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Beweis der Härte: diese Zwei —


Ein Händedruck — caput, entzwei!

Weih nach ts-Büchertisch.
Empfehlenswerlhe Geschenke aus dem Verlage
„Nonsens“.
Das Jahrhundert in Schafsköpfen. Zu
der unübersehbaren Reihe der Aus-, Rück-
und Rundblicke, welche die Jahrhundert-
wende gezeitigt hat, bietet die vorliegende
Publikation eine höchst wünschenswerthe
Ergänzung. Sie enthält auf mehr als zwei-
tausend Seiten, also auf dem knappsten
Raum, die Summe alles dessen, was in dem
abgelaufenen Säkulum auf dem Gebiet
menschlicher Schafsköpfigkeit und Eselei ge-
leistet worden ist. Besonders lesenswerth
sind die letzten Kapitel; wir finden da in
übersichtlicher Anordnung die Staatsmänner,
die der spanischen Krone zum Kriege ge-
rathen haben, hervorragende Engländer, die
jede Siegesdepesche aus Transvaal für baare
Münze nehmen, bedeutende Diplomaten, die
noch heute an den Erfolg der Haager
Friedenskonferenz glauben, und deutsche
Abgeordnete, die schamhaft erröthen, sobald
ein Kollege „Quod licet Jovi . . .“ zu citiren
anfängt. Das Buch ist mit zahlreichen
Portraits geschmückt, die auch der neuesten
Auflage von Brehm’s Thierleben zur Ehre
gereicht haben würden.
Das Pestserum, ein komisches Epos von
Koch-in-China. Mit den Versen:
Es war eine Ratte im Kellernest,
Die hatte die Bubonenpest —
hebt das Epos sehr wirkungsvoll an; und
nun wird in drolliger Weise geschildert, wie
sich nach und nach alle anderen Thiere, bis
hinauf zu den höchsten Gemsen und Stein-
adlern, anstecken. Da erscheint der Gelehrte
auf dem Plan, ausgerüstet mit dem ganzen
bakteriologischen Wissen der Neuzeit:
Er konstatirt die Bakterien,
Abweichend von den bisherigen,
Er doktort an dem Weh ’rum
Und findet ein wirksames Serum,
mit dem er die kranken Ratten, Meer-
schweinchen, Ziegen, Hühner, Paviane und

Beutelthiere höchst erfolgreich behandelt.
Als er aber daran geht, die nämliche Therapie
an den Menschen zu erproben, versagt das
Verfahren,
Wofür wir kein Bedauern hatten,
Hauptsache sind: geheilte Ratten!
schliesst der Verfasser mit einem Anfluge
von Ironie, der dielmpfgegner wenigstens eine
gewisse Berechtigung zuerkennen werden.
Das Staatsrecht in den Abruzzen. Ein
Vademecum für Brigantenchefs, die ihr
Handwerk nach völkerrechtlichen Grund-
sätzen ausüben wollen.
In die Stille der Abruzzenthäler dringt
dieses höchst instruktive Handbuch als eine

echt weihnachtliche Verkündigung. Es ist
durchaus von dem Geiste jener christlichen
Grossmacht erfüllt, welche die Verheissung
„Friede auf Erden und den Menschen ein
Wohlgefallen“ in so drastischer Weise auf
den Gefilden Transvaals bethätigt. Die
Hauptabschnitte lauten: Die Ueberreichung
eines Ultimatums an den harmlosen Wan-
derer; die Anwendung des Hohlmantel-
geschosses im Verkehr mit Reisenden, bei
denen Goldvorräthe vermuthet werden; die
Technik der Greuel bis zur höchsten Stufe der
Vollkommenheit; die Kunst „mit blutendem
Herzen“ den Passanten auszuplündern.


j/kus der Kinderstube.
„Aber Kinder, was ist denn das für ein Spektakel?!“
„„Ach Papa, wir spielen so schön Transvaal, und jetzt will der Karl nicht
Cecil Rhodes sein!““

4

LUSTIGE BLÄTTER.

No. 51
 
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