Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst (3.1913-1914)

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GEDENKBLATT (Innentitel einer Bibel). Vom Nürnberger Wettbewerb des Verbandes jetziger
und ehemaliger Studierender an deutschen Kunstgewerbeschulen Motto: „Schwarz-weiß."

MEIN ERSTER UND MEIN LETZ- Zu sprechen? Ungläubig klettere ich die

TER BESUCH BEI MENZEL. Treppen wieder hinab und befinde mich bald
nach abermaligem Aufstieg — nahe unterm

Als ich vor einer Reihe von Jahren für ein Dach vor einem Atelier. Eine ärmlich gekleidete

literarisches Unternehmen Atelierbesuche bei nam- alte Frau keucht hinter mir her — offenbar ein

haften Berliner Künstlern zu machen hatte, ver- Modell. Nach vorsichtiger Meldung durch die

suchte ich natürlich auch mein Heil bei Menzel. Klingel schlürft etwas im Korridor heran und

Da hatte ich aber die Rechnung ohne den Wirt öffnet behutsam die Tür. Es ist Menzel! Ohne

gemacht, und mein „Empfang" bei ihm war ein Wort zu sprechen, schaut er — an mir empor,

ebenso kurz wie lehrreich! Ich gebe ihm meine Karte, die er sofort stu-

„Sie wollen zur Exzellenz? Da müssen Sie diert, dabei eine seiner Brillen bedächtig auf die

sich zum Hof bemühen, vier Treppen links, Stirn schiebend. Ich habe Gelegenheit, mich

dort in seinem Atelier ist er zu sprechen", ließ seines blühenden Aussehens zu erfreuen. Doch

sich eine alte Dame vernehmen, als ich fälschlich — wird er mich empfangen? Nichts scheint

im Vorderhaus vier Treppen hoch gestiegen war. diese Hoffnung zu rechtfertigen; der Meister

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