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Verhältniss dürfen wir freilich schwerlich das ganze Pisidien bevölkert denken, da der
Fundort der Inschriften das Centrum einer für Anbau verhältnissmässig günstigen Land-
schaft ist.
Um noch die Bemühungen neuerer Reisenden um die Kenntniss Pisidiens und seiner Frühere Besucher
Städte zu erwähnen, genügt es von früheren, deren Reisen schon von Ritter verarbeitet und 1S" lcns'
meistens im I. Band, S. 5 aufgeführt sind, zu sagen, dass Lucas schon von Buldur her
Sagalassos fand, Isbarta und Ejerdir sah. Dieselben Orte haben mehr als ein Jahrhundert
später, bald nach einander, Arundell und Hamilton1 besucht und beschrieben, jener von
Antiochia an der Grenze herkommend, nach Sagalassos auch Kremna bestimmend, dann
durch Milyas und Kabalis seinen Weg nehmend; dieser von Apollonia über Ejerdir, Isbarta,
Sagalassos, dann zurück gegen Ikonion sich wendend, um später nochmals über Ejerdir zu
kommen, dann über Apollonia ins Mäanderthal zu gehen. Fast unmittelbar folgen dann
weiter Fellows, der Sagalassos, auch Kremna sah, aber für Selge hielt; dann gleichzeitig
Spratt mit Genossen und Schönborn, von welchen der letztere das Land in verschiedenen
Richtungen durchstreift und mehr als einen alten Ort richtig angesetzt hat. Die ersteren
hatten das Verdienst, das übrigens auch von Schönborn gesehene Termessos nicht nur zu
bestimmen, sondern auch in Beschreibung und Plan anschaulich vor Augen zu stellen. Zu-
sammen durchsuchten sie einen Theil der Milyas, Daniell allein ausser einigen pamphy-
lischen Plätzen auch das richtig erkannte Selge.
In dem unfertigen Werke von Tremaux findet sich ein recht guter Plan von Sagalassos,
dem Einzelaufnahmen folgen. Von Kremna gibt er nur eine Ansicht. Was Davis, Anatolica,
und Sei ff, Reisen in der asiatischen Türkei, über die gemeinschaftlich besuchten Orte: Saga-
lassos, Kremna, den Passabstieg in die Ebene, in grösster Kürze auch über Termessos be-
richtet haben, genügt, um in ihrer Darstellung die Monumente wiederzuerkennen, schwerlich
aber, um dem, welcher sie nicht gesehen, eine Vorstellung zu geben. Diese alle, abgesehen
etwa von Schönborn — Spratt und Daniell führten ja nur Seitenwege von ihrer Haupt-
aufgabe ins Pisidische — haben eigentlich nur ein par und fast dieselben Ilauptplätze am
Wege besucht. Das systematische Absuchen des ganzen Landes nach den aus der Ueber-
lieferung bekannten alten Ortschaften hat nach Schönborns Vorgang besonders Hirsch-
feld in Angriff genommen; gefolgt sind ihm Zöglinge der Ecole francaise d'Athenes und
mit besonderem Eifer und Spürsinn W. II. Ramsay; reiches epigraphisches Material und
gewissenhafte Routiers verdanken wir Sterret, und der Altmeister kleinasiatischer Geogra-
phie, der allen neueren Reisenden Führer gewesen und die Ergebnisse jedes früheren, ge-
sammelt und verarbeitet, jedem folgenden zu bequemer Weiterführung mit auf den Weg
gegeben hat, Heinrich Kiepert, hat die freilich weit über Pisidien hinausgehenden Beob-
achtungen Sterrets in neuen Kartenblättern vorgelegt und mit einem solchen auch dieses
der adjeetivischen Wohnortsbezeichnungen von Dorfnamen abgeleitet sein, nicht blos die auf —■j.<ssy:rlrriq endi-
genden, sondern auch die auf —ty;c, —avic, —qvöc, da die bevorzugte Endigung bei Städtenamen ja —sJc ist.
1 F. Y. J. Arundell, Discoveries in Asia minor, Bd. I, Cap. XII ff., Bd. II, Cap. I ff.; Sagalassos auch in
Srvin churches, S. ij^ lt., W. J. Hamilton, Kesearches in Asia minor, Pontus and Armenia, I, Ca]). XXVII f..
II, Cap. LI.
