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Kussmaul, Adolf
Jugenderinnerungen eines alten Arztes — Stuttgart, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.15258#0262

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Karl von Pfeuler.

E^ein zweiter klinischer Lehrer, Karl Pfeufer, stammte aus der
alten Bischofsstadt Bamberg, die Deutfchland zwei seiner berühmtesten
Mediziner gegeben hat: Jgnaz Döllinger, den Anatomen und Physio-
logen, und Lukas Schönlein. Bamberg besaß seit 1647 eine Uni-
versität, freilich ohne medizinische Fakultät, die sie erst 1769 erhielt.
Eine Bedentnng erlangte die Fakultät unter der Regierung des vor-
letzten Fnrstbischofs, Franz Ludwig von Erthal (1779—1795), nach-
dem dieser menschenfrenndliche Regent eine Hebammenschule und nach
ihr ein großes Krankenhaus zu Lehrzwecken hatte herstellen lassen.
Marcus der Aeltere*), der Leibarzt des Bischofs, führte einen ge-
ordneten klinischen Unterricht ein, was viele Schüler herbeizog, ihre
Zahl stieg auf 100. Wie ich früher erwähnte, hat auch Naegele ssn.
in Bamberg studiert. Nachdem infolge des Lüneviller Friedens das
Bistum an Baiern gefallen war, wurde die Universität anfgehoben,
doch blieb an Stelle der medizinischen Fakultät eine medizinisch-chirnr-
gische Schule bis 1836 erhalten.

Der Vater meines Lehrers, Christian Pfeufer, war 1802, kurz
vor Aufhebung der Fakultät znm Professor ernannt worden; nach
ihrer Aufhebung 1805 wurde er als Gerichtsarzt aufs Land versetzt,
nach Marcus Tod 1814 mit der Leitnng des Bamberger Kranken-
hanses betraut; er hielt Vorlesungen darin, so lange die chirnrgische

*) Vgl. die4ehrreiche Biographie, verfaßt von Dr. Friedrich Roth: Dr.
Adalbert Friedrich Marcus, Bamberg, 1889.
 
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