iDie fd)rüicrige Stelle an frei* Picinalbafytt.
„SBart’ft auf’rt ,8ug, 33auer?'' — „r,$o!"" — „SflSiUff bie Äulj in (Stabt neinfüljm?'' — ,,„9ta!"" —
„2ßa§ beim?“ — ,,„93orft>cmnen tfpt t f, für 30 ®rat§er!'"'
anzeiger“: „Die Erde ist gnädig an
uns vorbeigeschossen, ohne Schaden
anzurichten; unsere Leser werden
bereits bemerkt haben, dass der
Komet noch existirt; h ei lebet noch,
hei lebet noch und wackelt mit
dem Schwof!“ Der unfehlbare
Professor Flab aber warf sich in die
Brust und rief: „Na, ihr Kometen-
mitbürger, wer hat nun Recht? ich
hab’ es doch gleich gesagt, dass nicht
das Mindeste passiren würde!“ m.
Glück.
„Stets rüstet steh mit Flügeln
Das Glück, das rein und wahr;“
So glaubt' ich meinem Mentor
In manchem langen Jahr.
Jetzt, <0)0 im Nebenzimmer
Verstimmt ein Flügel steht.
Auf dem im Missakkorde
Ein Stümper sich ergeht.
Da ‘weis' die alte Lehre
Entrüstet ich zurück.
Getrennt <von allen Flügeln,
So denk' ich mir das Glück. Th. Fr.
Ein bescheidenes Cjemüth.
Beim Schuster Knieriem sind
zweimal hintereinander Zwillinge an-
gekommen, dann aber Drillinge. Als
der Storch zum vierten Male ein-
kehrt, bringt er wieder Zwillinge,
worauf Knieriem vergnügt und dank-
bar ausruft: „Gott sei Dank, diesmal
sind’s doch wieder nur zwei!“
Auf dem Kometen.
Am Morgen des 13. November herrschte
unter den Kometenbewohnern eine unge-
heure Aufregung. Heute Abend geht es
mit uns zu Ende! so hiess es allgemein.
Der Zusammenstoss mit dem vermaledeiten
Planeten, genannt „Erde“, ist unausweich-
lich, und unser lieber Komet, mit allem was
drauf und dran, wird in Atome zersprengt
werden. So lautete nämlich die Prophe-
zeiung eines gewissen Professors Flab, der
jahrelang auf dem Kometen falsches Wetter
angesagt und dadurch seinen wissenschaft-
lichen Ruf begründet hatte.
Der „Kometarische Generalanzeiger“
gab in der Morgennummer vom 13. No-
vember bekannt, dass er unmittelbar nach
Eintritt des Ereignisses ein Extrablatt mit
den genauesten Schilderungen des Zu-
sammenstosses herausgeben werde. Zu-
gleich setzte er einen Preis aus für die
beste Momentphotographie der zu er-
wartenden Katastrophe.
Der Besitzer eines Riesenfernrohrs lud
zu fleissigem Besuche bei erhöhtem Entree
ein, und ein spekulativer Unternehmer
Namens Schrip gab Karten für seine
Tribünen aus, von denen man das
Herannahen des Unholdes Erde und den
fürchterlichen Zusammenprall — klaren
Himmel vorausgesetzt —- vortrefflich beob-
achten konnte.
Zu eigenthümlichen Betrachtungen gab
das bevorstehende Ereigniss auf dem
Kriegsschauplätze Anlass. Man muss
nämlich wissen, dass auf dem südlichen
Theil des Kometen seit einiger Zeit hart-
näckig gekämpft wurde. Da wollte das
stärkere Volk der Brittuten das schwächere
der Buroten unterjochen. „Kameraden!“
sagte der Obergeneral der Brittuten zu
seinen Offizieren am Mittag des ominösen
Dreizehnten, „heute will ich mich noch
einmal nach Herzenslust satttelegraphiren.
Ich schicke jetzt eine Sieges-Schwindel-
depesche hinaus, dass sich dem Haarstern
die Haare sträuben sollen. Was kann mir
denn noch passiren? In wenigen Stunden
geht der Komet unter, und ich kann nicht
mehr dementirt we den!“
Verhältnissmässig ruhig war ein Schloss-
hauptmann auf der nördlichen Seite des
Kometen. „Wozu die Angst?“ sagte er;
„ich erkläre das Schloss für einen eigenen
Gutsbezirk, und dann kann dem übrigen
Kometen passiren was will, mich geht das
weiter nichts an.“
Was die übrige Bevölkerung betrifft,
so gerieth sie am Abend des Dreizehnten
direkt in einen Fieberzustand. Millionen
Augen waren nach dem Horizont gerichtet,
wo die gefürchtete Erde jeden Moment auf-
tauchen sollte. Sie erschien aber nicht
und Tausende von Amateurphotographen
mussten mit langer Nase abziehen.
Am Morgen des vierzehnten Novem-
ber berichtete der „Kometarische General-
Kühner Vergleich.
„Hat der alte Weinlich aber eine Nase, — dem
braucht man nur noch eine Fünfpfennigmarke
ins Gesicht zu kleben, und die Ansichtskarte vom
Schreckhorn ist fertig!“
6
LUSTIGE BLÄTTER
No. 47.