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Lanckoroński, Karl [Hrsg.]
Städte Pamphyliens und Pisidiens (Band 2): Pisidien — Wien, 1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.4611#0181
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— 176 —

zeigt der Widerstreit der Grammatiker, die das Wort äas'/qr^, d. i. ausschweifend, vom
Namen der Stadt herleiteten, aber die einen mit dem verneinenden, die anderen mit dem
verstärkenden a zusammengesetzt erklärten. Die ständigsten Feinde waren die Seigier aber
den benachbarten Kernigen.1

Vielleicht war es eben die Feindseligkeit gegen Persien, Sagalassos und Termessos,
welche die Seigier dem Alexander in die Arme trieb (siehe S. 16). Später, gegen die Nach-
folger der Perser, die syrischen und pergamenischen Könige, scheinen sie wieder die alte
Politik eingehalten zu haben, wie aus dem schon oben S. 16 berührten Krieg mit Pedne-
lissos und den Andeutungen des Polybius 31,9 über Feindseligkeiten der Seigier gegen
Fumenes II. und des Trogus prol. 35 über solche gegen Attalos II. (vergl. Anm. 1) hervor-
geht. Die Tapferkeit aber, welche die Seigier damals bewiesen, und durch die sie auch
nach furchtbaren Verlusten noch Ehre und Unabhängigkeit wahrten, zeigten sie auch viel
später noch einem Gotheneinfall gegenüber, von dem Zosimos V, 15 berichtet.

Aber einzig Polybius 5, 75, in der Erzählung jener früheren Vorgänge, ertheilt einige
für die Topographie Selge's brauchbare Winke. Wie nämlich die Seigier, vor Pednelissos
geschlagen, gegen ihre eigene Stadt flüchten, folgt ihnen Garsyeris, der Feldherr des Achaios,,
auf dem Fuss. Wer nun Pednelissos (vergl. Städteliste 46) südöstlich von Selge ansetzt,2 muss
Garsyeris auf unserem Wege (S. 173) von Osten kommend denken, wer es dagegen süd-
westlich, jenseits des Bozborun, setzt, hat für Garsyeris den Weg v. Luschan's und Daniell's.
Garsyeris nun lagert vorerst noch in einigem Abstand, bis, auf das vom Verräther Logbasis
gegebene Zeichen hin, beide, sowohl Garsyeris als auch der inzwischen herbeigekommene
Achaios, zum Handstreich gegen die Stadt vorrücken, Achaios vorauf gegen die eigentliche
Stadt, Garsyeris später gegen das Kesbedion, ein Heiligthum des Zeus;3 ein Hirte bemerkt
das Anrücken, meldet es, und die Seigier kommen noch rechtzeitig aufs Kesbedion, um den
Feind abzuschrecken; ja Achaios, welcher das Thor selbst angegriffen, schlugen sie aus-
fallend mit Verlust zurück, um darnach ihren Frieden mit ihm zu machen. Wenn, wie an-
genommen wird, das Kesbedion die Westspitze der Stadt (/ im Plane) ist, so konnte Gar-
syeris, um dieses zu besetzen, wenn er von Westen kam, später ausrücken als Achaios. Kamen
sie dagegen von Osten gezogen, so hätte, wie ein Blick auf den Plan zeigt, Garsyeris voran-
marschieren müssen. Auch ist die zufällige Beobachtung und Meldung des Ziegenhirten viel
erklärlicher, wenn der Feind westlich, d. h. im Rücken der Stadt, als wenn er östlich, d. h.
von ihrer Frontseite, anrückte. Jedesfalls sehen wir hier deutlicher als bei Sagalassos, bei
Gelegenheit von Alexanders Angriff, dass die Stadt befestigt war. Auch geht aus der Dar-

1 Vergl. S. 16. Dass Strabo an jener Stelle nur die pergamenischen Könige gemeint habe, dünkt mich trotz
~3. svxb^ Tod Txjpou nicht gewiss, obgleich schon auf dem Siegesdenkmal Attalos' I. die Seigier als Feinde genannt
scheinen. Siehe Inschriften von Pergamon Nr. 25.

2 Hätte es hier bei Syrt gelegen, so würde Garsyeris den Zuzug der Verbündeten richtiger in Aspendos er-
wartet, aber von Katenna, welches dann hinter den belagernden Seigiern gelegen hätte, schwerlich erhalten haben.

3 TüW gs roXsp/wv b uiv 'A/aib; xcu; v^iiec; lym Trpceßzivs ^pot, aär.rf> tyjv KÖXtv, 6 ck rapiur,p'.c; xsb; jt::-
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