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Das
Schnurrbart-
Gigerl.

,Es ist erreichter!'

kleines
jYiissverständniss.

Eine berühmte
Primadonna sitzt
eines Abends im

Zuschauerraum
der Oper, während

ein ebenso be-
rühmter Tenorist
als Gast auftrat.
Hingerissen von
seiner gesang-
lichen wie dar-
stellerischen
Leistung nimmt
die temperament-
volle Künstlerin
eine ihrer Visiten-
karten, kritzelt mit
Bleistift darauf die
Worte: „Einfach
zum Fressen!"
und schickt die

Karte dem
Kollegen in die
Garderobe.

Wer ermisstaber
ihr Staunen, als
sie fünf Minuten
später durch den
Theaterdiener die
Antwort des Sän-
gers erhält. Er
sandte nämlich
gleichfalls seine
Visitenkarte, und
unter seinem Na-
men stand, gleich-
falls mit Bleistift
gekritzelt:

„Bedauert ausser-
ordentlich, der
ebenso liebens-
würdigen wie ori-
ginellen Einladung
nicht Folge leisten
zu können, da er
heute beim Kom-
merzienrath H. —
frisst."

Der Lebemann.

„Was treibt der
Baron eigentlich?"

„„Der macht
jungen Mädchen
eine Vergangen-
heit?""

Rathe mal.

Frau: Sieh mal, was ich da
für eine wundervolle Stickerei
gekauft habe; und wirklich auf-
fallend billig.

Gatte: Sehr nett! in der
That reizend! was hast Du denn
dafür gezahlt?

Frau: Rathe mal.

Gatte: Ich denke, so —
sechs Mark?

Frau: Da sieht man, dass
Du garnichts davon verstehst.
Das ist doch keine Maschinen-
arbeit! alles mit der Hand
gestickt, und so sauber und
geschmackvoll; und dann be-
denke doch auch die Grösse;
wirklich. Du verstehst garnichts
davon.

Gatte: Also sagen wir:

zwölf Mark. Neue Erfindung.

Frau: Fünfzehn Mark ist David Mandelblüth kann in seinem Trödelgeschäft nicht mehr allein fertig

die Stickerei werth; gehe nur werden. Um nicht mit fremden Kräften arbeiten zu müssen, stellt er zwei Automaten
mal in ein Geschäft und er- aurJ die, abweichend von der bisherigen Konstruktion, nicht Waare für Geld, sondern

kundige Dich. Ich natürlich
kenne die Quellen und habe
weniger dafür bezahlt.

Gatte: Also wieviel denn

Geld für Waare verabreichen.

Ein Kind seiner Zeit.

(Mein Herz das ist ein Bienenlinus . . .)
Vater: Siehst Du, das ist ein Bienenhaus!
eigentlich? Knabe: Aber Papa, da müsste man doch auch Mädchen sehen, die ein-

Frau: Sechs Mark. und ausfliegen.

Die verkannte Peitschenschnur.

„Donnerwetter, aber heut Nacht hört meine Alte doch auch garnichtl'

Wer hat Recht?

A. :Undich bleibe
dabei, wir haben
noch ein volles
Jahr bis zum Be-
ginne des neuen
Jahrhunderts.

B. : Ganz falsch;
das Jahrhundert
schloss mit dem
Ende von 99.

A.: Ich werde
Ihnen beweisen,
dassSieimUnrecht
sind. Passen Sie
einmal auf: Ich
leihe mirvonlhnen
100 Mark und ver-
pflichte mich, die
Schuld in Raten
von je einer Mark
zu tilgen. Nun
zahle ich Ihnen
successive 99Mark
zurückberufe mich
auf Ihre Theorie
und erkläre, jetzt
sind wir quitt, das
Hundert ist voll.
Was folgt daraus?

•j^ B.:Dassichüber-
haupt garnicht da-
ran denke, Ihnen
hundert Mark zu

2

LUSTIGE BLÄTTER.

Na. 2
 
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