelle für Ssterreich-Ungarn:
hofbuchhandlung Moritz Perles, Wien l, Seilergasse 4
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