Zeichnung von Karl Holt,
Die soziale Fürsorge der Bürgerblock-Ara
„Oer Verein Christlicher Frauen hat wiederum Ihrer gedacht. Wir verteilen heute an Sie ein Merkblatt
über den Kalorien-Gehalt der Nahrungsmittel!"
Zur Lage
Nun merke auf und merke recht,
Du Arbeitsmann, du Ackersknecht,
Der Wind, der jetzt von rechts weht her,
Der Wind bläst eure Taschen leer!
Ihr habt noch lange nicht genug
Am Rad geschuftet und am Pflug!
Die Herren sahen scheel und schief.
Der Hindenburg schrieb einen Brief.
Und ist dein Sohn auch arbeitslos,
Und trifft dich morgen gleiches Los,
Das ist den Herren grade recht,
Du Arbeitsmann und Ackersknecht!
Auf Ackersknecht und Arbeitsmann
Die hohen Herrn ein Grollen han:
Ihr habt einmal euch aufgereckt
Und junges Freiheitsreis gesteckt!
Und weil die Herrn ihr laufen ließt,
Der scharfe Wind am wehen ist.
Es fröstelt euch. Das freut die Herrn.
Dazu hört man die Pfaffen plärrn.
Es dröhnt das Rad, es knirscht der Pflug:
Es ist noch immer nicht genug!
Und weiter müßt ihr horchen still,
Was Rad und Pflug euch sagen will. Friedn*Wendel.
Die sieben
Dies ist die betrübliche Geschichte von dem Kampf der
sieben Schwaben gegen das gräßliche Ungeheuer, das sich im
Vaterlande Herumtrieb und so viel Schaden anrichtete.
Die sieben biederen Schwaben taten sich also zusammen und
bildeten sozusagen eine Regierung. Und da sie sich um einen
Spieß versammelt hatten, nannte man sie eine spieß-bürger-
liche Regierung.
Um erst einmal Näheres zu erfahren über die allgemeine
Landesgefahr, begaben sie sich zunächst zu dem ehrenwerten
Junker v. Löwengebell, der schon seit Jahren erfolgreich in
diesem Fach gearbeitet hatte.
„Also, Herrschaften", sagte der Junker v. Löwengebell nach
der Mahlzeit, „dieses große Ungeheuer, das unser Eigentum,
bczw. unser Vaterland bedroht, ist vorhanden! Muß vor-
handen sein, versteht Ihr, muß!! Weil wir nämlich einen
Ausnahmezustand dagegen gebrauchen, versteht Ihr?"
Schwaben
„Aha!" sagten die sieben Schwaben, „natürlich, daö liegt
ja auf der Hand! — Aber wie sieht daö Ungeheuer denn aus?"
„Schauerlich", sagte der Junker, „rot, ganz rot"!
„Bär!" sagten die sieben Schwaben und schüttelten sich.
„Jawohl! Nun ziehet, begleitet von dem Segen des Hoch-
würdigen Herrn Erzbischof hinaus", sagte der Junker freundlich,
„und denkt immer an die furchtbare Gefahr und daß wir da-
gegen Sondermaßnahmen gebrauchen!"
„Gemacht!" erwiderten die sieben Schwaben und zogen
voller Kampfbegierde los.
Als erster am Spieß schritt der Allgäuer mit dem Kriegs-
namen Schulz, dann kam der Vorspiegelschwab für die Kul-
turangelegenheiten, dann der Abknöpfleschwab für die Steuern,
dann der Blitzschwab, der Nestle- oder Kindermehlfchwab, der
Seehaö' und Veitli, der Gclbfüßler, der als sympathischster
Untertan daö Gewerkschaftliche übernahm.
Die soziale Fürsorge der Bürgerblock-Ara
„Oer Verein Christlicher Frauen hat wiederum Ihrer gedacht. Wir verteilen heute an Sie ein Merkblatt
über den Kalorien-Gehalt der Nahrungsmittel!"
Zur Lage
Nun merke auf und merke recht,
Du Arbeitsmann, du Ackersknecht,
Der Wind, der jetzt von rechts weht her,
Der Wind bläst eure Taschen leer!
Ihr habt noch lange nicht genug
Am Rad geschuftet und am Pflug!
Die Herren sahen scheel und schief.
Der Hindenburg schrieb einen Brief.
Und ist dein Sohn auch arbeitslos,
Und trifft dich morgen gleiches Los,
Das ist den Herren grade recht,
Du Arbeitsmann und Ackersknecht!
Auf Ackersknecht und Arbeitsmann
Die hohen Herrn ein Grollen han:
Ihr habt einmal euch aufgereckt
Und junges Freiheitsreis gesteckt!
Und weil die Herrn ihr laufen ließt,
Der scharfe Wind am wehen ist.
Es fröstelt euch. Das freut die Herrn.
Dazu hört man die Pfaffen plärrn.
Es dröhnt das Rad, es knirscht der Pflug:
Es ist noch immer nicht genug!
Und weiter müßt ihr horchen still,
Was Rad und Pflug euch sagen will. Friedn*Wendel.
Die sieben
Dies ist die betrübliche Geschichte von dem Kampf der
sieben Schwaben gegen das gräßliche Ungeheuer, das sich im
Vaterlande Herumtrieb und so viel Schaden anrichtete.
Die sieben biederen Schwaben taten sich also zusammen und
bildeten sozusagen eine Regierung. Und da sie sich um einen
Spieß versammelt hatten, nannte man sie eine spieß-bürger-
liche Regierung.
Um erst einmal Näheres zu erfahren über die allgemeine
Landesgefahr, begaben sie sich zunächst zu dem ehrenwerten
Junker v. Löwengebell, der schon seit Jahren erfolgreich in
diesem Fach gearbeitet hatte.
„Also, Herrschaften", sagte der Junker v. Löwengebell nach
der Mahlzeit, „dieses große Ungeheuer, das unser Eigentum,
bczw. unser Vaterland bedroht, ist vorhanden! Muß vor-
handen sein, versteht Ihr, muß!! Weil wir nämlich einen
Ausnahmezustand dagegen gebrauchen, versteht Ihr?"
Schwaben
„Aha!" sagten die sieben Schwaben, „natürlich, daö liegt
ja auf der Hand! — Aber wie sieht daö Ungeheuer denn aus?"
„Schauerlich", sagte der Junker, „rot, ganz rot"!
„Bär!" sagten die sieben Schwaben und schüttelten sich.
„Jawohl! Nun ziehet, begleitet von dem Segen des Hoch-
würdigen Herrn Erzbischof hinaus", sagte der Junker freundlich,
„und denkt immer an die furchtbare Gefahr und daß wir da-
gegen Sondermaßnahmen gebrauchen!"
„Gemacht!" erwiderten die sieben Schwaben und zogen
voller Kampfbegierde los.
Als erster am Spieß schritt der Allgäuer mit dem Kriegs-
namen Schulz, dann kam der Vorspiegelschwab für die Kul-
turangelegenheiten, dann der Abknöpfleschwab für die Steuern,
dann der Blitzschwab, der Nestle- oder Kindermehlfchwab, der
Seehaö' und Veitli, der Gclbfüßler, der als sympathischster
Untertan daö Gewerkschaftliche übernahm.