Meisterfahrer auf schmalem Terrain.
Schwierige Sache.
Frau A.: Ich glaube,
Ihr Bräutigam stellt an-
deren Mädchen nach. Sie
sollten ihm überall folgen,
wohin er geht.
Fräulein B.: Allmäch-
tiger Gott, das geht ja
nicht, er ist ja Brief-
träger!
SCHNIEPELS ERFINDUNG
Herr Schniepel hat radfahren gelernt. Er kann es auch schon ganz gut,
nur das Aufsteigen vom Sporn will ihm nicht gelingen; dagegen fährt er immer
ganz vortrefflich ab, sobald er sieh von der Bordschwelle aus in den Sattel
schwingt. Leider giebt es draussen auf der Landstrasse nicht überall Bord-
schwellen, und so ist denn Schniepel auf eine sinnreiche Idee verfallen: er nimmt
, einen
Ziegelstein mit, gleichsam eine künstliche Bordschwelle im Tornister,
schon in der
In logischer!olge dieses zweifellos sehr logischen
Gedankens wendet er sofort um, um bis an den Punkt
ziirückzukehren, wo seine Erfindung auf der Strasse
liegt. Hier angelangt, steigt er ab, nimmt den Ziegel-
stein auf und packt ihn wieder gehörig in den Tornister.
„So, jetzt kann’s weitergeh’n!“ ruft er freudig erregt, allein
nächsten Sekunde wirft sich ihm die fatale Frage auf’s Herz:
Beim ersten Ver-
such bewährt sich die
Erfindung vorzüglich.
Schniepelpackt seinen
Ziegelstein aus, legt
ihn auf die Erde, tritt mit dem
einen Fuss auf den erhöhten
Stützpunkt, hebt das andere
Bein über den Sattel, kann auch richtig das
Pedal erreichen und strampelt los. Nachdem
er eine Strecke fortgeradelt ist, fällt ihm
ein: „Herjeh, ich habe ja meinen Ziegel-
stein vergessen, den muss ich doch mit-
nehmen, sonst kann ich ja beim nächsten Mal nicht mehr hinauf!1
f .gobRaN
.Donnerwetter, wie Tömme ich jetzt eigentlich wieder auf’s Rad hinauf?!“
T urf-Pf tanze.
So, auch?
A.: Hat denn der N.
jetzt ein Rad?
B.: Nein, — es geht
ihm immer noch im
Kopf rum!
Bescheiden.
Käufer: Geben Sie
mir e Schubert-Album.
Commis: Hohe
Ausgab e ?
Käufer: Was heisst
,hohe‘ Ausgabe? B i 11 i g e
Ausgabe!
Seine Barriere.
Dichterling (in der
Zeitung lesend); Wieder ein
grosser Dichter todt, ich
rücke immer weiter auf.
2
Idyll aus Arkadien.
Spricht zu Nixe und Neck der Droschkenkutscher Centauros:
„Wahrlich, es ist nun vorbei mit der arkadischen Welt!
Seht Ihr die Radelnden dort, den Faun mit der Nymphe per Tandem?
Das ist ein böses Symptom für die Gestaltung der Zeit;
Mit Hexametern war schon seit lang kein Geschäft mehr zu machen,
Und nun räumt man sogar mit den Taxametern auf!“
LUSTIGE BLÄTTER.
No. 21.