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Laborde, Léon Emmanuel Simon Joseph de
Athènes aux XVe, XVIe et XVIIe siècles (Band 2) — Paris, 1854

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https://doi.org/10.11588/diglit.869#0378
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360 ATHÈNES AU XVIIe SIÈCLE. 1687.

ibrer verfluchteh Zechini, so in Venedig nicht melir als
2 Rthlr. und ein Orth gelten, und wir hier vor 3 Rthlr. und
einen halben Gulden annehmen mùssen, in summa es ist
Venetianische Krieg ein rechter bernheutterischer Rrieg, und
ist zum hôchsten zu beklagen, dass so mancher ehrlicher
Teutscher sich verblenden und verfuhren lâsst. Ich habe
etliche Mahl an meine liebe Mutter wie auch an andere
Freunde gescbrieben, ob die Briefe zu redit kommen, kann
nicht wissen, denn nur den einzigen Brief auf Lidau bey
Venedig noch bis dato bekommen, und viel zu grosses Ver-
langen habe, bis ihres guten Wohlergehens versichert werde,
und kônnte mich auf der Welt nichts mehr erfreuen, als
wenn ôffters Briefe von meiner lieben Mutter bekâme, dann
sehon viele Officiers wohl dreymal Briefe bereits bekommen
haben. Ich bitte aile gute Freunde gehorsamb und dienstlich
zu griissen, u. s. w. und empfehle meine liebe Mutter in
Gottes allgewaltigen Schutz, u. s. w.

P. S. Es diirfften wohl einige Officiers zu Ende dieser
Campagne wieder nach Hauss gehen, ich werde es aber
mich nicht elier, bis das Régiment wieder, wann Gott will,
hinaus geht, zu getrôsten haben, wofern ich Gnade von
meinem Herrn haben will, und will ich kùnflige Woche die
V** Kirmies allhier zu Athen halten, wenn nur môglich
wâre ein Fass V** Bier vor ein Fass Atheniensischen Wein
zu verlauschen. DieWeinlese habe ich hier schon gehalten,
und gibt es hier solche Trauben, wie im alten Testament
steht, woran zwey Kerlen getragen haben, das unmôglich
beschreiben kann.
 
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