Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst (3.1913-1914)

FRIEDRICH PAUTSCH

UEBERRASCHUNQ. BUESTE. MARMOR. EOIDE ROMBEAUX-BRUESSEL

spricht symmetrisch der Halbkreis des Wagen- 7V US KARL STAUFFER - B E R N'S

verschlags; die Scheitel beider Bogen verbindet / Y FAMILIENBRIEFEN,

eine Horizontale, in der Gebirge und Talsohle JL \.

aufeinander stoßen. Oben rechts zwischen den Kürzlich sind im Insel-Verlage, Leipzig, die
Bergen beginnt die dynamische Diagonale: „Familienbriefe und Gedichte" von Karl
zwischen den Bergmassen windet sich der Strom Stauffer-Bern erschienen, herausgegeben von
hervor; ihm folgt die Kette der Wagen, die U. WV Züricher, der von den Angehörigen des
Spiralwindung seines Laufs setzt sich fort Künstlers ermächtigt wurde, diese menschlich wie
in der Weglinie der Auswanderer und lädt ihr künstlerisch bedeutenden Dokumente durchzu-
Vordringen nach vorn mit der naturkräftigen sehen und zu veröffentlichen. Sie bilden eine
Elastizität, die in den Stierköpfen symbolisiert wertvolle Ergänzung zu dem bekannten Stauffer-
ist. Diese beharrliche Spannung durchbrechend, buche von Otto Brahm und sie bekräftigen, wie
löst sich im Mittelgrund rechts eine Schar von der Herausgeber sagt, den Eindruck, daß hier
Rossen aus dem Zug und stürzt wild und ein kurzes vollgültiges Künstlerleben vorüber-
wagemutig geradeswegs dem Ziel der Sehnsucht gegangen, das durchaus von einem unablässigen
entgegen; der Reiter im Vordergrund repräsen- Vollendungsstreben beherrscht war. Diese Briefe
tiert diesen tollkühnen Heroismus. — an seine Eltern und Geschwister^ lassen inter-
essante Blicke in Stauffers ganzes Kunstschaffen
tun; es sind mutige, erfolgsichere Briefe eines

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