Ein guter Platz.
In einem überfüllten Stadtbahncoupe hat eine Dame ihr acht-
jähriges Töchterchen auf den Schooss genommen. Nach der
dritten Station sagt die
Mama: Elschen, Du drückst mich doch ein bischen; stelle
Dich eine Weile ans Fenster, Du kannst nachher wieder zu mir
auf den Schooss kommen.
Elschen: Ach nein, Mama, lass mich doch sitzen, wenn
ich erst aufstehe, nimmt mir der Lieutenant hier gewiss den
Platz fort!
J3rieJ des Slrasseareinigers
'Wilhelm Schulze XXII. an unsere T^edaklion.
Sehr geehrlicher Herr Redacktör!
Da ich nähmlich eine grosartige Ideh
habe, die ich ihn gern miteiln möchte, den
sie wern gewis das neue Kupleh kenn:
Hinterm Ofen sitzt ne Mauss — Die mus
raus, die mus raus. - Die Sache is nähmlich
von wegen die Verlegung der könik-
lichen Bibloteek, ich möchte for schlagen,
die Bücher nach die Siegesaleh zu Schafen
und dort auf die Render der Denk-
mäh 1 ermar m or b en ke obendruff zu stelln,
wie auf en Kamehlsofa, nähmlich unn zwahr
so, det jedesmal, was sich um den be-
träfenden Mark-Grafen dreet un um die
beiden annern Männers, uff die beträfen-
den Marmorbenke gestelt wird. Weil
nachher erstlichmal die Benke sich so jut
zu’s Läsen eijenen, un zweitens wegen Herrn
Kirschner. Da dieser sich dan gleich orjenta-
lisirn kann, wie lange der Bürgermeester
Wardenberg hat warden gemusst (Wiz von
mir!) un wie trozig er gewäsen.
Die Bücher nu, die sich nich um de
Mark-Grafen dreen, haben zwar heute nich
ville Wärt, Sie kennten aber uff die Hant-
Wagen zu liejen komm, wodruf jetz die
Bücher zu 20 Fennig verkooft wern und
kennten dann von die unbesolldeten Stadt-
räthe rumgeschoben wern, damit die Büldunk
im Volke wirklich pohpuhlär wern thäte.
Aber wie jesagt, geehrlicher Herr Redacktör,
Hooptsächlich is mirs um die Sache mit die
Sigesaleh zu tun, schon von wegen das Ab-
stauben der Bücher, was wir von die Strassen-
reinjung so scheene besorgen kennten, mit
welchem Wunsche ich verbleibe ihr
ergäbenster
Wilhelm Schulze XXII
von die Strassen - Reinijung.
No. 16.
LUSTIGE BLÄTTER
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