Tatütata!
Tatütata! Sie kommt, sie kommt! Die schöne Zeit! Raus aus die Vetten!
Tatütata! Ran an den Speck! Rin in die Zeiten, in die fetten!
Zeitung, Parlament, Regierung, alles
Prophezeit das Ende deines Dalles
And der Morgenröte Schein!
Au wie fein! Last du Schwein!
Tatütata! Voran marschiert tschingbummtrara (Du meine Fresse!)
Tatütata! Die Allstein-, Mosse-, Scherl- und Stinnes-Prcsse.
Vorn und hinten, unten, überm Strich
(3m Rcklameteile laust ein Affe sich.)
Lcißt cs, preist es: — Ohne Frage!
Schönes Wetter! Gute Tage!
Tatütata! Tjawollja, liebe Ollja! Lorch im Vlätterwalde,
Tatütata! Wie sich nun ändern wird der Poincare durch
In Paris, in London, Washington, der Rep-Ko! sMacdonalde!
Verwaist nun, wie sie weiß, der Nepp-Kol
Alles neu macht der Mai!
Anbcrufen! Toi — Aih waih!
Tatütata! Wer will noch unter die Devisen und Effekten?
Tatütata! Die schwarzen Börsen, ihre Schieber, die verreckten!
(D. h. nicht ganz! Sie gingen nur symbolisch in die Binsen.
Sie leben noch, und zwar von ihren Zinsen
Bei ihrem Kapital bereits
In Italien und der Schweiz)
Tatütata? So gut wie denen wird es uns nun auch bald gehen!
Tatütata! Im Ausland nämlich tut die Mark schon über Pari stehen!
Für paar Rentenmärkcr, einen Dreck,
Kriegst du Butter, Eier, Fleisch und Speck!
Fünsundncunzigpfcnnig-Wciße Woche, Inventur!
Was sagst du itur! Was sagst du nur!
Tatütata! Für paar Mark gibt man dirAnzug,Schuhe,Lose,Mäntel!
Tatütata! Für paar Groschen Hörste Fausten, Rundfunk, Reutern,
Einen Taler — und du kannst die Braut ausführen, sLändel!
Voll sie füttern, mit ihr schwoofen, sic verführen!
bind du rechnest mit dem Pfennig!
(Mensch, das kenn ich! Mensch, das kenn ich . . . !)
Tatütata! An allen Ecken Abbau! And in jedem Laden
Tatütata! Plakate „Ausverkauf! Sehr billig!" Fort mit Schaden!
Alles ist ztl haben! Rischt ist rar!
Jeder Koofmich höflich wie er einstens war!
Konkurrenz und Anterbicten
Wie im Mai und wie im Frieden!
Tatütata! Das ist der Abbau, der gepriesene! And euch selber
Tatütata! Batit man mit ab. (Sowie im Schlachthaus magre Kälber!)
Was nützt die Rcntcnmark, wenn man nicht hat?
Was nützt die Chance, wenn man selbst schachmatt!
Euch baut man ab! Auf baut man Steuern!
And man verhungert so bei vollen Scheuern!
Tatütata! Die Presse quietscht: Raus aus die Betten!
Tatütata! Ran an den Speck! Rin in die Zeiten, in die fetten!
Vorausgesetzt (Tatüüütaaataaa!), daß du auch Märker hast
bind nicht auch etwa sitzt auf einem Ast,
Den man mit abhaut und mitabbaut
And unter dem — die Pleite graut!
Tatütata! Sie ist cs, aus der nunmehr siegreich steigen
Tatütata! Die neuen Kanzler-, Reichstags- und Regierungskrisen-
Streiks und Lungcr, Mord und Totschlag und so weiter sreigen,
Auf der sattsam schon bekannten Lühncrleitcr.
bind wenn wieder alles hin is,
Lächeln — Ludcndcuff und Srinncs . . . Josef Maria Frank
Couloirschmtts
Eduard Bernstein, damals Vorkämpfer
des Revisionismus, hatte einst eine polemische
Broschüre gegen die Bestrafung der Ab-
treibung geschrieben, und suchte einen pas-
senden T-tel dazu. Kurt Eisncr (o welch
ein feiner Geist ward hier zerstört!) meinte
schmunzelnd, Bernstein solle doch seinen
bekannten Lcitspruch des Revisionismus zum
Titel setzen: „Das Endziel ist nichts, die
Bewegung alles!"
