Stillschweigen hinweg. Drese Verkräge, die in Wahrheit (so wie sie sich der
sranzösischen ÜffenLlichkeiL zeigen) ForLseHung des Versailler DikLaLs sind,
macchiavellistische TaLen der ÜbermachL, Ausfluß der WehrlosigkeiL DeuLsch-
lands, werden nach einem stillschweigenden Übereinkommen der ganzen WelL
als folgerechLe ForLsetzung der Wilsonschen „Friedens"-Idee, als Ausfluß
wahrhafL welLdemokratischer Völkerbundsgedanken hingenommen. Der Wider-
spruch zwischen der poliLischen Praxis in Genf z. B. nnd der Ideologie, miL
der diese Praxis gedeckL wird, wurde zunächst vom Bewußtsein der zivilisierten
MenschheiL deshalb erLragen, weil die Kriegsgroxaganda nnd die Borstellung
von der Alleinschnld Deutschlands weiLerwirkLe. HeuLe wird dieser Wider-
spruch nur noch erLragen, weil er im HLnblick auf die RüstnngsmißverhälL-
nisse erLragen werden muß. Und umgekehrL: um diese erLragen zu können,
redeL man sich ein, daß sie und die von ihnen gestützten BerLräge den Frieden
Europas sicherLen.
Und ohne daß die zivilisierLe MenschheiL sich selbst für wahnsinnig hälL,
ragL in diese ganze FikLion einer BerLragspoliLik jener denkwürdige Ein-
leiLungssatz des V. Teils der Friedensbedingungen hinein, der so viel ver-
sprichL und bis jetzL niemanden bindeL — miL Ausnahme der BesiegLen:
„Um den Anfang einer allgemeinen Beschränkung der Rüstungen aller Ickatio-
nen zn ermöglichen, verpflichteL sich DenLschland zur genauen Befolgung
nachstehender Bestimmungen über die Land-, See- und LufLstreiLkräfLe." Fol-
gen die ArLikel 15g bis 21z, die die deuLsche EnLwaffnung, vor allem das
BerboL aller modernen Waffen, wie schwerer LlrLillerie, Tanks, Flugzeuge,
LufLschiffe, Fliegerabwehrgeschütze und IknLerseebooLe, ferner aller Mobil-
machungsvorbereiLungen und jeder miliLärischen Iugenderziehung enLhalLen.
ck. Abrüstung
Die im Bersailler BerLrag angekündigLe Abrüstung wird miL verschie-
denen MiLLeln beLrieben, Leils von überzengLen Gegnern jedes Krieges, Leils
auch von den Gegnern bestimmter KriegskonstellaLionen, die gerade ihren
SLaaLen und Völkern unbegnem sind. Langwierige Konferenzen zur Rüstungs-
beschränkung folgen einander. Sie zeigen insgesamt immer wieder dasselbe
Bild. Zwangsläufig werden diese Konferenzen zum Schauplatz von MckchL-
kämpfeu. NichL der Gedanke einer allgemeinen Abrüstung wird auf ihnen
gefördert, es kommen nur die MachLverschiebungen in den RüstungsverhälL-
nissen zum Ausdruck.
Kunstreich ersonnene Kriegsächtungspakte wie der Kellog-Pakt bleiben „im
Grunde nur eine Knndgebung guLen Willens", wie ei'ne führende demokra-
Lische ZeiLung Deutschlands sich ausdrückL. Ein amerikanischer Iournalist,
Edgar Ansel Mowrer, kennzeichnet die Lage sehr Lreffend in der „Frank-
furLer ZeiLung" vom 2A. Februar igzo.
Einer der dokLrinärsten dentschen Pazifisten, der General Deimling, hat in
derselben ZeiLnng seine Skepsis an der WirksamkeiL dieser Borschläge ausge-
sprocheu. Er setzL seine Hosfnung auf die ParlamenLe, die ihre Regierungen
zwingen müßLen...
