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Lawson, John; Orell, Geßner, Füßli & Cie. [Hrsg.]
Johann Lawson's Doctors der Gottesgelehrtheit und Professors der Beredsamkeit und Geschichte zu Dublin, Vorlesungen über die Beredsamkeit: Aus dem Englischen übersetzt (2) — Zürich: bey Orell, Geßner, Füeßlin und Comp., 1773 [VD18 90779223]

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https://doi.org/10.11588/diglit.48983#0265
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Zwey rmd zwanzigste Vorlesung. 2s s
Lungston herabgelassen haben; mit wie viel gu-
tem Erfolg will ich regt nicht untersuchen: Allem
meines Bedüntens wagt man dabey zu viel; man
verliert gar zu leicht, indem man seinen Zuhörern
Vergnügen machen will, die gehörige Würde?
und fällt ;n einen leichtsinnigen Ton, der auf
der Kanzel unanständig und unverzeihlich ist.
Noch eine Anmerkung über diese Materie darf
ich nicht vergesse». Die Menschen sind überhaupt
sehr genergt, auch solche Dinge durch die Kunst
;u vervollkommnen, die man gänzlich der Natur
und Lem Genie überlassen sollte. Dieser Ehrgeitz
äussert sich bey allen Anlässen, bey grossen und
kleinen Unternehmungen; von dem grossen Des-
carreo an, der sich nach Gesetzen von seiner eige-
nen Erfindung eine Welt schuf, bis auf jenm
scharfsinnigen Künstler, der zum Verfemachm
mechanische Tafeln erfand.
So haben auch einige gelehrte Männer eins
Methode Zu erfinden gesucht (die ich nut Grund
ebenfalls mechanisch nennen darf) jsderman eine
richtige Aussprache beyzubringen und ihm solche
zu erleichtern: Sie zeichneten uämlich die Töne -
die man auf jedes Wort, ja sogar auf jede Sylbe
zn einer Rede Legen sollte, so wie man die Ver-
schiedenheit der Töne in mnsicalrschen Compositio«
neu mit Noten zeichnet. Auf diese Weise sollte
dann jedermann eine richtige Aussprache lernen
können-
 
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