Die Versenkung des holländischen Dam-
pfers „Tubantia" durch ein deutsches A-
Voot — oder war cs eine Mine? — führte
zu einem starken Druck der Entente auf
Lolland, das strikte an seiner bisherigen
Neutralität festhielt. Immerhin schien diese
einen Augenblick stark gefährdet, was auch
im übrigen Neutralien empfunden wurde,
und den „Berner Bund" zu einem Leit-
artikel mit der sorgenvollen Äberschrist vcr-
anlatzte:
Von wem droht Lolland
die größte Gefahr?
(Von unserm Amsterdamer Korrespondenten.)
Manchmal sendete die antiscmikischcWelle
auch in das sozialdemokratische Partcilcbcn
ein Spritzcrchcn hinüber. In den völkischen
Letzschriftcn wird bekanntlich jeder Sozial-
demokrat mit einigermaßen verdächtigem
Namen als Jude bezeichnet, auch wenn er
urarischer Abstammung ist. So konnte cs
einstmals inBerlin geschehen, als derKampf
zwischen Radikalen und Revisionisten am
heftigsten tobte und cin Vcrsammlungsrcdncr
gegen die revisionistischen Führer Leine
und David fürchterlich vom Leder zog,
daß ein erregter Radikaler den Zwischen-
ruf tat: „Juden!" Aber noch herrschte
Partcidisziplin. Ein ergrauter Genosse zog
den Zwischcnrufer nieder und raunte ihm
ins Ohr: „Laß man, et jibt och anständje
Juden!"
Für die Skiläufer
21
Für die Arbeitslosen
Wintersport
Zeitungsnotiz: Die Echnccverhältnisse sind ausgezeichnet. . .
Tatütata! Sie kommt, sie kommt! Die schöne Zeit! Raus aus die Vetten!
Tatütata! Ran an den Speck! Rin in die Zeiten, in die fetten!
Zeitung, Parlament, Regierung, alles
Prophezeit das Ende deines Dalles
And der Morgenröte Schein!
Au wie fein! Last du Schwein!
Tatütata! Voran marschiert tschingbummtrara (Du meine Fresse!)
Tatütata! Die Allstein-, Mosse-, Scherl- und Stinnes-Prcsse.
Vorn und hinten, unten, überm Strich
(3m Rcklameteile laust ein Affe sich.)
Lcißt cs, preist es: — Ohne Frage!
Schönes Wetter! Gute Tage!
Tatütata! Tjawollja, liebe Ollja! Lorch im Vlätterwalde,
Tatütata! Wie sich nun ändern wird der Poincare durch
In Paris, in London, Washington, der Rep-Ko! sMacdonalde!
Verwaist nun, wie sie weiß, der Nepp-Kol
Alles neu macht der Mai!
Anbcrufen! Toi — Aih waih!
Tatütata! Wer will noch unter die Devisen und Effekten?
Tatütata! Die schwarzen Börsen, ihre Schieber, die verreckten!
(D. h. nicht ganz! Sie gingen nur symbolisch in die Binsen.
Sie leben noch, und zwar von ihren Zinsen
Bei ihrem Kapital bereits
In Italien und der Schweiz)
Tatütata? So gut wie denen wird es uns nun auch bald gehen!
Tatütata! Im Ausland nämlich tut die Mark schon über Pari stehen!
Für paar Rentenmärkcr, einen Dreck,
Kriegst du Butter, Eier, Fleisch und Speck!
Fünsundncunzigpfcnnig-Wciße Woche, Inventur!
Was sagst du itur! Was sagst du nur!
Tatütata! Für paar Mark gibt man dirAnzug,Schuhe,Lose,Mäntel!
