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https://doi.org/10.11588/diglit.8803#0074
Im Orchester eine bayerische Vauernkapclle.
Dei chorh ing beginnt sich zu heben.
Der Dirigent (mit Stentorstimme):
£>att!
.Sbcib hier allein hochzichende Gewalt!
Die Musikanten:
Dös war gelacht. Los von Berlin!
Der Dirigent:
So? Dann befehle ich hochznziehn.
(Der Vorhang geht hoch. Der Paiieni Ewiablind im
Lehnstuhl, u>n ihn Zioil- und Militärärzte )
E w l g b l i n v:
Ich gab was drum, wenn ich nur wüßt,
Welches mein etziger Zustand ist.
Äatl eh' eine kräftige Beifassung
Aus Weimar. Ist jetzt in Verolaffung,
Trotz aller Pillen, Salben, Mixtur
Entwickelt sich schleichende Diklarur . . .
Oberstabsarzt Stahlhelm:
Sie fiebern. Neichen Sie mir die Land,
(fühlt den Puls»
Lier Hilst nur verschärfter Bettlagerungs-
zustand.
Muffen sich gänzlich
zur Ruhe legen.
Vor allem den Ver-
stand nicht aufregen.
Derweil führ'ich Ihre
Geschäfte.
Ewigblind:
DochwennbeimLiegen
ich ganz entkräfte?
(Kapelle inlo»iert einen be-
liebten MM ärmarsch: Lecke
du, lecke du, lecke du die Katz
usw. usw.)
Oberstabsarzt
Stahlhelm:
Dagegen helfen, weiß
ein jeder.
Meine berühmten
Kriegs-Stahlbädcr
Ewigblind:
dchöcht mich doch erst
an andre wenden
Dr. Schwemm in ge r
(in Talar, der einer
Staarsanw iltsrobe
ähnelt):
Eie leiden an nervösen
Rechrszuständen.
Eine Verordnung —
Sie sind sie los. Der sozial
E lv i g b l i n d:
Scheint nlir das Risiko etwas groß.
Dr. Schwemm!nger:
Sie glaube«« wodl, ich will hier bluffen?
Ich befrei garantiert vo» Läusen undSchöffen
And bringe Sie ohne jcSe Berufsstörung,
Ohne Rechismittel lind v'-wherige -Anhörung
— Vor allem ist meine Methode sparsam —
In einen völlig sichern Gewahrganl.
E w i g b l i n d:
Klingt nlir alles etwas kahr-sam.
Dritter Doktor «schnell vortretend):
Ich bin der Doktor Eisenkahrt,
Kurier die Leut auf Bayernart,
Ihr Leiden eins—zwei - drei ich heile,
Indem ich Sie in Stücke teile.
Fühl'» Sie sich in den Beinen schlapp?
Die Beine ab, die Beine ab!
(Er Winkl. Zwei Assistenzärzte mit Knochensägen
springe» vor ,
Assistenzarzt Littititler:
Zwci Schuß in die Decke,
Verrecke!
Assistenzarzt S ch m u h d o r s:
Pulsch, putsch, putsch.
Gleich b ste futsch!
(Sie packen Ewigblind u>>d wollen ihm die Beine
absägen)
Ewigblind (sie entsetzt zurückstoßend):
Donnerwetterparapluie!
Dr. Eisenkahrt:
Ihr Idioten, das war zu früh!
(Zum Patienten')
Nur vergewaltigt von jenen Äallunken
Lab ich zum Schein sie herbeigewunken,
Der Kluge verstellt sich vor dein Stärkern,
Doch werd ich die beiden ins tiefste Verließ
ein'erkern. . . .
Indem i o sie in Ehrenhast nehme.
Wenn ich nur einen neuen Assistenzarzt
bekäme!
Ehren Hardt (tritt auf, schwankend):
Grad aus dein Geiängnis, da komm ich
heraus,
Deutschland, wie wunderlich sieht's in dir
aus . . .
Dr. Eisenkahrt:
Potz blitz,
Da ist ja die neue
Negierungsstütz.
(UmarmlEhlenbardt Kapelle
spielti „Äakenireuz am
Stahlhelm . . .-)
Ehrenhardt:
Donner, Lage! und
Pestilenz,
Erst nieder mit der
Konkurienz!
(Schießt au« den Dirigenten.
Der Schuß geht fehl.)
Der Dirigent «erhebt
sich drohend):
Ich bin der alleinige
Gewaltinhaber
And könnte Sie jetzt
verhaften. Liber...
(Ersetzt sich wieder. Kapelle
spielt: , Mir brauchen keine
Zudenrepublil")
Dr. Sch werverdien st
(tritt zum Palienten):
Sie schauen noch viel
zu rot. Äübsck blaß
Macht erst ein tüch-
tiger Liderlaß.
