Katerstimmung.
(Ein Monolog;.)
Von allen Katern, welche jemals waren,
Hab’ ich den aüergrössten unbedingt,
Mir sitzt ein grauses Weh in allen Haaren,
Ich fühle deutlich, wie mein Kopf zerspringt,
Als ob im Hirn ein Gang mit Puiverminen
Stets neu gefüllt wird und dann expiodirt;
Hab’ ich, um solchen Kater zu verdienen,
Mich wirklich auch entsprechend amüsirt?
O nein! der Vorgeschmack der Kater-Tücke
Hat sich schon ins’ Vergnügen eingedrängt,
Moralisch sass er mir schon im Genicke,
Bevor er sich mir physisch angehängt;
Das ist und bleibt ein ew’ges Selbstbetrügen:
Man tanzt, man tollt, benebelt sich im Wein,
Man hascht nach einem Trugbild, dem Vergnügen,
Und fängt dabei den Katzenjammer ein!
Nun ist’s genug! ich werde jetzt solide,
Des höh’ren Zieles bin ich mir bewusst.
Und wie es künftig auch im Blut mir siede,
Ich halt’ mich fern von jeder Zecherlust;
Gedenken will ich dieser Katerstunden,
Die mir bescheert der jüngste Carneval,
Und erst, wenn das „ Anti kat r i nr“ erfunden,
Versuch ich’s wieder mit dem Maskenball!
No. 6
LUSTIGE BLÄTTER.
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