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Triumph der Disciplin.
Die vorschriftsmässigen Kommissknöpfe bei


Augen links!


Augen rechts!

In der Liitteraturstunde.
„Fräulein Ottilie! Wie heisst das
Schiller’sche Gedicht, in welchem die schönen
Worte Vorkommen:
,Alle Menschen werden Brüder,
Wo Dein sanfter Flügel weilt* —?
„„Wenn ich nicht irre, ,Laura am
Klavier*““
Stammtischgespräch.
„Nun werden die Grossmächte sicher bald
auch den letzten Rest von Afrika kassiren.“
„„Dös nenn’i schon mehr aFrikassiren!““

Berufsfreude.
„So vergnügt, Doktorchen?“
Zahnarzt: Ja, hatte nämlich heute
das Vergnügen, meinem Kollegen und
Konkurrenten Müller zwei Backenzähne aus-
ziehen zu können!
Entschlossen.
„Ich werde nun doch Kanzleirath Müllers
Emmi heirath en.“
„„Hast Du denn schon mit der Mama
gesprochen?““
„Nein, aber sie mit mir!“

Die neue Herrenmode.
A. : Man muss mit der Zeit mitgehn;
ich habe mir jetzt auch einen kompletten
Anzug aus Papier bestellt.
B. : Wieviel kostet eigentlich so ein
Anzug ?
A.: Acht Mark, neun Mark, je nachdem;
für zwölf Mark kriegen Sie schon etwas
höchst elegantes, das reine Staats-Papier.
Aus einem Kunstbericht.
Leider steht der Künstler nicht immer
auf eigenen Schultern.

Es liegt auf der,, Hand“.
„Schöne Cousine, darf
ich Dir meinen Arm an-
bieten?“
„„Weniger wäre mehr
gewesen.““

Deplacirt.
Arzt: Sie haben sich
tüchtig erkältet, gnädige
Frau, legen Sie ein Senf-
pflaster auf die Magen-
grube.
E1 egant e Dam e: Ich
muss aber Sonnabend
zum Ball gehen, und wie
würde ich da aussehen,
wenn ich mir heute durch
das Senfpflaster die Haut
verbrenne. Kann ich
es nicht irgendwo
anders auflegen?

Scherzfrage.
Wer ist der grösste
Streber der Welt? —
Der Radfahrer. —
Warum? — Er macht be-
ständig einen krummen
Rücken und tritt dabei
fortwährend nach
unten.



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4 0* > * ’*

„Schmücke Dein Heim."
„Sagen Sie mal, Professor, haben Sie Ihre Frau eigentlich aus Liebe
geheirathet?“
„„Nein, aus Zerstreutheit!““

In höchster Eile.
(Am Telephon.)
„Hier Meyer.“
„ „Hier Doktor Waith er;
Sie wünschen?““
„Ach Herr Doktor, ich
merke soeben zu meinem
Schrecken, dass ich in
meinen Frack nicht mehr
hinein kann.“
„„Da werden Sie wohl
zu dick geworden sein.““
„Stimmt; und deshalb
möchte ich Sie bitten,
mir eine Schweninger-
Kur zu verordnen.“
„„Kommen Sie morgen
in meine Sprechstunde.““
„Morgen? aber Herr
Doktor, ich muss ja den
Frack heute Abend an-
ziehenü“
Was man hat, hat man.
Er: Der Ring scheint
Dir zu gross zu sein,
Geliebte. Soll ich ihn
mitnehmen und Um-
tauschen?
Sie: Nein, Liebster, ein
Verlobungsring ist ein
Verlobungsring, und
wenn ich ihn um den
Hals tragen müsste!

2

LUSTIGE BLÄTTER.

No. 20.
 
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