70
Dei chorh ing beginnt sich zu heben.
Der Dirigent (mit Stentorstimme):
£>att!
.Sbcib hier allein hochzichende Gewalt!
Die Musikanten:
Dös war gelacht. Los von Berlin!
Der Dirigent:
So? Dann befehle ich hochznziehn.
(Der Vorhang geht hoch. Der Paiieni Ewiablind im
Lehnstuhl, u>n ihn Zioil- und Militärärzte )
E w l g b l i n v:
Ich gab was drum, wenn ich nur wüßt,
Welches mein etziger Zustand ist.
Äatl eh' eine kräftige Beifassung
Aus Weimar. Ist jetzt in Verolaffung,
Trotz aller Pillen, Salben, Mixtur
Entwickelt sich schleichende Diklarur . . .
Oberstabsarzt Stahlhelm:
Sie fiebern. Neichen Sie mir die Land,
(fühlt den Puls»
Lier Hilst nur verschärfter Bettlagerungs-
zustand.
Muffen sich gänzlich
zur Ruhe legen.
Vor allem den Ver-
stand nicht aufregen.
Derweil führ'ich Ihre
Geschäfte.
Ewigblind:
DochwennbeimLiegen
ich ganz entkräfte?
(Kapelle inlo»iert einen be-
liebten MM ärmarsch: Lecke
du, lecke du, lecke du die Katz
usw. usw.)
Oberstabsarzt
Stahlhelm:
Dagegen helfen, weiß
ein jeder.
Meine berühmten
Kriegs-Stahlbädcr
Ewigblind:
dchöcht mich doch erst
an andre wenden
Dr. Schwemm in ge r
(in Talar, der einer
Staarsanw iltsrobe
ähnelt):
Eie leiden an nervösen
Rechrszuständen.
Eine Verordnung —
Sie sind sie los. Der sozial
E lv i g b l i n d:
Scheint nlir das Risiko etwas groß.
Dr. Schwemm!nger:
Sie glaube«« wodl, ich will hier bluffen?
Ich befrei garantiert vo» Läusen undSchöffen
And bringe Sie ohne jcSe Berufsstörung,
Ohne Rechismittel lind v'-wherige -Anhörung
— Vor allem ist meine Methode sparsam —
In einen völlig sichern Gewahrganl.
E w i g b l i n d:
Klingt nlir alles etwas kahr-sam.
Dritter Doktor «schnell vortretend):
Ich bin der Doktor Eisenkahrt,
Kurier die Leut auf Bayernart,
Ihr Leiden eins—zwei - drei ich heile,
Indem ich Sie in Stücke teile.
Fühl'» Sie sich in den Beinen schlapp?
Die Beine ab, die Beine ab!
(Er Winkl. Zwei Assistenzärzte mit Knochensägen
springe» vor ,
Assistenzarzt Littititler:
Zwci Schuß in die Decke,
Verrecke!
Assistenzarzt S ch m u h d o r s:
Pulsch, putsch, putsch.
Gleich b ste futsch!
(Sie packen Ewigblind u>>d wollen ihm die Beine
absägen)
Ewigblind (sie entsetzt zurückstoßend):
Donnerwetterparapluie!
Dr. Eisenkahrt:
Ihr Idioten, das war zu früh!
(Zum Patienten')
Nur vergewaltigt von jenen Äallunken
Lab ich zum Schein sie herbeigewunken,
Der Kluge verstellt sich vor dein Stärkern,
Doch werd ich die beiden ins tiefste Verließ
ein'erkern. . . .
Indem i o sie in Ehrenhast nehme.
Wenn ich nur einen neuen Assistenzarzt
bekäme!
Ehren Hardt (tritt auf, schwankend):
Grad aus dein Geiängnis, da komm ich
heraus,
Deutschland, wie wunderlich sieht's in dir
aus . . .
Dr. Eisenkahrt:
Potz blitz,
Da ist ja die neue
Negierungsstütz.
(UmarmlEhlenbardt Kapelle
spielti „Äakenireuz am
Stahlhelm . . .-)
Ehrenhardt:
Donner, Lage! und
Pestilenz,
Erst nieder mit der
Konkurienz!
(Schießt au« den Dirigenten.
Der Schuß geht fehl.)
Der Dirigent «erhebt
sich drohend):
Ich bin der alleinige
Gewaltinhaber
And könnte Sie jetzt
verhaften. Liber...
(Ersetzt sich wieder. Kapelle
spielt: , Mir brauchen keine
Zudenrepublil")
Dr. Sch werverdien st
(tritt zum Palienten):
Sie schauen noch viel
zu rot. Äübsck blaß
Macht erst ein tüch-
tiger Liderlaß.
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