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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 40,2.1927

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Heft 8 (Maiheft 1927)
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Lose Blätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.8882#0124

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Lose BläLter

Gedichte von Hans Carosa

Fahrk

Wir Kmder gingen, Paar nm Paar,
dnrch Wald und grnnes ReuL.

Mil bunken Eierschalen war
der SaaLenrand bestreuL.

Am Nser hing das neue BooL.

Wir saßen flugs darin.

Das Wimpel wehLe weiß und roL.

Die Strömung Lrug uns hin.

Das Land verschob sich von uns sorL.

Zu Felsen stieg der Strand.

Geschmückte Menschen gingen dorL;
die winkLen miL der Hand.

Und langsam schwanden Turm und Flnr.
Nah rückLe das Gestein.

Manchmal aus sinstrer Höhle snhr
ein heimlich starker Schein.

Die ZeiL verschwebte wie ein Hauch.

Ein Korb ward ausgeleerL

und nach geweihLem alkem Brauch

das Ostermahl verzehrL.

Wir aßen BroL, wir Lranken Wein.
Sturm schlug uns ins Gesicht.

Die Woge griss nach uns herein.

Wir sürchteLen uns nicht.

Bon weißen Bögeln weit umkreist
zur HeimaL ging die Fahrt.

Wir glaubten selig an den Geist,
dcr uns versprochcn ward.

Ein Sonnenausgang
Der Eisenwagen rollt. An gelben Lampen
saugt Morgenschein. Die Reiscnden erwachen
und schaun sich an, sroßnüchLern und noch müde
Ilnd wic nun in dem weißen Reif des Fensters
cin Wald wächst, pflanzenhafte Vögel schlafen
auf bläulichcn Gcweihen, das siehL keiner.
 
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