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Langhans, Johann Ludwig; Ritter, David [Bearb.]; Vulpi, Jacob Anthoni [Bearb.]; Karl Ludwig [Bearb.]
Suspiria Passionalia, Oder Passions-Seuffzer: Auß allen Theilen des bitteren Leidens und schmählichen Todes unsers Allertheursten Seligmachers Jesu Christi/ Mit einem Schwachen/ doch gläubigem Hertzen geschöpffet/ und in drey und dreissig/ so wohl zu der History selbsten/ Als auch in deroselben enthaltenen Geheimnussen/ fürnemlich aber zur Christlichen Praxi, und Gottseligem Wandel dienlichen Meditationen, Allen Creutztragenden Christen-Seelen zu sonderbahrem Trost außgegossen — in Genff: In Verlegung David Ritters, 1697 [VD17 16:752839D]

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https://doi.org/10.11588/diglit.61482#0023

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Ven'ähterey. 7

derisch/ die beste Religion heuchlerisch werden kan; Aber under allen ist
dieses am meisten zubeklagen/ daß esauchselbst m den geistlichen Sachen
geschehen kan / daß ein böser Mensch der ärgste under allen Creaturen/
Ein böstr Christ der ärgste von allen Menschen / Em böser Lehrer/ der
ärgste von allen Christen / Ein böser Engel der ärgste von allen Lehreren /
und das Work Gottes selbst / wo es nicht ist ein Geruch des Lebens/ r.cn.
ein Geruch des Todes werden kam
O dugewalciger Herrscher aller Creaturen / gib mir keine Gaben/
oder gib mir auch die Gnade solche wol zu gebrauchen / nimb vielmehr
deine reiche Gaben wieder von mir / damit ich derselben nicht mißbrauche/
dann wer keine grosse Gaben hat / von dem wirstu auch nicht forderen
was du jh n nicht gegeben hast l Wann der Sathan meiner begehrte
mich zu sichten wie den Weitzen / so laß mich jhm nicht folgen wie Judam/
sonder bitte für mich 6Jcsu/ wie vor Petrum. Daß ich nicht verlauste
das Brodt des Lebens' wie Judas/ sonder bleibe bey dem / der da hat das
Brodt deß Lebens/wie Petrus» Und wann ich schon hinZienge zu deinen
Feinden / so laß mich wieder herauf gehen nur Thränenund Vuß/wie Pe-
trum und nicht mit Ver zweifflung / wie Judamlasse mich allezeit blei-
ben under denen/ die dir der Vatter gegeben hat zürn Leben und nicht
zum Gericht- Und damit ich nicht folge dem bösen Geist / so führe mich,
dem guter Geistauff ebener Bahn.
Das V. Capitet,
Imd /' wann dich die böse Buben locken / so folge
nicht; Daswar eines Königs Lehr/aber Judas folgte doch/wie-
wohl er nicht beruffen war / und bott sich selber an den Hohen-
priester en / Christum zu verrathem Potiphars Weib hätte Judas Weib
ftynsollem dann wie sie sich seiber anbottezur Hurerey und Geilheit/ also
botte sich Judas an zur Verrähterey.. Die Königin Jeffbel hätte Judas
Mutter si'yn sollen dann wie sie sich anbotte / den Naborh morden zu las-
scn / und seinen Weinberg zu rauben / also bott sich Judas an Christum
zuvmahten / und fine Gemeind zu zerstören;'-
Darumb giMg Er hm/ und kam nicht wider. Ek gieNF
hitt/ vom Leben zum Tod/vondem Heil zur Verdamnus / von den A-
xosteln zu den Hohenpriesierm/ welche alß dicke Tempel-Her-
ren zu Jeruslem taffen / auff dem Stuhl Mosis/ md wider den Herren
des Tempels rathschlugenz also ijk mchr allein die heilige Statt zur Hu-
rem
 
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