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Prüderie. Auch eine Flottenvorlage.

Staatsanwalt: Sie haben also dem Abends, wenn die hellen Feuer

Kläger einen Stoss in die untere Bauchparthie Glühen bei den Karawanen,

versetzt. Tönt des Dromedares Klage

Angeklagter: Ins cunträre Geegen- Schrill ins Ohr der Muselmanen:
dheel, Herr Staatsanwalt.

Staatsanwalt: Sie leugnen also? -Wann> 0,1 A1!ah> wird der Höcker

Angeklagter: Ins cunträre Geegen- Mich nicht schänden mehr auf Erden?

dheel, Herr Staatsanwalt! Wann ein zierlicheres Aeussere,

Staatsanwalt: Also geben Sie zu, den Wann ein schönerer Bau mir werden

Stoss in die untere Bauchparthie vollführt zu Wann der ingenieur erscheinen —

haben? Qh, wie ich den Mann begrüsste! —

Angeklagter: Ins cunträre Geegen- Der d en neuen Typ wird finden

dheel. Für mich armes Schiff der Wüste?"

(Durch Zeugen wird festgestellt, dass der An- >*,
geklagte den Kläger gestossen hat. üeber die Stelle

ist nichts zu ermittein.) £jne exemplarische Antwort.

Staatsanwalt: Und was sagen Sie jetzt, . , ,T, .■ . . .. r ,„

b > i Lehrer: was ist ein D1 v ist ons-Exempel?

Angeklagter. . „ Schüler: Wenn die Torpedos den

Angeklagter: Mich in de untre Bauch- Rhejn hinauffahren.
parthie, ins cunträre Geegendheel, Herr

Staatsanwalt! /a*\

Römischer Baedeker. \

Geschmacksache. (Orientirungliei St.Peter.fürdeutschePilger.',

Schon von fernher siehst Du ragen
Mutter (ihrem Jüngsten eine Photographie .... „.. . , , , , l

' „. . , . . , . k ■ Macht'ge Säulen hoch und schwer, \ .

zeigend): Sieh mal, so sah ich aus, wie Dein ■ . "... , , „.

. , , , , Diese Säulen, lass' Dir sagen,

Vater mich kennen lernte! . r> • • u

•, , . „.,, . „r ., Ruhren von Bernint her;

Sohnchen (nachdem er Hns Bild eine Weile IT , ,. .. „ , ,

. ■ . , , . , . , ...., ^. , Und die weiten Colonnaden,

betrachtet hat): Mutter, ich glaub , ich natt Dich ,. „ . ■

Welche er hier aufgestellt,
nicht geheirathet! „. , . ., „.

Sind in ihren Dimensionen

Einzig auf der ganzen Welt.

Ja, Du spürst die gloriose
Massenwirkung des Gesteins,
Und daneben ein Franzose
Stöbst Dir in die Seite eins;
Eine Rippe knackste mächtig,
Das erträgst Du als ein Mann,
Weiter wandelst Du bedächtig,
Siehst Dir erst das andre an.

Nun beschreitest Du die Stufen
Zu des Tempels Herrlichkeit,
Den die grossen Meister schufen
Aus der Renaissance-Zeit.
Vom Centraibau des Bramante
Ringt sich stolz und riesengross
tt T t Aufwärts jene imposante

Unser i rost. Kuppel Michelangelos.

Noch raucht's am Vaal vom Morden,

In Könitz wird gesengt, Niemals noch im ganzen Leben

Und von den Boxerhorden Kamst Du Dir so winzig vor;

Ist China schwer bedrängt. Ein Franzose steht daneben,

Haut Dir weg das linke Ohr;
Ganz Frankreich ist zerstückelt, Sei deswegen nicht verdriesslich,

Ganz Oest'reich ist zerfetzt, Die Franzosen sind mal so,

Und Preussen ist ver-miquelt Nur die Augen brauchst du schliesslich

Und Bayern ist verhetzt. Für den Michelangelo. i

Die Zeit wird immer krasser, Was Du sonst an Pracht gesehen

Zwietracht ihr Feldgeschrei, Selbst in Mailand und Florenz,

Doch — Blut ist dicker als Wasser, Muss verblassen, muss vergehen

Und unsere Leser — sind treu! Vor St. Peters Opulenz;

Deutscher Pilger, lass Dir künden:

Die „Lustigen Blätter" schliessen mit Das, was hier umfasst Dein Blick,

vorliegender Nummer das II. Quartal 1900. Fand noch nie, wird niemals finden

Wir bitten um In der Welt ein Gegenstück.

iPF"" rechtzeitige Erneuerung
des Abonnements zum Preise von M. 2.—

Sphärenklänge, Sphärenlieder ^iääö „löarum foü ich eigentlich.

Rauschen über's Publikum; a'*e tOiüme ntdjt b.et«

pro Quartal bei der bisherigen Bezugs- Ein Franzose boxt Dich nieder, / \ ratbm? Dag fte reich ift,

ste le (Buchhandlung, Postanstalt oder Trampelt tücntig auf Djr ,rum. / \ {fj mejn ^ ^ bflg

Zeitungsspediteur). Denke nJcht) Du sei>st verlorcn, / QoböO ) fte bid> thtb lahm ift, bas

Probemunmern gratis und franko. Dir wird bald geholfen sein; [ J ift \\\x pedj!"

(Apotheken und Doktoren ^^äN5Ä__Sä/ » ,u(„ih"'ca5pa

Verlag der „Lustigen Blätter",

Berlin s.w. 12. Siehe vorn auf Seite 9.)

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LUSTIGE BLÄTTER. \

No. 26
 
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