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Kunstwart und Kulturwart — 32,4.1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.14424#0311

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Ob klem, ob groß, ihr habt ein Recht,
zu leben!

So schreibt ench mutvoll ein in Klios
Buch;

Ein heilig Recht ist allen euch gegcben,

Aur sei nicht Haß mehr euer Banner-
spruch!

Seid nicht bemüht, zu trennen, ncin
zu weben:

War Trennnng Segen einst, nun ist sie
Fluch!

Daß sie das Werk dcr Weltgeschichtc
kröne,

Versammelt Mutter Erde ihre Söhne.

Solange tausendfältig Kain den Abel

Unblutig odcr blutig noch erschlägt

Und nicht der Streit, den einst erregt
zu Babel

Des Sprachcnkampfs Erinnys, bcigc-
legt —

Solang' nicht Pocsic als Taub' im
Schnabel

Dcs cw'gcnVölkerfriedensölzweig trägt —

Solange sag' ich euch, trotz der Fan-
faren

Des Fortschrittsjubels, sind wir noch
Barbaren.

Robcrt Hamerling (^(889!)

Unsre Bilder

odler schc Landschaften wie diesen Silvaplaner Sce hier könnte man
V^in gcwissem Sinne „dramatische Landschaften" ncnnen. Die Bewegung
^^bestimmt sie und zwar die Bewegung, die als Ausdruck eines sich Ge-
staltens gefühlt wird. Nur wer sich so eingestellt hat, wird die eigentümlichc
Größe dieser Wcrke fühlen, die alles andre ehsr als „Ansichten", die malende
Dichtungen über bestimmte Landschasten sind, schr cinscitige, aber dafür
starke. — Unsere Beilage ist nach einem großen farbigen
das in dem Hodler-Wcrke des Züricher Verlags Rascher §: ^

„DerMorgen", unsere zweiteBeilage, hat denselben Alexc^-^
zum Künstler, dcssen sich unsere Leser schon von scinem reitendi — ^
von der Vogelweide her erinnern. Das Original ist cin wui ^

Blatt, mehrfarbiger Schnitt in Handdruck. Leidcr hätte eine far
den Eindruck ganz gefälscht, so daß wir nns auf die Anregi ^ ^
durch eine einfarbige Wiedergabe beschränken mußten. ^

Die Kopfleiste ist ein Spiclmannsbild von Georg A.
vier Seiten anatomischer Zeichnungen gehören zn dem Aufs ^7
nislehre nnd plastische Anatomie von C. dcll' Antoni ^


Vor dem neuen Jahrgange ^ ^

^^eit zwei Iahren mehr, als das angebliche „Menschl^^,
l^^habe ich an dieser Stelle im zweiten Septemberhestc ^
^^Wort zn unseren Lesern gesprochen, wohl auch mit <S- ^7

blick" auf den abgelaufenen und ein wenig „Ausblick" auf ^
gang. Als unser Blatt entstand, bildete sich ja schnell eine er ^ -«—>

zwischen uns allen, als meist zwischen Lesern und Schrei S" LI

dabei blieb es auch, als der Kunstwart über all unser O

an Auflage wuchs, dabei auch, als er, zur Kriegsaus f >

für einen „Deutschen Willen" zu sammeln suchte, der and^ ^

welchen die Feinde als den Gesamtwillen unseres VolkS^ ^
Unsre „Kriegsausgabe" hat aufgehört, aber mit unserm „!S- O
in diesem Sinn darf es nicht aus sein. Der Wille m ^ <0
auch bei uns: vor allem, schlechterdings vor allem A^
zu sein, jede angebliche Selbstverständlichkeit daraufhin biW' ^
zu prüfen, ob sie auf politischen oder sonstwelchen Gedan ^
gar auf versteckten Interessen beruhe, oder aber auf Notu^.

V- O
 
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