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https://doi.org/10.11588/diglit.8806#0079
Zeichnungen von Zatobus Arlsen
Wilhelm Marx
„Deutsche Brüder und deutsche
Schwestern! Eö ist ein herrlich Ding
um die Liebe, die herzige, heimliche
Liebe zur Republik, die man auf dem
Markt des Tages verborgen tragen
soll vor den Leuten!
Seht, im stillen Kämmerlein, da e6
niemand siebet, hole ich zuweilen mein
liebes Reicksbanner-Mützlein hervor!
Wie freudig leuchten die schwarz-rot-
goldenen Farben!
Stellen Sie sich einmal eine Monarchie
vor! Wie sollt' ich wohl Reichskanzler
in ihr sein können, hätt' ich nicht
ein schwarz-rot-golden Herz, von dem
niemand nichts weiß!
Deutsche Brüder und deutsche Schwestern! Es
war einmal ein Zentrums-Manifeft! Hier zerreiß
ichö! Und wißt ihr auch wohl, warum ich solches tue?
Merket auf! Damit seine Fetzlein, köstlichen Samen-
körnlein vergleichbar, hinausgewehet werden ins
Land und recche Frucht tragen!"
Magisches Rätsel
Höchst rätselhaft! Wie das geschieht —
es ist nicht festzustellen!
Um Marxens Kintopplächeln sieht
man sich zehn Männer stellen —
zehn Bismarckeichen ohne Kopp
zur starken Männerszene.
Der Photograph drückt auf den Knopp —
jetzt lächeln auch die zehne.
Es lächeln insgesamt nun elf:
Gott helf!
Was sagste!
Was fragste! —
Und blicken starr nach oben
und fühlen sich erhoben,
als sähen die elf Herrn
dort oben einen Stern!
Na — nu?i?
Höchst rätselhaft! Wie das geschieht —
es ist nicht festzustellen!
Der Photograph die Platte zieht
durch des Fixierbad’s Wellen;
er zieht sie ab; das Bild, es wächst —
man sieht schon die Konturen,
doch plötzlich — scheint es ihm behext:
denn über den Figuren
entwickeln sich noch drei . . . nanu???
Wie ging das zu?
Was sagste!
Was fragste? —
Da schweben auf dem Bilde,
segnend ihre Gilde:
Kaiser, Papst, sowie
ein Herr der Industrie . . .
Jaja ...!!!
Man sage, was man sagen mag:
die Kamera bringts an den Tag! josef Maria Frank.
Wilhelm Marx
„Deutsche Brüder und deutsche
Schwestern! Eö ist ein herrlich Ding
um die Liebe, die herzige, heimliche
Liebe zur Republik, die man auf dem
Markt des Tages verborgen tragen
soll vor den Leuten!
Seht, im stillen Kämmerlein, da e6
niemand siebet, hole ich zuweilen mein
liebes Reicksbanner-Mützlein hervor!
Wie freudig leuchten die schwarz-rot-
goldenen Farben!
Stellen Sie sich einmal eine Monarchie
vor! Wie sollt' ich wohl Reichskanzler
in ihr sein können, hätt' ich nicht
ein schwarz-rot-golden Herz, von dem
niemand nichts weiß!
Deutsche Brüder und deutsche Schwestern! Es
war einmal ein Zentrums-Manifeft! Hier zerreiß
ichö! Und wißt ihr auch wohl, warum ich solches tue?
Merket auf! Damit seine Fetzlein, köstlichen Samen-
körnlein vergleichbar, hinausgewehet werden ins
Land und recche Frucht tragen!"
Magisches Rätsel
Höchst rätselhaft! Wie das geschieht —
es ist nicht festzustellen!
Um Marxens Kintopplächeln sieht
man sich zehn Männer stellen —
zehn Bismarckeichen ohne Kopp
zur starken Männerszene.
Der Photograph drückt auf den Knopp —
jetzt lächeln auch die zehne.
Es lächeln insgesamt nun elf:
Gott helf!
Was sagste!
Was fragste! —
Und blicken starr nach oben
und fühlen sich erhoben,
als sähen die elf Herrn
dort oben einen Stern!
Na — nu?i?
Höchst rätselhaft! Wie das geschieht —
es ist nicht festzustellen!
Der Photograph die Platte zieht
durch des Fixierbad’s Wellen;
er zieht sie ab; das Bild, es wächst —
man sieht schon die Konturen,
doch plötzlich — scheint es ihm behext:
denn über den Figuren
entwickeln sich noch drei . . . nanu???
Wie ging das zu?
Was sagste!
Was fragste? —
Da schweben auf dem Bilde,
segnend ihre Gilde:
Kaiser, Papst, sowie
ein Herr der Industrie . . .
Jaja ...!!!
Man sage, was man sagen mag:
die Kamera bringts an den Tag! josef Maria Frank.