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No. 3.

LUSTIGE BLÄTTER.

5

(Die Sage oont Sd?tranenriffer.)


Sßater fßargibal trügt feine Sronc, fein
fRitter id) — bin ßobengrin genannt." . . .
* *
*
®ergebens fiel @lfa am genfter ihres
ScblafgemadjeS in Opnmad)t, bergebenS
hielt man ihr glafdjen mit Eau de Cologne
unter bie fRafe, bergebenS befdjwor fie ben
ßobengrin, ihr hoch bie Uebertretung beS
grageberboteS gu bergeiben, — ber SdjWan
tarn fdjon ftromabwärts heran, ßobengrin
ftieg in ben Stachen, Wanbte fid) nod) einmal
gur @lfa unb mit glttdftrablenbem ©efidjt
Wintte er ihr noch fein letjteS ,,ßeb’ wohl!
ßeb’ Wohl!"
* *
*
©teS alfo ift bie edjte, bon ßobengrin
felbft beglaubigte ©iftorie, bie fiel) ber geehrte
©örer fortan gegenwärtig halten möge, Wenn
ihm bie SBerbrepung ber ©patfadjen in ber
Oper borgegauEelt wirb.

Die gournaliften
®ritifer: geijt mup id) mid) mitten
in ber Stacpt nod; pinfepen, eine ®or»
befpreepung ber kremiere gu liefern, unb
morgen früh muf id) fdjon toieber bei
®aS arbeiten, um bie fRegenfion gu
fdjreiben. SSüßt’ id) nur, Wie id) mir biefeS
9Imt erleichtern fönnte!
fRebaEteur: SJetljeiligen Sie fid) bod)
an bem näcpften Streif ber @aSarbeitet!

Sd)et5frage.
äßeldjeS SßolfSlieb beginnt mit„gobo-
form"?
Slntwort: ®aS Süßiener ßieb: „go,
bo fahr’ m’r halt nad) ÜRufjborf nauS..."

fdjlüffel gu S>aufe bergeffen E>a6e. ®S blieb ipm baper
nichts anbereS übrig, al« fein Sd)Wert, mit beffen
.<ptlfe er einft über Selramunb gefiegt batte, aus bet
Sdjeibe gu gieren, unb barmt auf baS ©auStbor beS
SdjloffcS gu SBrabant gu pochen. (Sitte SBeile bcrrfcbte
Stube, bann aber mürbe in bem Scplafgemad) ber
„bolben" @lfa ßidjt gemacht eines ber g-enfter öffnete
fid), unb halb barauf tonnte man bernepmen, tote
eine mürrifdje, fdjatfe Stimme in baS näcbtlicpe ©unf'ei
rief: „Süßer ift ba, Ije?" ßopengrin fdrtoieg, ohne
irgenbioeidje SInttoort gu geben, Worauf bie Stimme
halb toieber fortfubr: „2ßaS für ein ©tunfeubolb ift
ba, ber fid) erlaubt, meinen füfjen £raum gu ftören?
ÜBie beifst er unb woher fommt er, pe?"
ßobengrin, ber braunen bem belferen Organe feiner
tiebebollen Hälfte mit einem ©ntgücfen gubordjte, als
ob eS 3tad)tigallenfd)Iag gewefen wäre, fab, baff ber
9lugcnblid feiner Srlöfung perangefommen war. Sie
Stuft fcpWoU ihm, unb mit bollem, Eräftigem unb
jaudjgenbem SEenor begann er bie Sirte gu fingen: „Qn
fernem ßarib, unnahbar euren Sdjritten, liegt eine
Surg, bie SRonfalbat genannt..Unb alS bie Scannen,
alle ©offunttionäre unb baS ©efinbe hergelaufen famen,
ba gelangte er gerabe ans ©nbe feines ©efangeS, unb
weit unb breit trug baS fRacptlüftcpen bie SBorte:
„SBom @ral Warb id) gu eud) baber gefanbt: äRein


Sängerin: fRun, $err gntenbant, habe id) bie fRolle ber SBalfüre nicht
glangenb burebgefübrt?
gntenbant: SlllerbingS; gu bem ®rfo(g fann man gpuen gratuiiren.
Sängerin: Sann bin id; wopl aud) berechtigt, einen äßunfd) nad; ®ebaltS-
erböbung auSgufpredjen?
gntenbant: SS ift in ber ©bat erftaunlid), Wie fdjnell Sie fid) in bie
Stolle bet üßunfepmaib gefunben haben!
 
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