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https://doi.org/10.11588/diglit.23657#0258
Besuch im
Bildhauer-Atelier.
„Na, Du thüst doch
plötzlich garnichts mehr?
Hast Du die Liebe zur
Kunst verloren, dass Du
zu nichts mehr Lust
hast?"
„„Lust und Liebe
sind heute verboten;
ich lebe im Cölibat mit
der Kunst!""
Auf dem Ball.
„Hören Sie mal, seh'n
Sie mich bitte nicht so
von der Seite an!"
„„Ja — aber — mein
Fräulein, wissen Sie denn
noch nicht, dass Sie von
vorne anstössig?!""
Auf dem Kasernenhof.
Sergeant: SieSeidel-
mann, stecken Sie Ihren
Bauch nich so vor, sonst
dcnuncir' ick Ihnen bei
die Lex Heinze!
AusWeg.
Rechtsanwalt: Kön-
nen sich Gnädige er-
innern, welche Worte der
Angeklagte Ihnen gegen-
über gebraucht hat?
Klägerin: Die Be-
leidigungen sind so ge-
meiner Art, dass ich sie
unmöglich in Gegenwart
anständiger Perso-
nj l3-ttltUQ6. nen wiederholen kann.
Meisterin: Na, August, morgen hast Du also Rechtsanwalt: Dann
ausgelernt, ich möchte Dir gern eine kleine Freude bleibt nichts anderes
machen! übrig, als dass Sie sie Im Salon.
Schusterlehrling: Meestern, da könnten Se dem Herrn Amtsrichter „Sieh doch, Arthur, wie sehr die tolle Baronin heute
mal dekolletirt erscheinen! ins Ohr sagen! aus sich herausgeht!"
Bis in die Kaserne. } Versprechen.
Unteroffizier vom „Aber was soll ich denn
Dienst (die Leute weckend, S: in Ihrem Atelier? Ich will
beim Anblick dor vielen nackten •„, doch nicht hoffen
Beine, die aus den Betten her-
vorlugen): Kerls, wenn
c , . ,, tt • * - ' '-'<3HH^HBn^ .. i- IHHnHilf!; gnadiges Fräulein: Alles in
buch der olle Heinze zu . ,,',■ .• - ' , .„ . „
„„Aber ich bitt' Sie,
idiges Fräulein: Alles i
Ehren! Alles in Roeren!''
sehen kriegte, der würde
Euch schon seinen Lex
machen! „Brigade fWiale
nennt sich eine Truppe, die
Der letzte Wunsch. j. ,: ■ ' -'t/:^': 1 zur Sicherheit der Welt-
Se.elsorger (zum De- .^ÜH^BHI^Hfli^^^HB <• ' MfäaX&S&fiffiMBB&Btt ^HB^H|l. ausstellungsbesucher ge-
I laben J^^^^bRa. jiHHIHHHi^^^B ^^^^|p bildet worden ist. Sie
Ihrer Hinrichtung noch ' , * * ' < ' ■^■<:''^'.::':''' besteht aus schwimm-
einen Wunsch? äj»fl||^H|||HH^|^^H^^U00^l!pWlM^>VnW HRHHHIpi kundigen Schutzleuten, die
Delinquent: Ach ja, *», */ 1 'c aSp/^r [ " *idie Aufgabe haben, die
ich wollte bitten, dass mir Leute herauszufischen, die
vor meinem Tode nicht ';' '''1^^^Wr^^^*MIHpBflr^^^ JahfCS-Zlllzige. in d'e Seine fallen,
der Hals entblösst Das ist aber nur die
werde, damit ich nicht, Serenissimus: Grossartige Idee, lieber Kindermann! Aeh, — habe er- Minorität; wer rettet die
„ohne unzüchtig zu sein, fahren, dass einer meiner Unterthanen — äh — im Jahre 1801 geboren wurde. Will grosse Zahl derjenigen,
das Schamgefühl ver- — äh — gnädigst verordnen, dass der Mann schon jetzt, im Jahre 1900, — äh — die in Paris anderswo hin-
letze"! 100 Jahre alt ist; wer weiss, ob armer Kerl — ah — im nächsten Jahre noch lebt! einfallen werden?
