In der Gesandtschaftsstrasse.
fSccnc: R.-im oliincsis.licn G.-sandteil hl Berlin.)
Exeellenz: Puh, mir wird schwül! was
machen wir nun, wenn die Berliner zur Revanche
schreiten ?
Chinesischer Attache: Wie meinen Sic
das, Exeellenz?
Excellenz: Sie fragen wie ein Klippschüler
von Tientsin! Nach alle dem, was in Peking
vorgefallen ist, liegt doch die Befürchtung nahe,
dass ein Gesandter für den anderen büssen muss.
Passen sie auf, es kommt so, wie ich sage: Die
Berliner überfallen uns. demoliren unser schönes
Gesandtschaft shaüs, schleppen uns auf die Strasse
und schlachten uns dort ab!
Zweiter Attache: Das wäre entsetz-
lich, so aus dem Leben scheiden zu müssen!
wo ich gerade jetzt ein so niedliches Ver-
hältnis* mit einer Berliner Konfektionöse ange-
knüpft habe.
Dritter Attache: Angeknüpft werden Sie
selbst werden und wir alle dazu, an die Laternen-
pfähle In den Zelten! — horch---!
Vierter: Was ist das? Glockengeräusch!
Zweiter: Es klingt wie der Glockenthurm
von Peking, wenn wieder einmal ein Mitglied
der regierenden Dynastie gemeuchelt wird.
Excellenz: Nun ist es aus! Diese Glocken
rufen die Berliner zumStunn gegen die chinesische
Botschaft. Dolmetscher, gehen Sie hinunter und
suchen Sie zu verhandeln; vielleicht gewährt
uns die empörte Menge doch noch freien Abzug.
Erster Attache: Ich sehe da unten ge-
schwungene Fackeln, die Leute wollen uns an-
zünden und einäschern!
Zweiter: Und das ist die Nation, der meine
sanfte Hulda angehört! — ob wir uns vielleicht
verbarrikadiren?
Der Dolmetscher: Ich war soeben unten
und habe mich erkundigt: es ist keine Gefahr.
Die Glocken und die Fackeln gehören zur
Berliner Feuerwehr, es brennt da hinten in
Moabit irgendwo in einem Gemüsekeller, da
müssen sie hier beifn Gesandtschaftshötel vorbei
Excellenz: Dem grossen Fo sei Dank! aber
eins muss ich doch sagen: diese Berliner sind
doch eine fischblütige Gesellschaft!
Erster Attache: Sie könnten sich so be-
quem rächen, und thun es nicht.
Zweiter: Unbegreiflich! nicht einen Funken
von Energie haben diese Leute.
Dritter: Ich wusste es ja gleich, diese Be-
völkerung lässt sich alles bieten.
Excellenz: Da sind unsere Landsleute in
Peking doch andere Kerle! m.
No. 28.
LUSTIGE BLÄTTER.
9
fSccnc: R.-im oliincsis.licn G.-sandteil hl Berlin.)
Exeellenz: Puh, mir wird schwül! was
machen wir nun, wenn die Berliner zur Revanche
schreiten ?
Chinesischer Attache: Wie meinen Sic
das, Exeellenz?
Excellenz: Sie fragen wie ein Klippschüler
von Tientsin! Nach alle dem, was in Peking
vorgefallen ist, liegt doch die Befürchtung nahe,
dass ein Gesandter für den anderen büssen muss.
Passen sie auf, es kommt so, wie ich sage: Die
Berliner überfallen uns. demoliren unser schönes
Gesandtschaft shaüs, schleppen uns auf die Strasse
und schlachten uns dort ab!
Zweiter Attache: Das wäre entsetz-
lich, so aus dem Leben scheiden zu müssen!
wo ich gerade jetzt ein so niedliches Ver-
hältnis* mit einer Berliner Konfektionöse ange-
knüpft habe.
Dritter Attache: Angeknüpft werden Sie
selbst werden und wir alle dazu, an die Laternen-
pfähle In den Zelten! — horch---!
Vierter: Was ist das? Glockengeräusch!
Zweiter: Es klingt wie der Glockenthurm
von Peking, wenn wieder einmal ein Mitglied
der regierenden Dynastie gemeuchelt wird.
Excellenz: Nun ist es aus! Diese Glocken
rufen die Berliner zumStunn gegen die chinesische
Botschaft. Dolmetscher, gehen Sie hinunter und
suchen Sie zu verhandeln; vielleicht gewährt
uns die empörte Menge doch noch freien Abzug.
Erster Attache: Ich sehe da unten ge-
schwungene Fackeln, die Leute wollen uns an-
zünden und einäschern!
Zweiter: Und das ist die Nation, der meine
sanfte Hulda angehört! — ob wir uns vielleicht
verbarrikadiren?
Der Dolmetscher: Ich war soeben unten
und habe mich erkundigt: es ist keine Gefahr.
Die Glocken und die Fackeln gehören zur
Berliner Feuerwehr, es brennt da hinten in
Moabit irgendwo in einem Gemüsekeller, da
müssen sie hier beifn Gesandtschaftshötel vorbei
Excellenz: Dem grossen Fo sei Dank! aber
eins muss ich doch sagen: diese Berliner sind
doch eine fischblütige Gesellschaft!
Erster Attache: Sie könnten sich so be-
quem rächen, und thun es nicht.
Zweiter: Unbegreiflich! nicht einen Funken
von Energie haben diese Leute.
Dritter: Ich wusste es ja gleich, diese Be-
völkerung lässt sich alles bieten.
Excellenz: Da sind unsere Landsleute in
Peking doch andere Kerle! m.
No. 28.
LUSTIGE BLÄTTER.
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