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Das Radfahrer-Volapük
ist die Weltsprache, welche von Radfahrern
aller Nationen verstanden wird und setzt sich
aus den Klingelzeichen . kurz, — halblang,
■■■'" lang und den Kombinationen dieser
Klingelsignale zusammen. Eine derartige
Telegraphensprache musste erfunden werden,
da die Radler bei ihren flüchtigen Be-
gegnungen hoch zu Stahlross niemals die
Zeit finden, Worte miteinander auszutauschen.
Ein französisches Sportorgan schlägt nach
dem Muster des Morse-Telegraphen folgende
internationale Zeichensprache vor:
Radfahrergruss .
Halt!.. —

Folgt mir . . . . ,
R „ < Wo seid Ihr?
U 1 Hier sind wir!
Rechts fahren!. . . . ——— ——
Achtung! Gefahr! ..
Zu Hülfe! .. . . . —
Auf den ersten Blick erkennt man die
Unzulänglichkeit dieses Vokabulariums. Der
Radfahrer kann fortwährend in Lagen kommen,
bei denen ihn die von jenem Sportorgan
vorgeschlagene Telegraphensprache voll-
kommen in Stich lässt. Dagegen wird er in
den meisten Fällen auskommen, wenn er
sich der erweiterten, von unseren eigenen
Sport-Technikern erfundenen Sprachebedient,
deren hauptsächlichste Zeichen wir hier ver-
öffentlichen:
Ich schwitze wie ein
Schweinebraten,
schwitzenSieauchso? . . —»
Ich habe vorhin eine
Frau überfahren, sie
liegt dort um dieEcke;
wenn Sie ihr begegnen,
grüssen Sie sie von
mir!.. . .
Herr Schutzmann, be-
mühen Sie sich nicht
erst, mich kriegen Sie
doch nicht .... —_ . . .
Wie viel Kilometer sind
Sie heute schon ge-
fahren?.. — .
Danke sehr, ich lüge
selber!.— .
Wo haben Sie Ihr Rad
gestohlen? .... —... . — . .
Sie sehen grässlich aus
auf Ihrem Rade . . —_— . . . —
Wissen Sie schon den
neuesten Radfahrer-
witz? .———-■
In diesem Stadium der
Fettsucht wird Ihnen
das Radfahren auch
Wenn Sie mich noch
einmal von der Seite
anfahren, steige ich ab
und schlage Ihnen alle
Knochen kaput . . -—.—..
Ich habe beide Pedale
verloren, beten Sie für
Wie kann man solche
krumme Beine haben! ..——...
Beeilen Sie sich mit dem
Nachhausekommen,
Mutter zankt schon! .... ..



2. Oh weh!

3. Zu Hülfe! Zu Hülfe!“

Der Kunstkenner.
A.: So, Sie mögen die
Freilichtmaler nicht leiden?
Hauswirth: Nein, mir ist
mal einer mit hundert Mark
Miethe durchgebrannt.
Politisch geschult.
„Kann mir einer von Euch
sagen, wer der Verfasser des
bekannten Liedes ist: ,Ich will
vor deiner Thüre stehn1? —
Na, Walther?“
„ „Oberbürgermeister
Kirschner!“ “
Rücksichtsvoll.
Professor: Ist der Herr
Doktor Lau zu sprechen?
Hauswirth: Der H err
Doktor ruht schon unter der
Erde.
Professor: So so! Dann
entschuldigen Sie! Dann will
ich ihn nicht stören.
i>cl?nelle C/3andlun<5.

Zeitvertreib.
Madame: Sie haben wohl mit Ihrem Schuster ein
Verhältnis, dass er Sie so häufig besucht?
Dienstmädchen: O nein, Madame, der kommt nur
jeden Abend ein Stündchen mit der Rechnung
herüber.

„Keinen Pfifferling gebe ich
mehr für mein Leben! Wenn
ich nur so viel Geld hätte, um
mir einen Strick-- Halt!
ein Wink des Schicksals!

Beim Pferdehändler.
Herr: Ich will ein junges, gesundes Thier.
Händler: Dann nehmen Sie den Schimmel, ein
kerngesundes Pferd.
Herr: Das glaub’ ich, denn sonst wäre er nicht so
alt geworden!

2

LUSTIGE BLÄTTER.

No. 23.
 
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