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Verhältniss dürfen wir freilich schwerlich das ganze Pisidien bevölkert denken, da der
Fundort der Inschriften das Centrum einer für Anbau verhältnissmässig günstigen Land-
schaft ist.
Um noch die Bemühungen neuerer Reisenden um die Kenntniss Pisidiens und seiner Frühere Besucher
Städte zu erwähnen, genügt es von früheren, deren Reisen schon von Ritter verarbeitet und 1S" lcns'
meistens im I. Band, S. 5 aufgeführt sind, zu sagen, dass Lucas schon von Buldur her
Sagalassos fand, Isbarta und Ejerdir sah. Dieselben Orte haben mehr als ein Jahrhundert
später, bald nach einander, Arundell und Hamilton1 besucht und beschrieben, jener von
Antiochia an der Grenze herkommend, nach Sagalassos auch Kremna bestimmend, dann
durch Milyas und Kabalis seinen Weg nehmend; dieser von Apollonia über Ejerdir, Isbarta,
Sagalassos, dann zurück gegen Ikonion sich wendend, um später nochmals über Ejerdir zu
kommen, dann über Apollonia ins Mäanderthal zu gehen. Fast unmittelbar folgen dann
weiter Fellows, der Sagalassos, auch Kremna sah, aber für Selge hielt; dann gleichzeitig
Spratt mit Genossen und Schönborn, von welchen der letztere das Land in verschiedenen
Richtungen durchstreift und mehr als einen alten Ort richtig angesetzt hat. Die ersteren
hatten das Verdienst, das übrigens auch von Schönborn gesehene Termessos nicht nur zu
bestimmen, sondern auch in Beschreibung und Plan anschaulich vor Augen zu stellen. Zu-
sammen durchsuchten sie einen Theil der Milyas, Daniell allein ausser einigen pamphy-
lischen Plätzen auch das richtig erkannte Selge.
In dem unfertigen Werke von Tremaux findet sich ein recht guter Plan von Sagalassos,
dem Einzelaufnahmen folgen. Von Kremna gibt er nur eine Ansicht. Was Davis, Anatolica,
und Sei ff, Reisen in der asiatischen Türkei, über die gemeinschaftlich besuchten Orte: Saga-
lassos, Kremna, den Passabstieg in die Ebene, in grösster Kürze auch über Termessos be-
richtet haben, genügt, um in ihrer Darstellung die Monumente wiederzuerkennen, schwerlich
aber, um dem, welcher sie nicht gesehen, eine Vorstellung zu geben. Diese alle, abgesehen
etwa von Schönborn — Spratt und Daniell führten ja nur Seitenwege von ihrer Haupt-
aufgabe ins Pisidische — haben eigentlich nur ein par und fast dieselben Ilauptplätze am
Wege besucht. Das systematische Absuchen des ganzen Landes nach den aus der Ueber-
lieferung bekannten alten Ortschaften hat nach Schönborns Vorgang besonders Hirsch-
feld in Angriff genommen; gefolgt sind ihm Zöglinge der Ecole francaise d'Athenes und
mit besonderem Eifer und Spürsinn W. II. Ramsay; reiches epigraphisches Material und
gewissenhafte Routiers verdanken wir Sterret, und der Altmeister kleinasiatischer Geogra-
phie, der allen neueren Reisenden Führer gewesen und die Ergebnisse jedes früheren, ge-
sammelt und verarbeitet, jedem folgenden zu bequemer Weiterführung mit auf den Weg
gegeben hat, Heinrich Kiepert, hat die freilich weit über Pisidien hinausgehenden Beob-
achtungen Sterrets in neuen Kartenblättern vorgelegt und mit einem solchen auch dieses
der adjeetivischen Wohnortsbezeichnungen von Dorfnamen abgeleitet sein, nicht blos die auf —■j.<ssy:rlrriq endi-
genden, sondern auch die auf —ty;c, —avic, —qvöc, da die bevorzugte Endigung bei Städtenamen ja —sJc ist.
1 F. Y. J. Arundell, Discoveries in Asia minor, Bd. I, Cap. XII ff., Bd. II, Cap. I ff.; Sagalassos auch in
Srvin churches, S. ij^ lt., W. J. Hamilton, Kesearches in Asia minor, Pontus and Armenia, I, Ca]). XXVII f..
II, Cap. LI.
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