Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 40,2.1927

DOI Heft:
Heft 12 (Septemberheft 1927)
DOI Artikel:
Bücherschau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.8882#0468

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Bücherschau

Karl Groeber, Schwaben. 2. Bd.
der „Dentschen Volkskunst". (Delphin-
Verlag, München.) Diese ausgezeichnete
Sammlung behandelte bis jetzt Nieder-
sachsen, Mark Brandenburg, Rheinlande,
Bayern, und jeweils berufenen Kennern,
und zwar Siedlungsweise und Bauten,
Möbel und Hausrat, Trachten und
Schmuck, weltliche und kirchliche Festge-
bilde wie Gegenstände des Alltags.
Schwaben wird in ähnlicher Weise in
Wort und ,Bild kenntnisreich und ge-
schmackvoll von Groeber dargestellt. Ein
vortresflches Heimatbuch, das über den
Stamm hinaus interessiert und zu an-
regenden Dcrgleichen mit dem Bisherigen
lockt. 222 Bilder geben vielsache Anschau-
ung der auSgewählten Gebiete.

Edwin Redslob, Thüringen
(Bd. 7 der „Deutschen Volkskunst", Del-
phin-Berlag, München). Obwohl sich die
Anlage deS Ganzen „in vielem von den
sür die anderen Bände maßgebenden Ge-
sichtspunkten unterscheidet," — es treten
die Wohnräume zurück, die gewerbliche
Hroduktion hat dcn Schwerpunkt — dient
sast die Hälfte aller Bilder der Architek-
turundJnneneinrichtung.VonderSchnitze>-
rei und besonders den Spielwaren, die in
Sonneberg seit dem 16. Jhdt. auftauchen,
wäre ungleich mehr nötig gewesen. Jch habe
den Eindruck, daß dieser Band nicht so all-
seitig charakteristisch ist wie die bisherigen;
doch verdient derTextwegen seineranregen-
den und warmen Darstellung Lob.

G. Grundmann u. Konr. Hahn,
Schlesien. 8. Bd. der „Deutschen
Volkskunst".(Delphin-Derlag,München.)
Das ganze Unternehmen verdient Dank
und Förderung weiter Kreise, die sich we-
nigstens, soweit es ihren Stamm betrifft,
für diese nachdenklichcn, unterhaltenden
und originellen Volksschöpfungen inter-
essieren sollten. Auch der Band Schlesien
bietet ein Stück köstlicher Heimatsge-
schichte, die Grundmann vielseitig zu schil-
dern und würdigen wciß; gesund ist seine
Einstellung zur Gegenwart. llber Sied-
lung und Haus, Kirchen und Kirchhof,
Tracht und Gewcbe, Hausfleiß und
Handwerk aller Art werden wir in Wort
und vorzüglichem Bildmaterial, das mu-
stergültig ausgewählt wie reproduziert rst,
angenehm unterrichtet.

K. Schauer, Malerei der Goethc-
zeit. 6o Abbildungen mit Einleitung (B.
G. Teubner, Leipzig). Die Malerei dieser
Zeit hat das Beste im Bildnis erreicht und
in manchem Landschaftlichen; das spie-
geln auch die Abbildungen wieder, die
durchweg gut und in den Vortrefflichsten
auch bekannt sind. Als Stichproben mö-
gen sie immerhin leidlich die Art jener
Periode vertreten. Jm Letzten versteht
man den Sinn solcher Auswahlsendungen
nicht und bedauert den Aufwand.

G. B. Dolz,Friedrich derGroße
im Bilde seiner Zeit (K. F. Koeh-
ler, Berlin). Auf /jo Tafeln wird hier
eine Jkonographie des großen Königs
von seiner Kindheit bis zum Tode gege-
ben, mit sachlich genauen Nachrichten
über die Dilder. Das Ergebnis ist be-
scheiden, bzw. wenig befriedigend. Es
liegt aber nicht am Herausgeber, son-
dern an Friedrichs Abneigung gegen das
Porträtiertwerden; es läßt sich nicht ein
Werk nachweisen, zu dem er als König
gesessen wäre. Menzel, gewiß der be-
rufenste Beurteiler, sagte mir, jenes von
Graff sei das beste. Er selbst hat es
für seine Darstellungen Friedrichs d. Gr.
gerne benützt; aber auch Graff konnte
den König nur bei Paraden studiercm.
Jmmerhin ist es interessant, daß die Zeit-
genossen das Bildnis aus dem Jahre
1781, da der König 6g Jahre alt tvar,
als besonders getreu bezelchnen. Der
Anatom Waldeyer, der den Schädel des
Konigs genau untersucht hatte, betonte
auch, daß Graff die Stirne und Nase
offenbar richtig wiedergegeben. Für Ver-
ehrer des großen Fürsten eine durchaus
empfehlenswerte Sammlung in vortreff-
lichen Wiedergaben.

Deutsche Bauten: Die Marien-
kirche zu Lübeck, Dom zu Erfurt, Ul-
mer Münster, Marienkirche zu Danzig.
(Derlag Aug. Hopfer, Burg bei Magde-
burg.) sfm allerbesten und edelsten Sinn
für ernste Freunde unserer großen Bau-
vergangenheit knappe, verlässige Führer,
mit auSgezeichneten Bildern — eine längst
klaffende Lücke ausfüllend. Jn derselben
Reihe sind noch erschienen: Dvm zu
Magdeburg, Köln, Bamberg, Naumburg
und die Wartburg. Vorbildlich der billige
Preis von 2 Mark. Jos. Popp

407
 
Annotationen