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Lanckoroński, Karl [Hrsg.]
Städte Pamphyliens und Pisidiens (Band 2): Pisidien — Wien, 1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.4611#0026
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'

dieser Annahme', die im Plan zu bestimmten Ausdruck bekommen hat. Der heutige Weg ist
auf der letzten Strecke vor dem Eintritt in die Stadt an seiner rechten, äusseren Seite von
einer Brüstungsmauer, an seiner linken, inneren Seite von einer Stützmauer des ansteigenden
Terrains eingefasst. Die Brüstungsmauer ist neueres Machwerk; in der Stützmauer befindet
sich eine vermauerte und rückwärts verschüttete Pforte. Neben dem rechten Pfosten der-
selben, oben, liegt ein Quader mit Inschrift 13'1, die auf einem anstossenden, jetzt fehlenden
Quader sich fortsetzen musste. Eine ähnliche Inschrift (13'') steht auf einem unfern liegenden,
gleichfalls rechten Pfostenstück, unten, dicht über dem Eussprofil.

Gewiss ist, dass diese Ostlinie der alten Stadt, soweit sie nicht von Natur fest und unan- Stadtbefestigung,
greifbar ist, durch Menschenhand befestigt wurde. Der erwähnte heutige Eingang geht
noch jetzt durch die Reste eines Thores, zwischen dem Ende jener alten Mauer und einer
anderen, welche circa 8 M. südlich gegenüber anhebt. Hier stehen zwei Pfeiler 2-30 M. von
einander; der eine noch mit daraufliegendem Kämpfer für einen Thorbogen. Aber dies Thor
ist augenscheinlich, gleich dem grössten Theil der weiter südlich ziehenden Mauerreste, aus
ganz anderer Zeit als jene mächtige Thalschlussmauer. Es wechseln Stücke aus grossen
Quadern mit solchen aus kleineren, und die Quadern sind stellenweise in bestimmter Schicht-
folge aufeinandergelegt, anderswo nicht. Am meisten alterthümliehes Gepräge haben die
Theile nördlich und östlich von dem Bau P\ und hier finden sich an zwei Stellen auf dem
Klippenrande ausserhalb der Mauer antike Gräber noch besserer Zeit. Einmal, ein wenig
südöstlich von P2, scheint eine breite Gasse hineinzuführen, von einspringenden Mauerzügen
beiderseits einwärts begleitet; aber sie ist allzu steil, zudem später durch eine Ouermauer
geschlossen. Weiter südlich wird die Mauer von einer ganz anders gearteten durchsetzt,
die einen thurmartigen Yorsprung auf einer Klippe bildet. Kurz, es haben an dieser Mauer
sehr verschiedene Zeiten in nicht immer gleichem Sinne gebaut, und besonders das Stück
näher zum Theater, obwohl selbst verschiedenen Zeiten angehörig, scheint am wenigsten
die ursprüngliche Bauart bewahrt zu haben, noch in der ursprünglichen Linie zu liegen,
liier birgt sich in dem stumpfen Winkel hinter einem südlichen Einsprang der Mauer ein
Ausgang, und südlich von demselben ist, mit Benützung älterer Anlagen, ein grosses Wasser-
reservoir gebildet. Vom Nordende desselben geht eine grosse Wasserrinne, aus profilierten
Blöcken, zum Theile mit Inschriften darauf, zusammengesetzt, gegen Nordost. Weiterhin wird
deutlich, dass die Rinne an der rechten Seite eines Weges entlang läuft, welcher von jener
Maueröffnung ausgeht. Anfangs nach Nordost, dann gegen Nord und Nordwest drehend,
theilt sich dieser und sendet einen Zweig an dem Bau H entlang zum 1 lauptaufgang, einen
anderen nach der Südschlucht. Und wie der nördliche Weg an seiner rechten Seite von
Resten einer Wasserrinne aus profilierten Steinen begleitet wird, so auf der linken Seite von
einer zweiten, aus einfacher geformtem Material. Die Mauer, der Ausgang, der Weg, die
Untermauerung und Einfassung desselben aus älterem Baumaterial, endlich vor Allem die
von einem Gebäude herstammenden Profilsteine der rechten Rinne mit Resten einer grossen
bauinschrift (Inschr. 12), verrathen allesammt eine spätere Zeit, die schon rücksichtslos mit
dem Raul) von Gebäuden des ersten oder zweiten nachchristlichen Jahrhunderts baute. Die
Spuren älterer Befestigung habe ich dagegen weiter aussen gefunden. Hier reihen sich in der
 
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