3m Oorfparlament
Zeichnung von Herbert «nger
„Das ist ein Skandal ohne gleichen, daß in dem Fluß hinter der Gemeindewiese Männer und Frauen aus der
Stadt, schamloses Gesindel, pudelnackt baden! Gegen diese Verletzung des Sittlichkeitsgefuhls, gegen diese Ver-
höhnung aller Moral . . ." usw. usw.
Die Wirkung der Rede.
Das Gleichgewicht
„Bal Enger Streiterei net aufhört zwegen der Arbet, nach-
dem betreten mir zwa dös Wirtshaus nimmer, ich und der
Maurertoni", sagt der Steinhauermaxl so über den Wirts-
tisch nüber.
„Andre Leut wolln a lem", gänhnt der Maurertoni.
„Aba ihr zwa seid einhamisch, und ihr zwa macht die
Arbet an da Kirchen!" schreit der Zirkelbader und rennt mit
noch zwei gewichtigen Gemeindebürgern ins Pfarrhaus.
Der Pfarrer sagt zu allem Ja und Amen.
Sein Kugelbauch schüttert vor Lachen.
„Kath'l, dös sann zwa, der Maxl und der Toni, die-hat
amal a Herr Kollex mit alle Wasser taust . . . zehnmal Hab
ich's deani zwa g'sagt, sie sollen bei die hohen Kirchenstaffeln
frische Stoaner einsetzen . . . hohohaha . . . sann dös Spitz-
buben, faule ..." lacht der Pfarrer seine Köchin an.
Die zwei kommen nicht drum rum. Mit dem allerschwersten
Handwagen fahren sie in den Bruch, laden paffende Steine
auf, und ziehen den Wagen heimwärts.
Bei der Waldhöhe splittert das hintere Rad. Der Stein-
hauermaxl nimmt den Werkzeugkasten und haut eine handvoll
Drahtstiften ein.
Schwitzend und keuchend legen sich die zwei wieder in den Zug.
Nebenher kommt der billige Jakob dazu, wirft seinen Ruck-
sack auf die andere Seite und meint: „Was habt ihr zwa for
a schiefes Fuhrwerk . . .?"
Donnert der Maurertoni: „Anziehn tun ma, wie Pferd'l,
zehn Paternoster Ham mer scho runterg'macht und an Haufen
Rosenkranz . . . hilft nix ... i glab, daß der Teufi unsichtbar
hinten draf hockt und bremst . . ."
Os Gleichg'wicht fehlt . . ." brummt der Steinhauermaxl.
„Warum holt ihr net den hochwerdigen Pfarrer?" tut der
Ramschwarenjakob.
„Was soll der da? A Weihwasser Ham mir scho af die
Räder gschmiert. . ". sagt der Toni.
Seinen Bart streicht der Jakob und sagt dazu: „Dumm —
dumm stellt mer sich und siebeg'scheit is mer . . . Holt euren
Pfarrer und hockt ihn vorne uf's Wägelich . . . hinten der
Teufel und vorne der Pfaff . . . das gibt das rechte Gleichge-
wicht . . ." pipin.
Zeichnung von Herbert «nger
„Das ist ein Skandal ohne gleichen, daß in dem Fluß hinter der Gemeindewiese Männer und Frauen aus der
Stadt, schamloses Gesindel, pudelnackt baden! Gegen diese Verletzung des Sittlichkeitsgefuhls, gegen diese Ver-
höhnung aller Moral . . ." usw. usw.
Die Wirkung der Rede.
Das Gleichgewicht
„Bal Enger Streiterei net aufhört zwegen der Arbet, nach-
dem betreten mir zwa dös Wirtshaus nimmer, ich und der
Maurertoni", sagt der Steinhauermaxl so über den Wirts-
tisch nüber.
„Andre Leut wolln a lem", gänhnt der Maurertoni.
„Aba ihr zwa seid einhamisch, und ihr zwa macht die
Arbet an da Kirchen!" schreit der Zirkelbader und rennt mit
noch zwei gewichtigen Gemeindebürgern ins Pfarrhaus.
Der Pfarrer sagt zu allem Ja und Amen.
Sein Kugelbauch schüttert vor Lachen.
„Kath'l, dös sann zwa, der Maxl und der Toni, die-hat
amal a Herr Kollex mit alle Wasser taust . . . zehnmal Hab
ich's deani zwa g'sagt, sie sollen bei die hohen Kirchenstaffeln
frische Stoaner einsetzen . . . hohohaha . . . sann dös Spitz-
buben, faule ..." lacht der Pfarrer seine Köchin an.
Die zwei kommen nicht drum rum. Mit dem allerschwersten
Handwagen fahren sie in den Bruch, laden paffende Steine
auf, und ziehen den Wagen heimwärts.
Bei der Waldhöhe splittert das hintere Rad. Der Stein-
hauermaxl nimmt den Werkzeugkasten und haut eine handvoll
Drahtstiften ein.
Schwitzend und keuchend legen sich die zwei wieder in den Zug.
Nebenher kommt der billige Jakob dazu, wirft seinen Ruck-
sack auf die andere Seite und meint: „Was habt ihr zwa for
a schiefes Fuhrwerk . . .?"
Donnert der Maurertoni: „Anziehn tun ma, wie Pferd'l,
zehn Paternoster Ham mer scho runterg'macht und an Haufen
Rosenkranz . . . hilft nix ... i glab, daß der Teufi unsichtbar
hinten draf hockt und bremst . . ."
Os Gleichg'wicht fehlt . . ." brummt der Steinhauermaxl.
„Warum holt ihr net den hochwerdigen Pfarrer?" tut der
Ramschwarenjakob.
„Was soll der da? A Weihwasser Ham mir scho af die
Räder gschmiert. . ". sagt der Toni.
Seinen Bart streicht der Jakob und sagt dazu: „Dumm —
dumm stellt mer sich und siebeg'scheit is mer . . . Holt euren
Pfarrer und hockt ihn vorne uf's Wägelich . . . hinten der
Teufel und vorne der Pfaff . . . das gibt das rechte Gleichge-
wicht . . ." pipin.