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Jgin flüooenbHef, oöer: Jgine knifflieb« geschieht«.

Gin braver Kbakimann, mit JSamen Klaas, ,,6r durfte, und er musste es sogar!" Die Untersuchung wird schon Klarheit

Der Diel erlebt in fernen Regionen, Dies ist es, was versebiedne andre sagen, schaffen,

öcbreibtßrief auf Brief an OnkelundanBas', „Gr hatte den Befehl, das ist doch klar, Die zieht sich so bis JVIärz, Hpril hinein,

Die irgendwo im pommerlande wohnen. Da heisst's gehorchen, ohne viel zu fragen I" Und wenn sich erst das Dunkel ganz ge-

Der Onkel liest und spricht: Isdat'nKirll ,,0 nein, so einfach liegt die Sache nicht, lichtet,

Der giebt's den-fein den orntltcbuf 'nBrägen, Grkämpfeinder-feldscblacbtmitdemSäbel, Bat sieb die Untersuchung, das ist fein,

potz Donnerschlag, der spiesst und fri- Indess ist Schonung au cb Soldat enpf licht," Zu einer Klage, zum prozess verdichtet.

feassirt, Grhlären ]YIancbe, so zum Betspiel Bebel. 6in Scbuldger ist ermittelt. Zeigt ihn her!

So'n oller Bunne is 'n Bund dagegenl jfa in der Chat, was durfte denn der Klaas, Ist's Klaas, dem man die Strafe zudiktirte?

Und weil der Brief denn gar so tntressant, Hn welches Reglement war er gebunden? I, heine Hbnung, 's ist der Redakteur

Crägt ihn der Onkel gleich zu einer Zeitung, ,,Zwickmühle" oder ähnlich nennt man das, Der Zeitung, die den Klaas-Brief publizirte.

Zum Kreisblatt seines Ort's, das druckt Cüorin sich dieser Kbakimann befunden; 'Jetzt haben wir den Ricbt'gen doch erwischt,

ihn ab CClie lautete der Generalbef ebl? Bier das Karnickel, welches aufgemuckt hat,

Und giebt ihm durch den Hbdruck die "Ver- Und wie der Divisionsbefehl daneben? Ins Loch mit ihm, es hilft ihm alles nisebt,

breitung. CUas bat das Regiment, das Bataillon, Dieweil er einen Bunnenbrief gedruckt bat!

J^Ifln liest, man stutzt. — ,ß^> durfte das Die Kompagnie für Weisung ausgegeben? Gr bat nun Zeit, sieb in dem düstern Hoch

der Klaas? "Verzwickt, verzwickt! tUie soll der Khaki- Zu jener höb'ren einsieht zu erbeben:

6r dürft' es nicht!" so meinen viele Leute, mann Den Bcrrn Chinesen wird bis weilen doe b,

„DieHrtzu kämpfengebt docbüber'nSpass, Da umzugeben wissen mit den <Uaffen? Dem Zeitungsmann wird nie pardon

DieBimncnregelpasstnicbtmebrfürbeute!" Geduld, — die Untersuebung naht heran, gegeben! m.

Offerten eines zwanzigfachen
A Millionärs.

Geehrter Herr Ordinarius!
Mein jüngster Sohn sitzt als Letzter in
■ v Ihrer Quinta, ich möchte aber gern, er soll

versetzt werden als Erster nach Quarta mit
." . ' 1 :..v„J Prämie. Mit dem Jungen ist nicht zu reden»

er ist und bleibt faul und will sich keine
Mühe geben. Aber mit'Ihnen wird zu reden
sein. Zweitausend Mark zum ersten, ist doch
ein hübsches Gebot, Sie könnens brauchen
und mir kommt's nicht drauf an. Drei-
tausend Mark zum zweiten, bitte räsoniren
Sie nicht und lassen Sie mich ausreden:
Fünftausend Mark zum dritten! Wird genug
sein für so einen armen Schlucker wie Sie.
Und ich hab' mit Geld schon mehr ausge-
richtet wie sowas. Wenn Sie nicht wollen,
nehme ich den Jungen ganz 'raus aus der
Schule und kauf ihm eine hohe Stellung in

der Verwaltung. —---

Geehrter Herr Stabsarzt!
Sie werden meinen ältesten Sohn fürs
Militär zur Untersuchung bekommen. Unter
uns gesagt, ein Bombenkerl von Gesundheit.
Schreiben Sie hinein Beinbruch oder Wasser-
sucht oder Epilepsie, oder was Sie sonst
wollen. Zehntausend Mark wird genug sein;
für achttausend kann man heutzutage schon
ganz gebildete Zeugen haben, die den ganzen
Tag schwören, was vorkommt. Wenn Sie
aber meinen, es ist zu wenig, machen Sie
sich keinen Knoten in die Zunge. Es ist ja
nicht wie bei arme Leute, 's ist ja alles da! —
Geehrter Herr Staatsanwalt!
Sie werden plädiren in meinem Prozess
wegen Bigamie. Die Geschichte kostet mich
schon eine halbe Million, aber um ganz sicher
zu gehen, möchteich doch anfragen: wieviel
soll's kosten, wenn Sie Freisprechung bean-
tragen. Geniren Sie sich nur nicht,'s wird
nicht billig sein, weiss ich. Aber es handelt
sich um meine Ehre und will mir keine

Knickerei nachsagen lassen.---

(Nachschrift im Tagebuch des

Zwanzigfachen:)
Lauter grobe Antworten haben sie mir

Ä:0$j^jߣ£\ 1: f ' ^J^^Wr^ , geschickt. Ich bin der Noble und Jene

schimpfen! Was wollen die Leute von

Stürmisch ^■■W^^JJgggf"?'"' mir? Hält man die Taschen zu, ist man

. ein Schmierfilz; will man's ausgeben, isfs

„Meine Liebe zu Ihnen ist wie das tosende Meer." auch nicht recht; ist doch eine

„„Ja, bitte stehen Sie nur auf, mir ist auch schon ganz seekrank."" schlechte Welt! m.

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LUSTIGE BLÄTTER.

No. 50.
 
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