2
LUSTIGE BLÄTTER
No. 16
Bildhauer-Atelier.
„Na, Du thüst doch
plötzlich garnichts mehr?
Hast Du die Liebe zur
Kunst verloren, dass Du
zu nichts mehr Lust
hast?"
„„Lust und Liebe
sind heute verboten;
ich lebe im Cölibat mit
der Kunst!""
Auf dem Ball.
„Hören Sie mal, seh'n
Sie mich bitte nicht so
von der Seite an!"
„„Ja — aber — mein
Fräulein, wissen Sie denn
noch nicht, dass Sie von
vorne anstössig?!""
Auf dem Kasernenhof.
Sergeant: SieSeidel-
mann, stecken Sie Ihren
Bauch nich so vor, sonst
dcnuncir' ick Ihnen bei
die Lex Heinze!
AusWeg.
Rechtsanwalt: Kön-
nen sich Gnädige er-
innern, welche Worte der
Angeklagte Ihnen gegen-
über gebraucht hat?
Klägerin: Die Be-
leidigungen sind so ge-
meiner Art, dass ich sie
unmöglich in Gegenwart
anständiger Perso-
nj l3-ttltUQ6. nen wiederholen kann.
Meisterin: Na, August, morgen hast Du also Rechtsanwalt: Dann
ausgelernt, ich möchte Dir gern eine kleine Freude bleibt nichts anderes
machen! übrig, als dass Sie sie Im Salon.
Schusterlehrling: Meestern, da könnten Se dem Herrn Amtsrichter „Sieh doch, Arthur, wie sehr die tolle Baronin heute
mal dekolletirt erscheinen! ins Ohr sagen! aus sich herausgeht!"
Bis in die Kaserne. } Versprechen.
Unteroffizier vom „Aber was soll ich denn
Dienst (die Leute weckend, S: in Ihrem Atelier? Ich will
beim Anblick dor vielen nackten •„, doch nicht hoffen
Beine, die aus den Betten her-
vorlugen): Kerls, wenn
c , . ,, tt • * - ' '-'<3HH^HBn^ .. i- IHHnHilf!; gnadiges Fräulein: Alles in
buch der olle Heinze zu . ,,',■ .• - ' , .„ . „
„„Aber ich bitt' Sie,
idiges Fräulein: Alles i
Ehren! Alles in Roeren!''
sehen kriegte, der würde
Euch schon seinen Lex
machen! „Brigade fWiale
nennt sich eine Truppe, die
Der letzte Wunsch. j. ,: ■ ' -'t/:^': 1 zur Sicherheit der Welt-
Se.elsorger (zum De- .^ÜH^BHI^Hfli^^^HB <• ' MfäaX&S&fiffiMBB&Btt ^HB^H|l. ausstellungsbesucher ge-
I laben J^^^^bRa. jiHHIHHHi^^^B ^^^^|p bildet worden ist. Sie
Ihrer Hinrichtung noch ' , * * ' < ' ■^■<:''^'.::':''' besteht aus schwimm-
einen Wunsch? äj»fl||^H|||HH^|^^H^^U00^l!pWlM^>VnW HRHHHIpi kundigen Schutzleuten, die
Delinquent: Ach ja, *», */ 1 'c aSp/^r [ " *idie Aufgabe haben, die
ich wollte bitten, dass mir Leute herauszufischen, die
vor meinem Tode nicht ';' '''1^^^Wr^^^*MIHpBflr^^^ JahfCS-Zlllzige. in d'e Seine fallen,
der Hals entblösst Das ist aber nur die
werde, damit ich nicht, Serenissimus: Grossartige Idee, lieber Kindermann! Aeh, — habe er- Minorität; wer rettet die
„ohne unzüchtig zu sein, fahren, dass einer meiner Unterthanen — äh — im Jahre 1801 geboren wurde. Will grosse Zahl derjenigen,
das Schamgefühl ver- — äh — gnädigst verordnen, dass der Mann schon jetzt, im Jahre 1900, — äh — die in Paris anderswo hin-
letze"! 100 Jahre alt ist; wer weiss, ob armer Kerl — ah — im nächsten Jahre noch lebt! einfallen werden?
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LUSTIGE BLÄTTER
No. 16