2 n der Kaschemme
Zeichnung von Leinrich Zille
Der Wirt: „Achtung, Kinder! Die Polente kommt — singt een frommet Lied!"
Alle: „ — — Hakenkreuz am Stahlhelm, Schwarzweißrotes Band . .
O diese Fremdwörter!
Im Reure'chschcn Hause verkehren einige
Studenten, die gewöhnlich zu den Abend-
gesellschaften eingeladen werden, uin die
Gäste zu unterhalten. Bei einer solchen
Veranstaltung fällt einer Besucherin, die
zu den Stammgästen zählt, die Abwesenheit
eines Musensohnes auf, der, nach aufge-
hobener Tafel, die Gäste durch sein seelen-
volles Klavierspielzu entzücken pflegte. Aus
Erkundigung bei der Gastgeberin nach dem
Verbleib des jungen Musikers erhält sie
prompt den Bescheid: „Ja, wissen Sie denn
nicht, meine Liebe? Der ist wegen Betrüge-
reien von der Universität delegiert worden."
W a r u m
wird in Deutschland kein „unbekannter
Soldat" mit einem Denkmal geehrt? —
Weil man ihn nicht mehr — wie das
doch unerläßliche Voraussetzung einer Eh-
rung durch hohe Militärs, Behörden usw.
wäre — nachträglich zum General machen
kann.
478
Scherzfrage
„Was kommt dabei heraus, wenn die
Bürger einen Block schließen?"
„Zweimal ein l kommt dabei heraus!"
B ruß
Der Leiter der verkrachten völkischen Bank,
Willi Vruß, hatte sich das Gründungs-
kapital für sein Unternehmen von zwei
jüdischen Herren geborgt.
„Was wollen Sie", antwortete er einigen
völkischen Gesinnungsfreunden, die ihn ent-
rüstet darüber zur Rede stellten, „völkischer
kann man gar nicht handeln: die Juden be-
kommen auch keinen Pfennig wieder ..."
I m Geschäftseifer
Herr Schwerreich kommt grade dazu, wie
der Prokurist seiner Bankabteilung einen
— anscheinend lästigen — Besucher mit
den Worten abzuschütteln sucht: „Ich erkläre
Ihnen noch einmal, es geht nicht, ein wei-
teres Diskutieren hätte wirklich keinen Wert".
Da mischt sich Schwerreich ein: „Es geht
wirklich nicht, wir diskontieren zurzeit über-
haupt nicht".
Köpfe
Zeichnung von
ÄermannRüscy
Voung,
der Kassierer Europas.
Zeichnung von Leinrich Zille
Der Wirt: „Achtung, Kinder! Die Polente kommt — singt een frommet Lied!"
Alle: „ — — Hakenkreuz am Stahlhelm, Schwarzweißrotes Band . .
O diese Fremdwörter!
Im Reure'chschcn Hause verkehren einige
Studenten, die gewöhnlich zu den Abend-
gesellschaften eingeladen werden, uin die
Gäste zu unterhalten. Bei einer solchen
Veranstaltung fällt einer Besucherin, die
zu den Stammgästen zählt, die Abwesenheit
eines Musensohnes auf, der, nach aufge-
hobener Tafel, die Gäste durch sein seelen-
volles Klavierspielzu entzücken pflegte. Aus
Erkundigung bei der Gastgeberin nach dem
Verbleib des jungen Musikers erhält sie
prompt den Bescheid: „Ja, wissen Sie denn
nicht, meine Liebe? Der ist wegen Betrüge-
reien von der Universität delegiert worden."
W a r u m
wird in Deutschland kein „unbekannter
Soldat" mit einem Denkmal geehrt? —
Weil man ihn nicht mehr — wie das
doch unerläßliche Voraussetzung einer Eh-
rung durch hohe Militärs, Behörden usw.
wäre — nachträglich zum General machen
kann.
478
Scherzfrage
„Was kommt dabei heraus, wenn die
Bürger einen Block schließen?"
„Zweimal ein l kommt dabei heraus!"
B ruß
Der Leiter der verkrachten völkischen Bank,
Willi Vruß, hatte sich das Gründungs-
kapital für sein Unternehmen von zwei
jüdischen Herren geborgt.
„Was wollen Sie", antwortete er einigen
völkischen Gesinnungsfreunden, die ihn ent-
rüstet darüber zur Rede stellten, „völkischer
kann man gar nicht handeln: die Juden be-
kommen auch keinen Pfennig wieder ..."
I m Geschäftseifer
Herr Schwerreich kommt grade dazu, wie
der Prokurist seiner Bankabteilung einen
— anscheinend lästigen — Besucher mit
den Worten abzuschütteln sucht: „Ich erkläre
Ihnen noch einmal, es geht nicht, ein wei-
teres Diskutieren hätte wirklich keinen Wert".
Da mischt sich Schwerreich ein: „Es geht
wirklich nicht, wir diskontieren zurzeit über-
haupt nicht".
Köpfe
Zeichnung von
ÄermannRüscy
Voung,
der Kassierer Europas.