In der Tanzpause.
„Gnäd'ge sehen echauffirt aus,
Wünschen Sie wohl Limonade?“
— „Danke vielmals, die Erhitzung
Liebe ich im höchsten Grade;
„Weiter, weiter will ich tollen,
Hundertmal herum im Kreise
Immer nach der wundervollen
Ländler-, Walzer-, Polka-Weise.
„Fühle ich mein Herz erbeben
In beschleunigt raschen Schlägen,
Ist es mir, als könnt’ ich schweben
Grad’ dem Paradies entgegen.
„Wie das Tanzen doch beseligt!
Von dem Alltagsdasein trennt es,
Es erschliesst uns Himmelswonnen,
Ja, es hat was Transscendentes!
„Ausserdem, was äusserst wichtig
So bei Blonden wie Brünetten,
Welche etwas stark geworden, —
Ausserdem soll es entfetten.“
Richtige Benennung.
„Jetzt hab’ ich einen famosen
neuen Käse fabrizirt, wenn ich auch
nur einen sensationellen Namen
dafür wüsste.“
„„Nenn’ ihn Heurekas!““
Gerechte Entrüstung.
Räuber (der soeben einen
Herrn ausgeplündert): Bloss eene
Mark fu ff zig hat der Kerl bei
sich und da hat das Ekel ooch
noch uff der Visitenkarte stehen
Grosskaufmann“.
Qalgenhumor.
In einem Theater wird ein
neues Stück gegeben, das dem
Publikum stark missfällt. Man
langweilt sich, ärgert sich, räuspert
sich, hustet, zischt, pfeift. Endlich
kann man es nicht mehr aushalten
und begehrt stürmisch Schluss der
Vorstellung. Aber der Vorhang
fällt nicht. Mit Todesverachtung
halten die Schauspieler auf ihren
Posten aus. Das Publikum brüllt:
„Schluss! Schluss!“ Aber das Stück
geht weiter. Das Publikum heult,
johlt, trampelt. Aber der Direktor
giebtnicht dasZeichen zumSenken
der Gardine. Das Publikum wirft
mit Papierkugeln, Apfelsinen-
schalen, Käsestullen. Alles brüllt
wie aus einem Munde: „Schluss!
Schluss!“
Da tritt der Direktor an die
Rampe, zuckt die Achseln und
ruftlächelnd:„ Ni ch t zum ach en,
schliesst von selbst!“
Schallendes Gelächter ant-
wortet ihm, er und das Stück
sind gerettet.
Gedankensplitter.
Die Sorge ist das beste Haar-
färbemittel.
Gedankensplitter.
„Wissen ist ein Kapital, das man
nicht verlieren kann wie jedes
andere, das man aber wie jedes
;andere verbummeln kann.
Brockhaus’ Abendgebet.
O Andree, Andree, kehr zurück,
Zurück vom ewigen Eis,
O schick mir doch zum Mindesten
Beschreibung Deiner Reis’!
Beschreib’sie schön und wunderbar,
Erhöre mein Gebet; —
Es fehlt mir sonst in diesem Jahr
Die Weihnachtsnovität!
Schwierige Materie.
Mutter: KannstDulesen,Friedei,
was auf dem Wurstbrett hier steht?
Fr i edel: Nein, Mama.
Mutter: Es ist auch sehr schwer,
es sind altdeutsche Buchstaben.
Fried el: Dann wundert’s mich
nicht, Mama, dass die alten Deut-
schen weder lesen noch schreiben
konnten. • ,> T
•<v .
Nach der Badereise.
„In Norderney, da war eine junge
Wittwe, die besass sieben Ziegeleien;
hätte sie nur noch eine mehr gehabt,
hätte ich sie sicher genommen!“
Illustrirtes Citat.
„Ein edler Mensch zieht edle Menschen an.“
Eine bekannte Dame,
„Na, die Geschichte wird aber Aufsehen machen!“
— Welche denn?
„Haben Sie noch nichts davon gehört?“
— Wovon denn?
„Ja wissen Sie denn nicht, wer seit gestern sitzt?“
— Nein, — wer denn?
„Die Hulda! sie hat endlich einen Stuhl bekommen.“
2
LUSTIGE BLÄTTER
No. 21.
