Im Heirathsbureau.
Vermittler (zur Heirathslustigen) Ferner
hätte ich hier für Sie noch einen höheren
Staatsbeamten — — ein prachtvolles Ge-
legen h eitsexemplar!
Liebeserklärung.
Dichterling: Ach, Fräulein Amanda,
wenn Sie mich lieben könnten, wäre ich der
Glücklichste unter den Unsterblichen!
Qänsefüsse.
Es war vor ein'ger Zeit gar viel die Rede
Von Kunst und Wissenschaft in Centrums-
kreisen,
Man lebt dort mit der Kunst in alter Fehde,
Und scheute sich noch nie, das zu beweisen.
Was Schönheitsfreude heisst, so fehlt wohl
jede
Den frommen, eifrigen und würd'gen Greisen,
Und um den ganzen Hohn drauf auszu-
giessen,
Spricht man dort stets von
„Kunst" mit Gänsefüssen.
Der Wissenschaft ergeht es noch viel
schlimmer,
Man fürchtet sie und Die, die zu ihr
schwören,
Man hasst sie, wenn es angeht, noch viel
grimmer,
Und möchte sie am liebsten ganz zerstören.
Von Ehrfurcht vor dem Wissen keinen
Schimmer!
Das kann man alle Tage wieder hören:
Man spricht, um seinen Hass so recht zu
büssen,
Auch von der
„Wissenschaft" mit Gänsefüssen.
Was aber können Gänsefüsse nützen?
Was keine Gans ist, kann auch keine werden;
Was keine Flügel hat, muss unten sitzen,
Was fliegen kann, das bleibt auch nicht auf
Erden.
Die Vögel, deren Horst auf Bergesspitzen,
Sie lernen keine watschelnden Geberden: _
Kein Gänsefuss kann sie zur Erde zwingen, fclfl AWeitler.
Denn Kunst und Wissen haben Adler- »Ach, Herr Claasen, nehmen Sie mich doch mal mit auf's Meer . . ich möchte
schwingen. so 8ern wissen, wie Sie die Netze auswerfen!"
K. T. „„Na, na, Frölen! . . und dat sollten Sä nich weeten?!""
2
LUSTIGE BLÄTTER.
No. 29.
Vermittler (zur Heirathslustigen) Ferner
hätte ich hier für Sie noch einen höheren
Staatsbeamten — — ein prachtvolles Ge-
legen h eitsexemplar!
Liebeserklärung.
Dichterling: Ach, Fräulein Amanda,
wenn Sie mich lieben könnten, wäre ich der
Glücklichste unter den Unsterblichen!
Qänsefüsse.
Es war vor ein'ger Zeit gar viel die Rede
Von Kunst und Wissenschaft in Centrums-
kreisen,
Man lebt dort mit der Kunst in alter Fehde,
Und scheute sich noch nie, das zu beweisen.
Was Schönheitsfreude heisst, so fehlt wohl
jede
Den frommen, eifrigen und würd'gen Greisen,
Und um den ganzen Hohn drauf auszu-
giessen,
Spricht man dort stets von
„Kunst" mit Gänsefüssen.
Der Wissenschaft ergeht es noch viel
schlimmer,
Man fürchtet sie und Die, die zu ihr
schwören,
Man hasst sie, wenn es angeht, noch viel
grimmer,
Und möchte sie am liebsten ganz zerstören.
Von Ehrfurcht vor dem Wissen keinen
Schimmer!
Das kann man alle Tage wieder hören:
Man spricht, um seinen Hass so recht zu
büssen,
Auch von der
„Wissenschaft" mit Gänsefüssen.
Was aber können Gänsefüsse nützen?
Was keine Gans ist, kann auch keine werden;
Was keine Flügel hat, muss unten sitzen,
Was fliegen kann, das bleibt auch nicht auf
Erden.
Die Vögel, deren Horst auf Bergesspitzen,
Sie lernen keine watschelnden Geberden: _
Kein Gänsefuss kann sie zur Erde zwingen, fclfl AWeitler.
Denn Kunst und Wissen haben Adler- »Ach, Herr Claasen, nehmen Sie mich doch mal mit auf's Meer . . ich möchte
schwingen. so 8ern wissen, wie Sie die Netze auswerfen!"
K. T. „„Na, na, Frölen! . . und dat sollten Sä nich weeten?!""
2
LUSTIGE BLÄTTER.
No. 29.