Tatütata! Für paar Groschen Hörste Fausten, Rundfunk, Reutern,
Einen Taler — und du kannst die Braut ausführen, sLändel!
Voll sie füttern, mit ihr schwoofen, sic verführen!
bind du rechnest mit dem Pfennig!
(Mensch, das kenn ich! Mensch, das kenn ich . . . !)
Tatütata! An allen Ecken Abbau! And in jedem Laden
Tatütata! Plakate „Ausverkauf! Sehr billig!" Fort mit Schaden!
Alles ist ztl haben! Rischt ist rar!
Jeder Koofmich höflich wie er einstens war!
Konkurrenz und Anterbicten
Wie im Mai und wie im Frieden!
Tatütata! Das ist der Abbau, der gepriesene! And euch selber
Tatütata! Batit man mit ab. (Sowie im Schlachthaus magre Kälber!)
Was nützt die Rcntcnmark, wenn man nicht hat?
Was nützt die Chance, wenn man selbst schachmatt!
Euch baut man ab! Auf baut man Steuern!
And man verhungert so bei vollen Scheuern!
Tatütata! Die Presse quietscht: Raus aus die Betten!
Tatütata! Ran an den Speck! Rin in die Zeiten, in die fetten!
Vorausgesetzt (Tatüüütaaataaa!), daß du auch Märker hast
bind nicht auch etwa sitzt auf einem Ast,
Den man mit abhaut und mitabbaut
And unter dem — die Pleite graut!
Tatütata! Sie ist cs, aus der nunmehr siegreich steigen
Tatütata! Die neuen Kanzler-, Reichstags- und Regierungskrisen-
Streiks und Lungcr, Mord und Totschlag und so weiter sreigen,
Auf der sattsam schon bekannten Lühncrleitcr.
bind wenn wieder alles hin is,
Lächeln — Ludcndcuff und Srinncs . . . Josef Maria Frank
Couloirschmtts
Eduard Bernstein, damals Vorkämpfer
des Revisionismus, hatte einst eine polemische
Broschüre gegen die Bestrafung der Ab-
treibung geschrieben, und suchte einen pas-
senden T-tel dazu. Kurt Eisncr (o welch
ein feiner Geist ward hier zerstört!) meinte
schmunzelnd, Bernstein solle doch seinen
bekannten Lcitspruch des Revisionismus zum
Titel setzen: „Das Endziel ist nichts, die
Bewegung alles!"
Die Versenkung des holländischen Dam-
pfers „Tubantia" durch ein deutsches A-
Voot — oder war cs eine Mine? — führte
zu einem starken Druck der Entente auf
Lolland, das strikte an seiner bisherigen
Neutralität festhielt. Immerhin schien diese
einen Augenblick stark gefährdet, was auch
im übrigen Neutralien empfunden wurde,
und den „Berner Bund" zu einem Leit-
artikel mit der sorgenvollen Äberschrist vcr-
anlatzte:
Von wem droht Lolland
die größte Gefahr?
(Von unserm Amsterdamer Korrespondenten.)
Manchmal sendete die antiscmikischcWelle
auch in das sozialdemokratische Partcilcbcn
ein Spritzcrchcn hinüber. In den völkischen
Letzschriftcn wird bekanntlich jeder Sozial-
demokrat mit einigermaßen verdächtigem
Namen als Jude bezeichnet, auch wenn er
urarischer Abstammung ist. So konnte cs
einstmals inBerlin geschehen, als derKampf
zwischen Radikalen und Revisionisten am
heftigsten tobte und cin Vcrsammlungsrcdncr
gegen die revisionistischen Führer Leine
und David fürchterlich vom Leder zog,
daß ein erregter Radikaler den Zwischen-
ruf tat: „Juden!" Aber noch herrschte
Partcidisziplin. Ein ergrauter Genosse zog
den Zwischcnrufer nieder und raunte ihm
ins Ohr: „Laß man, et jibt och anständje
Juden!"
Für die Skiläufer
21
Für die Arbeitslosen
Wintersport
Zeitungsnotiz: Die Echnccverhältnisse sind ausgezeichnet. . .