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Die ^pi7eilun<5 Chinas.
,,Nehmt hin die Bai,“ so rief der
Tsungli - Yamen
Den Völkern zu, „nehmt, sie soll Euer
sein,
Auf neunundneunzig Jahre sag’ ich Amen,
Dann aber ist sie w eder mein!“
Da eilt, was Schiffe hat, zum Reich der
Mitte,
Port Arthur, Shantung, Hongkong,
Weihaiweih
Nimmt sich der Russe, Deutsche und der
Britte,
Und so hat Jeder eine Bai.
Und nach der Bai will Jeder ein paar
Meilen,
Ein Stückchen Hinterland noch oben-
drein,
Und endlich eines schönen Tages theilen
Sie sich gemiithlich China ein
Zu spät, nachdem die Theilung längst
geschehen,
Kommt der Chinese aus dem Mustopf
raus.
„Wehmir!“ so ruft er laut, „was muss
ich sehen?!“
Und schimpft den Tsungli-Yamen aus.

(Seschäfts-fTinzip.
Kunde: Wenn die Wittwe wirklich ein solches Riesenvermögen hat, warum heirathen Sie sie
nicht selber?
Heirathsvermittler: Ich werde mich doch nicht um die schöne Provision bringen!

Verschenkt!
(Die sogenannten „Land-Konzessionen“ in Kamerun.)

Die Liberale Presse denkt,
Man habe dort viel Land verschenkt;
Darauf erwidern, hart bedrängt,
Die Offiziösen: „Nicht geschenkt!“
*
Herr Scharlach heisst der eine Mann,

Der bei der Konzession gewann;
Der Steuerzahler hat’s gehört
Und folgert draus merkwürd’gerweise:
Gesundes Land ist garnichts werth,
Wenn Scharlach herrscht, steigt es im
Preise! m.

Und schickt zu den Vertretern aller
Mächte,
Ruft sie vor seinen Thron und flucht
und weint,
Er sei des Himmels Sohn, der wahre,
echte,
Und so war’s doch wohl nicht ge-
meint.
„Was thun?“ so spricht Europa, „weg-
gegeben
Ist mal Dein Land, da nützt Dir keine
Wuth.
Doch weisst Du was? willst Du in China
leben?
Als Steuerzahler bist Du lange
gut.“
k. r.


Wi

Ein Triumph der Technik




Vsr-e'b -

uilQ-e ^!
rucksvolle Kontrollkasse.

4

LUSTIGE BLÄTTER.

No. 49
 
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