Einfacher siehL das Problem u. a. Hermann Röchling, der mannhafLe saar-
deuLsche Führer. Er sprichL in der „Kölnischen ZeiLung" (Nr. 876/19Z0)
sranzösischen ÜffenLlichkeiL zeigen) ForLseHung des Versailler DikLaLs sind,
macchiavellistische TaLen der ÜbermachL, Ausfluß der WehrlosigkeiL DeuLsch-
lands, werden nach einem stillschweigenden Übereinkommen der ganzen WelL
als folgerechLe ForLsetzung der Wilsonschen „Friedens"-Idee, als Ausfluß
wahrhafL welLdemokratischer Völkerbundsgedanken hingenommen. Der Wider-
spruch zwischen der poliLischen Praxis in Genf z. B. nnd der Ideologie, miL
der diese Praxis gedeckL wird, wurde zunächst vom Bewußtsein der zivilisierten
MenschheiL deshalb erLragen, weil die Kriegsgroxaganda nnd die Borstellung
von der Alleinschnld Deutschlands weiLerwirkLe. HeuLe wird dieser Wider-
spruch nur noch erLragen, weil er im HLnblick auf die RüstnngsmißverhälL-
nisse erLragen werden muß. Und umgekehrL: um diese erLragen zu können,
redeL man sich ein, daß sie und die von ihnen gestützten BerLräge den Frieden
Europas sicherLen.
Und ohne daß die zivilisierLe MenschheiL sich selbst für wahnsinnig hälL,
ragL in diese ganze FikLion einer BerLragspoliLik jener denkwürdige Ein-
leiLungssatz des V. Teils der Friedensbedingungen hinein, der so viel ver-
sprichL und bis jetzL niemanden bindeL — miL Ausnahme der BesiegLen:
„Um den Anfang einer allgemeinen Beschränkung der Rüstungen aller Ickatio-
nen zn ermöglichen, verpflichteL sich DenLschland zur genauen Befolgung
nachstehender Bestimmungen über die Land-, See- und LufLstreiLkräfLe." Fol-
gen die ArLikel 15g bis 21z, die die deuLsche EnLwaffnung, vor allem das
BerboL aller modernen Waffen, wie schwerer LlrLillerie, Tanks, Flugzeuge,
LufLschiffe, Fliegerabwehrgeschütze und IknLerseebooLe, ferner aller Mobil-
machungsvorbereiLungen und jeder miliLärischen Iugenderziehung enLhalLen.
ck. Abrüstung
Die im Bersailler BerLrag angekündigLe Abrüstung wird miL verschie-
denen MiLLeln beLrieben, Leils von überzengLen Gegnern jedes Krieges, Leils
auch von den Gegnern bestimmter KriegskonstellaLionen, die gerade ihren
SLaaLen und Völkern unbegnem sind. Langwierige Konferenzen zur Rüstungs-
beschränkung folgen einander. Sie zeigen insgesamt immer wieder dasselbe
Bild. Zwangsläufig werden diese Konferenzen zum Schauplatz von MckchL-
kämpfeu. NichL der Gedanke einer allgemeinen Abrüstung wird auf ihnen
gefördert, es kommen nur die MachLverschiebungen in den RüstungsverhälL-
nissen zum Ausdruck.
Kunstreich ersonnene Kriegsächtungspakte wie der Kellog-Pakt bleiben „im
Grunde nur eine Knndgebung guLen Willens", wie ei'ne führende demokra-
Lische ZeiLung Deutschlands sich ausdrückL. Ein amerikanischer Iournalist,
Edgar Ansel Mowrer, kennzeichnet die Lage sehr Lreffend in der „Frank-
furLer ZeiLung" vom 2A. Februar igzo.
Einer der dokLrinärsten dentschen Pazifisten, der General Deimling, hat in
derselben ZeiLnng seine Skepsis an der WirksamkeiL dieser Borschläge ausge-
sprocheu. Er setzL seine Hosfnung auf die ParlamenLe, die ihre Regierungen
zwingen müßLen...
Einfacher siehL das Problem u. a. Hermann Röchling, der mannhafLe saar-
deuLsche Führer. Er sprichL in der „Kölnischen ZeiLung" (Nr. 876/19Z0)