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Schweizer F^adel-Lied.

Auf's Radi hab' i mi g'schwunge,
Hab's doch a mal gewagt,
Hab' g'pfiffe, hab' gesunge,
Bin lusti davongejagt.

Tief in's Thal bin i geraset,
Wo viel Ausflügler war'n,
Hab' auf mei' Schalmei geblaset
Und sie alle umgefahr'n. —

In a Gart'n bin i gerathen,
Wo die Bienen rumflog'n,
Hat der Gärtner mit'm Spaten
Mir eins über's Kreuz gezog'n.

Beim Krug bin i umgeschlagen
— s' war stockfinstere Nacht — —
Brav' Leut' hab'n mi weggetragen
Und kalte Umschlag' gemacht.

Hab' de Aerzte consultiret,

Unter Freundinnen. i ging beinahe drauf--

„Was meinst Du zu meinem Hut?" > Und dann hab' i inseriret:

„„Er kleidet Dich vortrefflich. Beinahe schön macht er Bill'ges Rad, G'legenheitskauf!"
Dich!"" Ii. K.

Der Fortschritt. Eine Ouvertüre

Der Kritiker Schwatzmann begegnet einem befreundeten VOI1 Beethoven.

Tonkünstler auf der Strasse: Gut, dass ich Sie treffe, ich habe Mäcen: Hatten Sie bei Ihrem

Ihnen ein Projekt mitzutheilen. Konzert in London auch Or-

Der Musiker: Andermal, lieber Freund, ich bin pressirt, ehester?
ich muss zu einer Probe meiner Symphonie. .' 1 Pianist: Natürlich; erstens

Der Kritiker (hält ihn am Rockknopf fest): Eben wegen der zur Begleitung meiner eigenen

Proviant im Feindeslager.

Probe möchte ich mit Ihnen reden. Sehen Sie mal, es ist doch Kompositionen und dann zur Na, dass uns die Europäer aus-
ganz verkehrt, dass die Musiker erst zur fertigen Aufführung Ouvertüre. hungern könnten, davor brauchen
Publikum und Presse vorladen. Das müsste schon bei der Mäcen: Weiche haben Sie wir uns nicht zu fürchten, unsere
ersten Probe geschehen. Die Hörer müssten sich während der denn spielen lassen? Leibspeise ist ja immer da!

Einstudirung über das Werk aussprechen können, daraus würde Pianist: Beethovens Ou- ___

der Komponist heilsame Winke empfangen; er könnte bei yerture „zur Weihe ^»aaga—1""""1 iZZ— vSjmft^HiBiHiiiB*

Zeiten vortheilhafte Veränderungen vornehmen, kurzum, das des ausverkauften ~-

wäre ein Fortschritt; ein Künstler darf nicht stehen bleiben . . . Hauses" !

sehen, wie ich auch nicht /t ' ~j j : T ' ( J

stehenbleibe! - JHV ! \ I j ' MNff ?

Moderne Annonce.

Wegen totaler Sonnen- j»; ■ *
finsterniss verkaufe ich mein
Lager von Gasglühlicht- E ,
Strümpfen (Hosenzeugen r" *.' ■(
u. s. w.) zu bedeutend er-
mässigten Preisen! ,f
Walter Schlaucherl.

Die trauernde

Wittwe. I'g

Freundin: Beim Be-
gräbniss Deines Mannes hat
es ja so furchtbar geregnet?

Junge Wittwe (seufzend):
Ach Gott ja, das neue Kleid
und der neue Hut sind ja ^^L2*IJ^-L^^^^

hin, - ich glaube, diesen - i>er Fernseher.

Tag werde ich nie ver- Wärterin (zum Herrn, der durch den Zaun guckt): Sie, was machen Sie denn da, am Damenbad?

gessen! Herr: Ach, entschuldigen Sie, ich wollte nämlich nur mal sehen, ob meine Frau hier ist!

2

LUSTIGE BLÄTTER.

No. 35
 
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