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Kussmaul, Adolf
Jugenderinnerungen eines alten Arztes — Stuttgart, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.15258#0310
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Purgierkuren und Blutrntziehungen.

dem Nnlnäs imnAinnii'e faßt der Bacealaureus die drei
Grundpfeiler der Heilkunst feiner Zeit in das köstliche Küchenlatein:

zOl^stsrium äoug.i'6,

?08t6U 83.iAI1U1'S,

Lu8uitu pui'Aurs^

Die Examinatoren des künftigen Praktikers, die „8avnntÜ88imi Ü06-
ton68Z klatschen ihm lebhaft Beifall:

„Lsus, Nsus, dsus, dsus
Rs^xouäsi's,

OiAUU8, (ÜAUU8 68t iutl'UI'S
In U08tl'0 äosto soi'xoi's/

An Doktoren nach der Art von Molieres Mr. Purgon fehlt es
auch heute nicht. Und noch immer kann es ein spekulativer Kopf, wie
zu den Zeiten des Dr. Morison und des Erftnders der Kaiserpillen,
zum Krösus bringen, wenn er, „zum Heile der Menschheit," neue
Mischungen von Pillen, Latwergen und Species zum Purgieren er-
sinnt und geschickt vertreibt. Glücklicherweise bricht sich die Einsicht
mehr und mehr Bahn, daß eine hygienisch geregelte Lebensweise, ein-
fache und richtig gewählte Küche, tägliche Muskelübungen und der
rechte Gebrauch des kalten Wassers von Jngend auf, die Drognen ent-
behrlich machen. Dennoch behält der alte Spruch hüufig recht: Hni
llono xnnAgck, llons onnack"*), vorausgesetzt, daß er die kleine Ab-

*) Gut kuriert, wer gut purgiert.
 
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