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KQjniE© «Pi J©l
(Paraphrasen über ein altes Lied.

F. Csabran.


2. In Paris»
Beide liebten sie sich einstmals, — standen «er
der Hochzeit dicht. — Plötzlich gab es ein Zer-
Würfniss, — und zur Hochzeit kam es nicht. —
Streit und Hader, Wuth und Rache — trennte
das Verlobte Paar, — Sie War nämlich gegen
Dreyfus— und Er War ein Dreyfusard.

h

5. In Prag.
Qleich War die Liebe, gleich War der Sinn, — bei
dem Herrn soWohl Wie der Dame, — gleich War
das Vermögen (es War nicht sehr Viel), -— gleich
War sogar ihr Name. — Und dennoch legte des
Schicksals Hand—Vernichtend sich über ihrLieben.
— Warum? Während Er sich „Schultze“
schrieb, — hat Sie sich „Sulee“ geschrieben.


3. Auf Samoa.
Kaffeebrauner Jüngling liebt — kaffee~
braunes Mädel, — doch am Tag der
KönigsWahl — gab’s zerschlag ne Schädel,
- und es gab ein glücklich Paar —-
Wen ger auf Samoa, — Weil Er für
Mataafa War, — Sie für M a 1 i e t o a.


6. In Berlin.
Das ist die alte Trauermär — (bekannt ist
die QeschichE), — sie liebten Beide sich so
sehr — und kriegten sich doch nicht. —
Durch Vaterhass ging alles schief — am
Tag der letzten Wahl: — Ihr Vater War
konservativ — und Seiner liberal.


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V

4. In Amerika.
Jhr Vater War ein Millionär, — und seiner
War s nicht minder. — Und dennoch,
plötzlich, unverhofft entlobte man die
Kinder.— Nach thränenreichen Scenen
.kam — es zu der Katastrophe: — Sie
hatte Hobson abgeküsst,
— Er ihre Kammerzofe.




7. In Schleswig.
Arme Stina, arme Julia — nordisch kalter, rauher
Sphären! — Ach, Verbannt Ward Dein Cjeliebter,
—- und darf nimmer Wiederkehren. — Und nun
Weint das arme Weibsen -— um das jäh
Verlor ne Mannsen, — Denn Sie dient
bei dem Herrn Land rat h — und Er
diente bei Johannsen.

T -CMJorar

LUSTIGE BLÄTTER.
 
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