„Gnäd'ge sehen echauffirt aus,
Wünschen Sie wohl Limonade?“
— „Danke vielmals, die Erhitzung
Liebe ich im höchsten Grade;
„Weiter, weiter will ich tollen,
Hundertmal herum im Kreise
Immer nach der wundervollen
Ländler-, Walzer-, Polka-Weise.
„Fühle ich mein Herz erbeben
In beschleunigt raschen Schlägen,
Ist es mir, als könnt’ ich schweben
Grad’ dem Paradies entgegen.
„Wie das Tanzen doch beseligt!
Von dem Alltagsdasein trennt es,
Es erschliesst uns Himmelswonnen,
Ja, es hat was Transscendentes!
„Ausserdem, was äusserst wichtig
So bei Blonden wie Brünetten,
Welche etwas stark geworden, —
Ausserdem soll es entfetten.“
Richtige Benennung.
„Jetzt hab’ ich einen famosen
neuen Käse fabrizirt, wenn ich auch
nur einen sensationellen Namen
dafür wüsste.“
„„Nenn’ ihn Heurekas!““
Gerechte Entrüstung.
Räuber (der soeben einen
Herrn ausgeplündert): Bloss eene
Mark fu ff zig hat der Kerl bei
sich und da hat das Ekel ooch
noch uff der Visitenkarte stehen
Grosskaufmann“.
Qalgenhumor.
In einem Theater wird ein
neues Stück gegeben, das dem
Publikum stark missfällt. Man
langweilt sich, ärgert sich, räuspert
sich, hustet, zischt, pfeift. Endlich
kann man es nicht mehr aushalten
und begehrt stürmisch Schluss der
Vorstellung. Aber der Vorhang
fällt nicht. Mit Todesverachtung
halten die Schauspieler auf ihren
Posten aus. Das Publikum brüllt:
„Schluss! Schluss!“ Aber das Stück
geht weiter. Das Publikum heult,
johlt, trampelt. Aber der Direktor
giebtnicht dasZeichen zumSenken
der Gardine. Das Publikum wirft
mit Papierkugeln, Apfelsinen-
schalen, Käsestullen. Alles brüllt
wie aus einem Munde: „Schluss!
Schluss!“
Da tritt der Direktor an die
Rampe, zuckt die Achseln und
ruftlächelnd:„ Ni ch t zum ach en,
schliesst von selbst!“
Schallendes Gelächter ant-
wortet ihm, er und das Stück
sind gerettet.
Gedankensplitter.
Die Sorge ist das beste Haar-
färbemittel.
Gedankensplitter.
„Wissen ist ein Kapital, das man
nicht verlieren kann wie jedes
andere, das man aber wie jedes
;andere verbummeln kann.
Brockhaus’ Abendgebet.
O Andree, Andree, kehr zurück,
Zurück vom ewigen Eis,
O schick mir doch zum Mindesten
Beschreibung Deiner Reis’!
Beschreib’sie schön und wunderbar,
Erhöre mein Gebet; —
Es fehlt mir sonst in diesem Jahr
Die Weihnachtsnovität!
Schwierige Materie.
Mutter: KannstDulesen,Friedei,
was auf dem Wurstbrett hier steht?
Fr i edel: Nein, Mama.
Mutter: Es ist auch sehr schwer,
es sind altdeutsche Buchstaben.
Fried el: Dann wundert’s mich
nicht, Mama, dass die alten Deut-
schen weder lesen noch schreiben
konnten. • ,> T
•<v .
Nach der Badereise.
„In Norderney, da war eine junge
Wittwe, die besass sieben Ziegeleien;
hätte sie nur noch eine mehr gehabt,
hätte ich sie sicher genommen!“
Illustrirtes Citat.
„Ein edler Mensch zieht edle Menschen an.“
Eine bekannte Dame,
„Na, die Geschichte wird aber Aufsehen machen!“
— Welche denn?
„Haben Sie noch nichts davon gehört?“
— Wovon denn?
„Ja wissen Sie denn nicht, wer seit gestern sitzt?“
— Nein, — wer denn?
„Die Hulda! sie hat endlich einen Stuhl bekommen.“
2
LUSTIGE BLÄTTER
No. 21.